Der Film „Beuatiful Mind – Genie und Wahnsinn“ aus dem Jahr 2001 erzählt – mit Variationen – die wahre Geschichte des Mathematikers John Nash (1928-2015), der mit knapp 30 Jahren an einer Paranoiden Schizophrenie erkrankte. Der Film bezieht den Zuschauer in das psychotische Erleben des Mathematikers mit ein, weil wichtige Hauptpersonen zu Beginn des Films keinen Zweifel an deren Echtheit lassen. John Nashs langer Weg zur Gesundung gelingt ihm, indem er seine Wahn-Figuren als nicht real erkennt.
Der Zuschauer erlebt die Entwicklung mit
Auch der Zuschauer wird zunehmend irritiert und erkennt, dass drei Hauptfiguren nur in Nashs Geiste erscheinen: Der Verfolger Parcher (gespielt von Ed Harris), der gute Freund Charles (Paul Bettany) sowie ein kleines Mädchen. Während Parcher die kritische innere Stimme widerspiegelt, die Nash alles zunichte machen will, steht ihm der gute Freund Charles bei. Gegen Ende des Films zeigt sich rührend, wie schwer es auch sein kann, Abschied von der eigenen psychischen Störung zu nehmen. Der Abschied von seiner Psychose bedeutet für Nash auch der Abschied von den helfenden inneren Figuren.
Abgleich mit der Realität
Nash erkennt, dass Parcher, Charles und das kleine Mädchen nicht real sind, weil sie nicht altern. Auch die Berührung spielt eine wichtige Rolle: Nashs Ehefrau berührt ihn zärtlich, während sie sagt: „Das ist echt.“ Ähnlich wie im Traum sind die unechten Figuren in der Psychose hauptsächlich zu sehen und zu hören, aber zu dem körperlichen Gefühl der Berührung kommt es selten.
Aktives Abwenden hilft
Nash ist gegen Ende des Films stark genug, seine Wahnfiguren konsequent zu ignorieren. Zum Schmunzeln ist der Abgleich mit der Realität, den Nash ganz bewusst macht, als er von einem Mitglied des Nobelpreis-Komitees besucht wird. Er fragt eine Studentin, ob sie diesen Mann auch sieht. Die Studentin berührt Nash am Arm und sagt lachend: „Ja“. Auch Nash berührt die anderen Menschen gegen Ende des Films zunehmend oft. Während er anfangs keine Freude am Unterrichten großer Klassen hat und diese ihm psychisch zusetzen, stellt er gegen Ende fest, dass er kleine Studentengruppen gerne und mit Freude unterrichtet. Im Film erklärt er in seiner Nobelpreis-Rede, dass ihn letzten Endes die Vernunft und die Liebe gesund gemacht haben.
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