„Ich bin zu müde dazu“, sage ich. „Du musst Dich nur aufraffen“, sagt die Jogger-Freundin. Ich raffe mich auf und bezahle mit Erschöpfung am nächsten Tag. Was ist es, dass uns denken lässt, wir dürften unserer Müdigkeit nicht nachkommen? Ich glaube, das ist mit ein großer Grund, warum die Gesellschaft so erschöpft ist. Wer schnell ermüdet, wird schnell als „Schwächling“ angesehen. Doch Müdigkeit muss genauso ernstgenommen werden wie der Drang, wie Hunger oder Durst auch. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Ja, wir sind müde!
Es ist an der Zeit, die Müdigkeit gesellschaftlich anzuerkennen. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass es am Arbeitsplatz Liegen gibt, auf die man sich zurückziehen kann. „Aber dann wird doch nur noch geschlafen!“, sagt der Ängstliche. Es besteht die Vorstellung, dass man immer nur noch müder wird, wenn man der Müdigkeit nachkommt. Schlaf ist heute oft nicht mehr erholsam, aber das ist vielleicht auch die Konsequenz unseres nachlässigen Umgangs mit der Müdigkeit. Müdigkeit wird nicht immer schlimmer, wenn man schläft. Sie geht davon weg.
Mac Sleep
Sicher haben einige Menschen auch schon mal davon geträumt: von einer Art „Mac Sleep“. Eine ruhige, saubere Schlafstelle an Autobahnen, viel befahrenen Straßen, in Fußgängerzonen, wo man einfach mal ein paar Minuten oder Stunden Halt machen kann, einfach, um zu schlafen.
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