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Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / Weg – Da

Weg – Da

04.12.2016 von Dunja Voos Kommentar verfassen

weg_daEs ist so komisch mit dem „weg“ und „da“. Ist die geliebte Person außen weg, ist sie in mir da. Als Repräsentanz, Vorstellung, Erinnerung, Bild, Gefühl, wie man will. Gefühl mit Bild darübergezogen vielleicht. Ist der andere da, sehe ich ihn außen. Meine Repräsentanz von ihm kann dann in der Zeit schlafen gehen. Sie ist kaum fühlbar aktiv, denn nur das äußere Bild zählt. Geht der andere weg und höre ich ihn noch, dann ist das Bild von ihm in mir wieder da, aber ich lausche noch den Geräuschen. Ist er dann ganz außer Reichweite habe ich nur noch das Bild/die Vorstellung, natürlich auch die akustische Vorstellung von der Stimme des anderen. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Das „No-Thing“

Der Psychoanalytiker Wilfred Bion (1897-1979) sprach von dem, was abwesend ist, als „No-Thing“. Die Brust, die nicht da ist, stellen wir uns konkret als „Nicht-Brust“ vor. Vielleicht als eine Brust mit einer Art Minuszeichen davor. Wir haben in unserer Seele vielleicht so etwas wie „empty spaces“ (leere Plätze), in die wir das hineinlegen können, was nicht da ist.

„Kuckuck!“

Die Erfahrung von „Weg – Da“ ist eine der ersten Erfahrungen, die wir überhaupt im Leben machen. Kinder lieben es, „Weg – Da“ zu spielen, sobald sie bewusst begriffen haben, wie das ist mit dem Wegsein, dem Verlorengehen, dem Verstecktsein, dem Blinde-Kuh-Spielen. „Kuckuck“, rufen sie und freuen sich, wenn man sie nur hören kann.

Passend sind die englischen Begriffe: „Presence“ (Anwesenheit, Präsenz, vielleicht abgeleitet von: „vor dem Sinn“, „Pre-Sense“) und „Absence“ (Abwesenheit, vielleicht abgeleitet von „weg vom Sinn“, „Ab-Sense“, „aus den Augen, aus dem Sinn“).

Geht jemand ganz weg, dann ist er in uns

Wie fühlt es sich an, wenn wir an die Mutter/den Vater in uns denken? Wie, wenn wir an unseren geliebten Partner/an unser Kind denken? Wie, wenn wir an unseren Analytiker denken? Wenn wir etwas konkret sehen, landet es im Gehirn in der Sehrinde (englisch: Visual Cortex). Es fühlt sich vielleicht anders an, als wenn wir etwas vor unserem inneren Auge, in der Erinnerung, „sehen“. Es ist, als hätten wir eine Art „innere Sinnesorgane“. Doch das Bild vom anderen schwächt sich im Laufe der Zeit oft ab.

„Huibuh!“

Vielleicht wollen Menschen mit einer Halluzination einfach verhindern, dass das Bild des anderen „in ihnen“ ist. Sie sehen das, was nicht da ist, außen. Und doch fühlt es sich auch für sie wahrscheinlich anders an, als wenn sie „wirklich“ etwas außen sehen. Es ist dann vielleicht ein ähnliches Gefühl wie wenn wir etwas im Traum sehen. Wir halten es im Traum für echt, aber wenn wir wach sind, merken wir, dass es doch irgendwie anders war. Vielleicht wird unsere Sehrinde ja auch besonders aktiv, wenn wir etwas besonders stark „er-seh-nen“. Die Sehrinde und unsere Sinne sind teilweise auch beim Erinnern aktiv (z.B. Wheeler et al., 2000). Es ist eine komplizierte Sache mit dem „Weg“ und dem „Da“.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Böse ist, was abwesend ist
Melanie Klein: Der Angriff auf die böse Brust
„Aber da war doch gar nichts!“
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Literatur:

Mark E. Wheeler et al. (2000):
Memory’s echo: Vivid remembering reactivates sensory-specific cortex
PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America)
Vol. 97 no. 20, 11125–11129, doi: 10.1073/pnas.97.20.11125
www.pnas.org/content/97/20/11125.short

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Kategorie: Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Lebenshilfe, Psychoanalyse

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