„Beziehung ist Arbeit!“, heißt es. „Ja, das höre ich vor allen Dingen von Therapeuten“, sagt eine Frau, die seit über 40 Jahren verheiratet ist. „Ich habe das nie so empfunden. Die Liebe war einfach da“, sagt sie. Wenn man sich zu etwas „durchringt“, dann kann es sein, dass da schon ein Haken dran ist. „Du musst auch mal Kompromisse eingehen, Du kannst Dir nicht immer die Rosinen rauspicken – besonders im Beruf“, sagt die Freundin streng. „Ich bin seit meiner Jugend an hier auf diesem Schiff und ich werde hier sein, bis ich tot umfalle. Es ist mein Leben. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen“, sagt ein Berufs-Schiffer. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Der erhobene Zeigefinger
Wir kennen es aus der Schule: „Du musst Vokabeln lernen!“, sagt die Lehrerin. Doch lernen Kleinkinder Vokabeln, wenn sie sprechen lernen? Eine Sprache lernen kann auch organischer funktionieren. „Das geht aber in unserem organisierten Leben eben nicht“, sagt der erfahrene Moralist und Unternehmer. Wir sind so sehr mit der Vorstellung behaftet, dass es anstrengend sein muss, dass wir fast schon glauben, es stimme etwas nicht, wenn etwas leicht geht.
„Das Passende kam wie von selbst“
„Ich dachte, es würde furchtbar anstrengend werden und ich müsste viele Opfer bringen. Das war bei meiner ersten Stelle auch so. Doch seit ich an meinem neuen Arbeitsplatz bin, kann ich nur staunen: Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach sein kann!“ Und so geht es mit vielem: Ob ich einen Partner suche, ob ich mir ein Schmuckstück aussuche, neue Schuhe, eine neue Arbeitsstelle, einen Beruf, einen Arzt oder Therapeuten: Es kommt immer wieder vor, dass wir etwas finden, das passt. Einfach so. Wir sollten viel mehr daran glauben, dass es sowas gibt und uns weniger auf dem Gedanken ausruhen, dass es heute ja „nicht anders geht“.
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