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Aktuelle Seite: Startseite / alleinerziehend / Hoch gebildete Frauen finden nur schwer einen Partner

Hoch gebildete Frauen finden nur schwer einen Partner

18.09.2016 von Dunja Voos 3 Kommentare

hochgebildete_singlesGestern stieß ich auf den Höhepunkt aller Beiträge zur Begründung, warum hoch gebildete Frauen keinen Partner finden: „Je klüger, desto einsamer: Gebildete Frauen stellen zu hohe Ansprüche bei der Partnerwahl“, femininleben.ch. Die Autorin Linda Leitner schreibt unter anderem: „So sollte die kultivierte Singlefrau von heute bei der Partnerwahl wohl also ein klein bisschen ihrer romantischen Vorstellungen aufgeben und es genießen, dass das angeblich so starke Geschlecht ein Stück weit Männlichkeit opfert, um zu ihr aufzublicken.“ (Text & Bild: © Dunja Voos)

Nur narzisstisch?
Immer wieder schimmert der leise Vorwurf durch, gebildete Frauen seien einfach zu narzisstisch. „Du hast zu hohe Ansprüche“ ist genau so ein kränkender und unpassender Satz wie „Du lebst nicht in der Realität“.

Sich zu bilden ist wie eine lange Reise zu machen

Eine allumfassende Bildung, die auch „Herzensbildung“ mit einschließt, hat mit emotionalen Erfahrungen, Beziehungen zu Vorbildern und Intuition zu tun. Sich zu bilden heißt, eine lange Reise zu machen. Man erlernt vielleicht schon als Kind ein Instrument und taucht in die Welt von Bach ein. Man findet hier Trost und innere Weite. Man studiert lange, promoviert, ackert sich durch verschiedene berufliche Positionen und lernt dabei, die Menschen einzuschätzen. Viele Frauen verfolgen mit einem langen Atem ihre Ziele. So manche Frau hat ihre soziale Schicht gewechselt und dabei vielleicht ihre Wurzeln verloren. Sie kennt das Alleinsein.

Nachdenken
Bildung heißt, über die Dinge nachdenken zu können. Viele gebildete Frauen können sich an Sendungen wie „Sternstunde Philosophie“ erfreuen und über die Witze des Philosophen Slavoj Zizek lachen. Sich mit anderen – auch mit dem Partner – über solche Dinge auszutauschen, über sich und die Welt nachzudenken, ist ihnen wichtig.

„Dein Nachbar ist zwar Handwerker, aber doch ein herzensguter Mensch!“

Der Single-Mann von nebenan ist Handwerker. Er liebt seinen Beruf, ist ein herzensguter Mensch, strahlt Wärme aus. Im Flur kommt ein Gespräch zustande. Im Ort wurde ein Fall von Kindesmissbrauch aufgedeckt. Sein Pauschalurteil: „Diese Kinderschänder sollte man einfach alle gleich erhängen.“ Welche Lebenserfahrungen auch immer zu diesem Satz führten, wer auch immer im Stillen so etwas denken mag – solche Einstellungen kommen bei Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss seltener vor (siehe GMF-Syndrom [GMF= Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit]).

„Aber Liebe ist doch Liebe, da ist es doch egal, ob der andere studiert hat!“

Die Vorstellung, dass Liebe unabhängig vom Bildungsstand der Partner ist, teilen vielleicht eher die Menschen miteinander, die nicht den langen Bildungsweg gegangen sind. Bildung macht auch körperlich etwas mit uns – zum Beispiel mit unserem Gesicht. So, wie man an Haut und Augen erkennen kann, ob ein Mensch regelmäßig zu viel Alkohol trinkt oder nicht, ob er sich wohl und gesund fühlt oder nicht, so kann man an den Gesichtszügen und an der Körperhaltung häufig auch den Bildungsstand ablesen.

Blicke, Mimik, Körperhaltung und Körperduft verändern sich durch Bildung

Die basalen Merkmale, in die man sich eben verliebt oder nicht, sind bei gebildeten Männern andere als bei weniger gebildeten Männern. Auch Körpermerkmale bis hin zum Körpergeruch können sich durch Bildung verändern – zum Beispiel allein durch gesündere Ernährung und weniger einer bestimmten Art von Stress. Doch diese Schicht-Unterschiede werden hierzulande oft geleugnet. Dabei geht es nicht um „schlechter“ oder „besser“, sondern um gegenseitige Anziehungskraft. „Ich kann nur mit bodenständigen Männern“, sagt die Zahnarzthelferin von nebenan – und verliebt sich in den Handwerker, weil eben beide gut zusammen passen.

Bildung ist eine Art Kultur
Vielen Menschen ist es wichtig, einen Partner aus demselben Kulturkreis zu finden. Bildung kann kulturelle Unterschiede in den Hintergrund treten lassen, weil sie die Menschen auf eine andere Art verbindet. Eine gebildete Frau erkennt sehr häufig den gebildeten Mann, egal, aus welchem Land er kommt. Ähnlich wie das Lächeln bei allen Menschen der Welt eben ein „Lächeln“ ist, so sind sehr häufig auch die für Bildung sprechenden Gesichtszüge und Körperhaltungen überall erkennbar.

Frauen mit einem hohen Bildungsgrad werden oft verkannt und fühlen sich dadurch einsam

Gebildete Frauen werden rasch als arrogant abgestempelt. Viele fühlen sich durch die unsäglichen Beiträge über die Gründe für ihr Alleinsein zutiefst missverstanden. Dabei ist es ähnlich wie mit Menschen, die aus einem kleinen Dorf kommen: Wenn sie eine weite Reise über viele Jahre gemacht haben, können sie oft die Enge des Dorfes nicht mehr ertragen. Um sich wohl zu fühlen, brauchen sie den Austausch mit Gleichgesinnten. Sie kehren nicht in ihr Dorf zurück.

Die geistige Welt wird unterschätzt

Zusammen klassische Musik zu machen, Geistreiches zu lesen und darüber zu reden, hat etwas zutiefst Befriedigendes. Nicht jeder hat Sehnsucht danach. Viele Menschen haben solche Welten nie kennengelernt und vermissen sie auch nicht. Das Eine ist nicht besser als das Andere – es ist eben nur anders. Wenn eine gebildete Frau einen Partner sucht, der ihr auch vom Bildungsstand ähnlich ist, wird ihr oft „Standesdünkel“ vorgeworfen. Doch sie selbst ist auf der Suche nach dem Gefühl von Gemeinsamkeit und Verbundenheit.

Gebildete Menschen sind gesünder und werden älter

Gebildete Menschen leben oft gesünder und zufriedener. Die Folgen unzureichender Bildung für die Gesundheit hat zum Beispiel die Bertelsmann-Stiftung erforscht. Auch hier wieder zeigt sich, dass Bildung und Körperlichkeit stark ineinander greifen.

Ende der Stigmatisierung

Viele hoch gebildete Frauen wünschen sich ein Ende der Stigmatisierung. Sie wünschen sich, dass sie mit ihren Wünschen verstanden werden. Die Gründe für das Alleinsein sind vielfältig, hoch komplex und tiefgründig. Gebildete Frauen wäre weniger einsam, wenn diese Gründe besser erfasst würden. Aber dazu braucht es eben Bildung.

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Links:

Melani Robinson
What I Know About Being Single Now That I’m In My 50s
www.huffingtonpost.com/melani-robinson/what-i-know-about-being-single-50s_b_4705882.html

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Kategorie: alleinerziehend, Ärzte, Begriffe, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: alleinerziehend, Einsamkeit, Lebenshilfe, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. hubi meint

    07.02.2021 um 20:34

    wenn man von zwei personen ausgeht, eine person ist sehr feinfühlig (hochsensitiv) und eventuell hochintelligent, mit einer reichen innenwelt – die andere person durchschnittlich intelligent, durchschnittlich feinfühlig („normalsensitiv“):
    kann der durchschnittlich intelligente partner den anderen partner überhaupt wirklich sehen und verstehen? er wird nie diese tiefe der gedanken und der gefühle erreichen können. das heißt dieser teil bleibt dem einen partner fremd.. er kann zwar berichtet, aber nicht nachempfunden und somit verstanden werden.
    wenn dieser teil nicht mit dem partner gelebt werden kann, kann das ganz schön schmerzhaft sein. es fehlt sozusagen ein wichtiger (eventuell intimer) teil, den man sich wo anders „befriedigen“ muss.

  2. Magret-Rose meint

    30.12.2017 um 9:38

    Liebe Frau Voss,
    Ihre Beiträge berühren mein Herz und meinen Inellekt gleichermaßen. Immer wieder nehme ich Anregungungen für mein eigenes Leben aber auch für meine Coaching- und Beratertätigkeit mit. Ihr Blog hilft dabei dem Geheimnis der menschlichen Existenz auf die Spur zu kommen, Probleme aus unterschiedlichen Perspektiven zu sehen und neue Handlungsansätze zu finden. Vielen Dank, dass es sie gibt! Im Leben sind wir alle Lernende! Magret-Rose

  3. Rose meint

    21.09.2016 um 10:54

    Liebe Dunja,

    es stimmt, im Umfeld von Gleichgesinnten fühlt man sich am wohlsten. Dazu gehört nicht nur das Gefühl des Angenommenseins, sondern auch die Reflektions- und Empathiefähigkeit des Gegenübers. Eine intellektuelle Bildung ist hierfür nicht unbedingt die Voraussetzung, jedoch unwidersprochen förderlich.

    Wir befinden uns in einem Prozess der Weiterentwicklung, was die Emanzipation der Frauen anbelangt. Authentische Persönlichkeiten, Männer wie Frauen, bewegen sich wieder aufeinander zu. Sie sind dabei, sich der alten Kleider zu entledigen und überkommene Klischees aufzugeben,

    Dabei können durchaus auf den ersten Blick „ungewöhnliche“ (weil MAN sich das nicht erklären kann) Konstellationen eines Paares entstehen. Ich denke, dass die Herzensbildung, die Übereinstimmung gemeinsamer Werte und die persönliche Gesinnung, dabei das Ausschlaggebende für das Zustandekommen einer Beziehung ist.

    Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, ist mit einem Elektroinstallateur verheiratet. Gertrud Höhler, Literaturwissenschaftlerin und Unternehmensberaterin, hat sich von ihrem Mann, Akademiker, getrennt, weil er mit ihrem Erfolg nicht zurechtkam. Übrigens hat sie sich auch in ihrem Buch „Das Ende der Schonzeit“ – Alphafrauen an die Macht – , mit der hier angesprochenen Thematik befasst:
    https://www.welt.de/wams_print/article2375353/Alphafrauen-Die-grosse-Maennerverunsicherung.html .
    Und in dem Film „Love is all you need“, Pierce Brosnan und Trine Dyrholm in den Hauptrollen, finden sich zwei Menschen, die nicht unterschiedlicher vom Bildungsgrad her sein könnten: Er ist Unternehmer, sie ist Friseurin. Sie ist diejenige, die mit ihrer authentischen Persönlichkeit sein Witwerherz berührt und befreit. Dies hatte sie sich jedoch nicht vorgenommen, sondern es war eher so:

    Die Ros‘ ist ohn‘ Warum,
    sie blühet, weil sie blühet,
    sie acht’t nicht ihrer selbst,
    fragt nicht ihrer selbst,
    fragt nicht, ob man sie siehet.

    (Angelus Silesius)

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