Die Psychoanalyse-Ausbildungen bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) und Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) sind sehr intensiv. Gerade am Anfang erscheint vieles unüberschaubar, kaum machbar oder wie eine Zukunft mit schier endlosen Analysestunden und Ausbildungsjahren. Doch über die Zeit kann eine wertvolle Sicherheit und Zuversicht erwachsen, die sich langsam bemerkbar macht. Wie bei einem Sport oder dem Erlernen eines Musikinstruments spürt man irgendwann, dass sich das intensive Üben lohnt und dass die Ausbildungsstrukturen ihren Sinn haben – auch, wenn es wichtig ist, einzelne Aspekte in Frage zu stellen. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Nicht allein
In der Psychoanalyse ist man nicht allein mit dem Patienten – man weiß die Kollegen, den Supervisor und den Lehranalytiker hinter sich. Mit der Zeit macht man die Erfahrung, was in der Psychoanalyse „geht“ und was nicht. Man lernt sich selbst besser kennen, spürt, welche Patienten zu einem passen und versteht immer mehr davon, wie sich die Psyche entwickelt und wie die Psychen zweier Menschen zusammenspielen.
Verschiedene Phasen der Zuversicht und des Zweifelns wechseln sich in der Ausbildung ab. Doch wenn die ersten Anträge bewilligt sind, die Patienten bleiben und wenn sich innere Entwicklungsschritte bemerkbar machen, sitzt man fester im Sessel. Wichtig ist die Erfahrung: Das ein oder andere, mit dem ich Schwierigkeiten habe, hat schon mal geklappt. Das, was ich brauche, ist prinzipiell da.
Als angehender Psychoanalytiker spürt man vielleicht mehr und mehr seine Wirksamkeit, seine Macht und Verantwortung, aber auch die eigene Hilflosigkeit, die Verunsicherung und den Zweifel. Das Feld, auf dem man sich bewegen kann, wird immer weiter und reicher.
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