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Aktuelle Seite: Startseite / Buchtipps / Buchtipp: Die psychische Geburt des Menschen

Buchtipp: Die psychische Geburt des Menschen

12.03.2017 von Dunja Voos 1 Kommentar

Die Entwicklung eines Babys ist unglaublich spannend. Die Psychoanalytikerin Margaret Schonberger Mahler (1897-1985), beschreibt die Säuglingsentwicklung eindrucksvoll in ihrem Buch „Die psychische Geburt des Menschen“. Ein Baby wird „psychisch geboren“, wenn es bemerkt, dass es ein von den anderen Menschen getrenntes Wesen ist. Dennoch kann es sich mit der Mutter verbunden fühlen. Die größten Entwicklungsschritte finden zwischen dem 5. und 36. Lebensmonat statt. In dieser Zeit löst sich das Kind aus der Symbiose mit der Mutter und wird zum Individuum. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Mahler beschreibt vier Subphasen der Loslösung:

1. Differenzierung und Entwicklung des Körperschemas

Mit 4-5 Monaten ist die Symbiose zwischen Mutter und Säugling auf dem Höhepunkt. Mit etwa 6 Monaten jedoch beginnt das Kind bereits, sich zu lösen. Es zieht der Mutter z. B. an den Haaren und stemmt sich weg, um sie besser zu sehen. Langsam kann das Kind seinen Körper von dem der Mutter unterscheiden. Fasziniert entdeckt es Dinge, die nicht zum Körper der Mutter gehören: die Brille, die Brosche usw. Diese Phase dauert in ihrer Deutlichkeit etwa bis zum 6./8./12. Lebensmonat, aber natürlich entwickelt sich das Kind auch in diesem Punkt dauerhaft weiter.

2. Das Üben

Mit 7-10 Monaten beginnen die Kinder zu krabbeln. Das erste Mal können sie sich selbst von der Mutter entfernen. Sie erforschen Spielzeug gerne in einer bestimmten Entfernung zur Mutter. Zwischendurch müssen sie jedoch „emotional auftanken“, indem sie zur Mutter krabbeln, sie berühren und sich anlehnen. Nach kurzer Zeit ist das Kind wieder bereit, die Welt weiter zu erkunden. Es ist in einer „Hochstimmung“ und „erobert die Welt“. Mit 15 Monaten ist es dem Kind wichtig, seine Entdeckungen mit der Mutter zu teilen.

3. Die Wiederannäherung

Mit etwa 18 Monaten hat das Kind laufen gelernt. Zum ersten Mal wird ihm bewusst, dass es eine Einheit ist und sich von der Mutter trennen kann. Daher hat es große Trennungsängste und beschattet die Mutter auf Schritt und Tritt. Häufig spielen die Kinder „Weglaufen“ und freuen sich, von der Mutter „gefangen“ zu werden.

Mit 2 Jahren hat das Kind erkannt, wie viele Hindernisse auf seinem Weg liegen. Die Hochstimmung der Übungsphase ist vorbei. Das Kind erkennt, dass die Mutter eine Person mit eigenen Interessen ist. Das will es anfangs nicht wahr haben und übt Druck aus, um sie zu manipulieren und sie sich „zu eigen“ zu machen. Diesen Wendepunkt bezeichnet Mahler als „Wiederannäherungskrise“. Bei dieser Entwicklung spielt das Sprechenlernen eine bedeutende Rolle, denn durch Kommunikation mit Worten lässt sich die Trennung von der Mutter überbrücken. Nach und nach erkennt das Kind die Trennung an.

In dieser Zeit wollen die Kinder wissen, wo die Mutter ist, wenn sie nicht im Raum ist. Gleichzeitig können sie sich aber auch mehr denn je in ein Spiel versinken.

4. Verfestigung der Individualität und Beginn der „emotionalen Objektkonstanz“

Etwa im 3. Lebensjahr erlangen die Kinder eine bleibende Individualität. Darüber hinaus haben sie das Bild der Mutter verinnerlicht. Dadurch gelingt es dem Kind, sich auch einmal länger von der Mutter zu trennen und dennoch zu „funktionieren“. Die „innerliche Mutter“, das innere Abbild von ihr, heißt „psychische Repräsentanz“. So ist es möglich, dass sich das Kind selbst trösten kann. Es kann sich vorstellen, wie die Mutter ist, wie sie aussieht und wie es sich anfühlt, bei ihr zu sein.

Das Entwicklungsmodell nach Margaret Mahler auf einen Blick:

  • Autistische Phase (von der Geburt bis zum Alter von 4-6 Wochen)
  • Symbiotische Phase (vom 2. bis zum 5./6. Monat)
  • Loslösungsphase (mit Differenzierung des Körperschemas vom 5. bis 12. Monat) und Individuationsphase
  • Differenzierung des Körperschemas (4. bis 6./8./12. Lebensmonat)
  • Übungsphase (11. bis 18. Monat)
  • Wiederannäherungsphase (18. bis 24. Monat)
  • Festigung der Individualität und Anfänge einer emotionalen Objektkonstanz (24. bis 36. Monat)

Link:

Margaret S. Mahler Foundation, www.margaretmahler.org

Literatur:

Margaret S. Mahler, Fred Pine und Anni Bergman:
Die psychische Geburt des Menschen.
Symbiose und Individuation
Fischer Verlag 2001
amazon

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 23.2.2007
Aktualisiert am 12.3.2017

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Kategorie: Buchtipps, Kinder, Psychoanalyse Stichworte: Bindung, Kinder, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Rita Orth-franke meint

    09.11.2020 um 10:48

    Ich habe jetzt schon einige Beiträge gelesen und schätze Ihre verständliche „Schreibe““

    Das Buch „Schatten der Vergangenheit“ kann ich nur zum gewinnbringenden Lesen empfehlen!

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