Verschmelzungsübertragung bedeutet, dass der Patient sich als absolute Einheit mit dem Therapeuten erlebt, so, wie er einst mit der Mutter verschmolzen war. Er hat das Gefühl, er könnte den Analytiker steuern wie ein eigenes Körperteil. Das „Größenselbst“ des Patienten erlebt den Analytiker so, als sei dieser nur eine Verlängerung der eigenen Person – „der Analytiker wird als Erweiterung des Größenselbst wahrgenommen“ (Marlies Frommknecht-Hitzler: Die Bedeutung von Idealisierung und Idealbildung für das Selbstgefühl. Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 1994: S. 168). „Gehöre zu mir und sei mein Werkzeug!“, könnte die Botschaft lauten. Der Analytiker wird zum Selbst-Objekt. Der Begriff „Verschmelzungsübertragung“ wurde von dem Psychoanalytiker Heinz Kohut geprägt. (Text & Bild: © Dunja Voos)
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 15.6.2014
Aktualisiert am 6.4.2017
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