
Was nicht bewusst ist und daher nicht mit Worten ausgedrückt werden kann, das wird häufig „ausagiert“. Patienten in der Psychotherapie, die ihre Erinnerungen, Gefühle, Ängste und Nöte nicht in Worte fassen können, stellen ihre Probleme mithilfe von Handlungen dar. Zum Beispiel kann man „Wut ausagieren“, indem man dem anderen die Autoscheibe einschlägt. Patienten, die ständig zu spät zur Therapie kommen, agieren ihre Widerstände und Aggressionen aus. Das Agieren eines Menschen veranlasst die anderen Menschen zum Reagieren, also zum Mit-Agieren. Sobald die Gründe für das Agieren verstanden sind und die Patienten Vorstellungen und Worte für ihr Erleben gefunden haben, können sie darüber nachdenken und darüber sprechen. Das Agieren lässt dann nach.
Ursprünge des Begriffs
Ursprünglich wurde das Agieren als eine Form des Widerstandes in der Psychoanalyse betrachtet. Manche Autoren rechnen das Agieren auch zu den Abwehrmechanismen.
Acting und Acting out
Ein Agieren in der Analysestunde wird als „Acting in“ bezeichnet, wohingegen das Agieren außerhalb der Sitzung (das jedoch mit der Beziehung zum Analytiker zu tun hat) als „Acting out“ gesehen wird. Das Agieren hängt oft eng mit den Fehlleistungen zusammen.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 11.6.2007
Aktualisiert am 8.7.2017
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