Häufig kommt es bei Frauen vor: Das gebrochene Herz (Broken-Heart-Syndrom, Tako-Tsubo-Kardiomyopathie). Es äußert sich wie ein Herzinfarkt, doch bei näherem Hinsehen ist es keiner. Der linke Herzventrikel funktioniert zwar nicht richtig, aber dieser Zustand geht wieder zurück – er ist also „reversibel“. Die linke Herzkammer (= linker Ventrikel) zieht sich zu sehr zusammen (Hyperkontraktilität); die Herzspitze bewegt sich gar nicht oder falsch (Akinesie, Dyskinesie). Das Broken-Heart-Syndrom wurde nach dem japanischen Fangtopf für Tintenfische (Tako tsubo) benannt, weil er mit seinem engen Hals und bauchigen Boden so aussieht wie das Broken Heart in der akuten Phase. So steht es in einem Beitrag von Jana Boer und Kollegen in der Thieme-Zeitschrift „XX – Die Zeitschrift für Frauen in der Medizin“, August 2013).
Auslöser und Unterschiede zum Herzinfarkt
Das Broken-Heart-Syndrom kann bei starkem Kummer oder plötzlichem Stress auftreten – zum Beispiel nach der Nachricht, dass der Ehepartner verstorben ist. Es kommt zu Atemnot und Herzschmerzen. Wie beim Herzinfarkt sind auch die typischen Laborwerte erhöht (Troponin T, Kreatinkinase, Brain Natriuretic Peptide). Doch das EKG (Elektrokardiogramm) und die Koronarangiographie sehen anders aus als beim Herzinfarkt. Beim EKG sehen Ärzte oft eine besonders große „T-Welle“. Im Echokardiogramm wird die Bewegungsstörung der linken Herzkammer sichtbar. In der Koronarangiografie erkennt der Arzt jedoch, dass die Herzkranzgefäße gesund sind.
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Literatur:
Margaret S. Stroebe et al.:
The Broken Heart: Reality or Myth?
OMEGA – Journal of Death and Dying
Vol. 12, Issue 2, 1982
journals.sagepub.com/doi/abs/10.2190/ECNA-PE1C-KCYK-TTJ3
Dieser Beitrag erschien erstmals am 26.8.2013
Aktualisiert am 15.6.2017
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