• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Über dieses Blog
  • AGB
  • Datenschutz
  • Kontakt/Impressum

Medizin im Text - Blog

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

  • Startseite
  • Inhalt
  • Extras
  • Zugang
    • Zugang
    • Login
    • Account
    • AGB
  • Online-Psychotherapie
  • Trauma-Buch
Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Peinlich! Warum das Gefühl der Peinlichkeit auch ein Selbstangriff sein kann

Peinlich! Warum das Gefühl der Peinlichkeit auch ein Selbstangriff sein kann

13.06.2017 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Peinlichkeit ist so eng verwandt mit Scham und fühlt sich oft doch ganz anders an. Im Wort „Peinlichkeit“ steckt die „Pein“, also die „Qual“, der „Schmerz“. Ist uns etwas peinlich, dann versetzt es uns einen Stich. Es fühlt sich spitz an. Die Scham ist da irgendwie „breiter“. Bei der Scham scheint das gesamte Blutvolumen in den Kopf zu wallen. Peinlichkeit ist eher wie ein „Pieks“ – oder wie eine Horde von Pieksern. Vielleicht ist Peinlichkeit auch der Einstich, durch den sich die Scham ausbreiten kann. Manchen Menschen ist alles mögliche peinlich, anderen ist gar nichts peinlich. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Peinlichkeit veranlasst zu Selbstgesprächen. „Oh Gottogott, ist mir das peinlich! Bei dem kann ich mich doch nie wieder blicken lassen! Peinlich, peinlich, mann bin ich doof.“ – „Warum sprichst du eigentlich mit dir?“, fragt der andere. Wenn uns etwas peinlich ist, reden wir manchmal laut mit uns selbst – als ob wir die Peinlichkeit damit verscheuchen wollten.

Zeitlich verteilt

Wenn ich mich schäme, merke ich das oft sofort. Ist mir etwas peinlich, entsteht das Bewusstsein dafür vielleicht erst später. Vielleicht auch nicht – es ist wohl bei jedem anders. Bei der Scham fühle ich mich unwohl und möchte im Boden versinken. Peinlichkeit piekst oft erst Stunden später. Auf einmal denkt man nachmittags: „Oh wie peinlich ist das, was ich heute Morgen gesagt habe!“ Peinlichkeit und Scham sind Gefühle, die sich oft erst nach einer Situation bemerkbar machen und das Wiedersehen erschweren.

Peinlichkeit und Scham sind wie Aufwachen. Ähnlich wie sich Adam und Eva schämten, als sie bemerkten, dass sie nackt waren, so entsteht das Gefühl von Peinlichkeit und Scham auch oft erst weit im Nachhinein. Es ist, als ob man erwachen und etwas erkennen würde.
Die innere Stimme ist streng: „Wie konntest du nur? Das gehört sich nicht!“

Peinlichkeit als eine Form von Selbstbestrafung

Wenn uns etwas peinlich ist, halten wir die Luft an. Wir können uns selbst mit dem Gefühl der Peinlichkeit richtig nieder- und fertigmachen. Wichtig ist es, das zu erkennen. Das Gefühl der Peinlichkeit kann eine Form der Selbstbestrafung, Selbstkasteiung und Selbstqual sein. Wir greifen uns selbst an. Natürlich nicht immer – Peinlichkeit ist auch ein „gesunder Affekt“. Jeder möchte zu einer Gruppe dazugehören, jeder möchte den wohltuenden, richtigen, angemessenen Abstand zum Nächsten finden.

Doch wer ständig unter dem qualvollen Gefühl der Peinlichkeit leidet, stellt vielleicht auch etwas selbst her. Unbewusst und auf vielen Umwegen zwar, aber es könnte doch ein Selbstangriff sein. Bei der Peinlichkeit ist es wie mit anderen Gefühlen auch: Zum Beispiel ist die Angst ein gesundes Gefühl, ein Warnsignal, doch bei einer Angststörung ist etwas aus dem Ruder gelaufen. Vielleicht ist eine soziale Phobie ja nichts anderes als eine „Peinlichkeitsstörung“.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Scham – Gefühle erklärt für Kinder (aber nicht nur)
Scham und unbewusste Phantasie – Scham in der Psychoanalyse
Der Exhibitionist
Scham, Sexualität und Autofahren: Wie hängt das zusammen?
Scham – ein zwischenmenschliches Gefühl
Scham – was tun?
Scham und Stolz: körperlicher Ausdruck ist angeboren
Scham und unbewusste Phantasie – Scham in der Psychoanalyse
Scham hemmt die Sprache
Scham hemmt die Bewegung
Wut – Gefühle erklärt für Kinder
Neid – Gefühle erklärt für Kinder
Verachtung – was ist das für ein Gefühl?

Diesen Beitrag teilen:
  • twittern  
  • teilen  
  • teilen 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Kategorie: Begriffe, Gefühle, Psychoanalyse Stichworte: Emotion, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Haupt-Sidebar

Dr med Dunja Voos portrait by BrittaFrenzDr. med. Dunja Voos
*Worte statt Pillen*
Das Blog zur Psychoanalyse
Herzlich willkommen!
www.praxis-voos.de
E-Mail

Ausgezeichnet mit dem Großen Förderpreis 2018 der DPV-Stiftung

Neu: Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit


Trauma liebevoll heilen und innere Balance finden. Mehr erfahren …

Suchen & Finden

Das 7-Tage-Angstprogramm

Jeden Tag die eigene Angst ein bisschen besser verstehen. Bei Kauf eines Jahres-Zugangs zum Blog können Sie alle Extra-Texte downloaden – auch das 7-Tage-Programm bei Angststörungen.

Login

 
 
Forgot Password

Blog-Zugang

Durch Kauf eines Blog-Zugangs stehen Ihnen alle Beiträge zur Verfügung.

Schlagwörter

ADHS alleinerziehend Angststörung Atmung Bindung Bion Borderline Buchtipp CoronaPsychologie Denken Depression Diagnostik DPV Einsamkeit Elternkontakt Emotion EmotionaleErnährung Erschöpfung Freud GlossarPsychoanalyse IPA Kinder Kurze_Geschichten Körperkennenlernen Lebenshilfe Medikamente Meditation Nase Persönlichkeitsstörung Psychoanalyse PsychoanalytikerInWerden Psychose Psychosomatik Psychotherapie Psychotherapiepraxis Reizdarm Schlaf Sexueller Missbrauch Technik_Psychoanalyse Traum Trauma VegetativesNervensystem Vojta Yoga Zwang

Psychoanalyse aktuell: Die Online-Zeitung der DPV

Podcast „Rätsel des Unbewussten“

Aspie-Art


Sie sind nur wenige Quadratzentimeter groß und kosten nur wenige Dollar: Die „ACEOs“ (Art Card Originals and Editions) der Malerin Anna Hoff. Mehr auf ebay

texttreff Netzwerk

Neueste Kommentare

  • Martha Grewes Lilienthal bei Scham und unbewusste Phantasie – Scham in der Psychoanalyse
  • Ulrike Stritzel bei Psychotherapieausbildung: Neid zwischen Ärzten und Psychologen
  • Dunja Voos bei Panikserie 1: Panikattacken in der Nacht

PsychoanalytikerIn werden

7 Wie wird man Psychoanalytiker? „Laienanalyse“: Nicht nur Ärzte und Psychologen können Psychoanalytiker werden

Bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) heißt es: „Zulassungsvoraussetzung (zur Ausbildung) ist in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Medizin oder Psychologie. … Über die Möglichkeiten der Zulassung von Absolventen aus anderen Hochschulbereichen gibt eine individuelle Beratung Auskunft„. Das heißt also: Auch Akademiker*innen anderer Fachrichtungen als die der Medizin und Psychologie können Psychoanalytiker*innen werden. Sie […]

Mehr Beiträge zu diesem Thema lesen ...

© 2021 ·medizin-im-text.de/blog von Dr. med Dunja Voos · 50259 Pulheim · Telefon 02238 / 96 99 666 ·