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Sich selbst etwas erlauben

21.02.2016 von Dunja Voos Kommentar verfassen

erlaubnis„Liebe Dich selbst“, heißt es immer so schön. Doch das ist schwierig. Meistens können sich die Menschen am besten selbst lieben, die die Erfahrung gemacht haben, von anderen geliebt zu werden. „Das kannst Du Dir doch selbst erlauben“, ist ein ähnlich klingender Satz. Auch hier ist es wichtig, dass man selbst häufig die Erfahrung gemacht hat, dass einem erlaubt wurde, den eigenen Impulsen und Bestrebungen nachzugehen. Andererseits sind oft diejenigen Menschen sehr streng zu sich selbst, denen zu viel erlaubt wurde. Es gab dann keine Grenze zwischen Eltern und Kind, sodass es immer wieder zu körperlichen und sexuellen Grenzüberschreitungen kam. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Was kommt von außen?

Das „Sich-selbst-etwas-erlauben“ ist vielleicht doch etwas anders gelagert als das „Sich-selbst-lieben“. Sich selbst etwas zu erlauben, hat etwas mit dem Über-Ich, mit Scham, mit Angst vor Strafe, Angst vor Grenzüberschreitung und Angst vor der Zerstörung einer Beziehung zu tun. Schon kleine Babys können sich selbst „erlauben“, zu atmen, an der Brust zu saugen und etwas wieder auszuscheiden. Kleine Babys fragen nicht. Ihre Grundbedürfnisse befriedigen sie sich selbst genau dann, wenn ihnen danach zumute ist. Immer? Nicht immer. Auch schon hier spielt die Beziehungsregulation eine große Rolle.

Soziale Anpassung schon als Baby

Schon kleine Babys „erlauben“ sich nicht mehr, so viel zu weinen, wenn sie spüren, dass sie damit die Mutter verunsichern und dass ihr Weinen nicht erwünscht ist. Sie hemmen sich dann selbst. Auch die „Dreimonatskoliken“ erinnern bereits an ein „Nicht-Erlauben der Verdauung bzw. Ausscheidung“. Mütter, die ihre Babys „windelfrei“ aufwachsen lassen, kennen kaum Dreimonatskoliken. Sie begleiten das Kind einfühlsam.

Das Baby spürt sehr früh, was ihm von außen erlaubt ist und wo es Widerstand erfährt. Ein Baby, das eine Vojta-Therapie erhält, macht die Erfahrung, dass es sich befreien möchte, sich aber nicht befreien kann.

Resignation

Das Baby in der Vojta-Therapie resigniert. Es erlernt Hilflosigkeit. Es schreit und bewegt sich, aber niemand kommt und rettet es und fliehen kann es nicht. Es kann sich allerhöchstens übergeben, um eine Pause zu erreichen. Dieses Baby fühlt sich völlig kraftlos. Auch viel später noch hat dieser Mensch das Gefühl, es müsse jemand von außen kommen, um ihn zu befreien. Er wartet immer auf Erlaubnis und fühlt sich darauf angewiesen, dass einer kommt und sagt: „Du darfst gehen.“ In seinem Körper ist die Erfahrung eingespeichert, dass er zu schwach ist, um sich selbst zu befreien. Die Außenwelt ist zu stark.

Das Warten auf den Retter

Dieser Mensch fühlt sich so, als sei er angewiesen auf einen Retter, der da kommt. Doch vielleicht entsteht ein neues Bild: Ein Küken hat die Kraft, sich selbst zu befreien. Es kann die Schale aufpicken. Es muss niemanden um Erlaubnis bitten. Es pickt die Schale auf, wenn die Zeit reif ist. Wenn von außen jedoch jemand Gegendruck erzeugt, dann versagt dieses System. Das Küken kann daran sterben. Es verlässt ihn der Mut, es selbst jemals schaffen zu können.

Ein normales Außen

Normale Küken unter normalen Umständen können die Schale selbst eröffnen. Manche Menschen müssen sich erst einmal von dem Gedanken befreien, dass ein anderer ihnen eine Schranke vor die Nase hält und dass nur ein anderer diese Schranke hochheben könnte. Manchmal ist es so, dass das, was nicht da ist, einen besonders verfolgt. Manchmal kann man aufwachen und merken, dass die Zeiten sich verändert haben. Man muss es nur merken. Es ist kein Druck mehr auf der Schale. Man hat es vielleicht lange so erlebt, als sei der Druck noch da, aber das neue Wissen kann zu neuem Erleben führen.

Man muss nicht warten und nicht fragen

Man kann nun einfach selbst den Weg hinaus finden. Man muss niemanden mehr um Erlaubnis fragen, man muss nicht warten. Man beschädigt nur noch das Ei, doch das muss man, um zu überleben. Kein anderer kommt dabei zu Schaden. Sich etwas zu erlauben, fängt schon bei den Grundbedürfnissen an: Ja, ich darf essen, wenn ich Hunger habe und ich darf zur Toilette gehen, wenn ich muss. Ich darf atmen und muss nicht die Luft anhalten. Wenn ich darauf warte, dass jemand kommt und mir die Erlaubnis gibt, dann bin ich es selbst, der sich eine Schranke dahin setzt. Das Warten ist die Schranke.

Das Warten hat ein Ende

Doch das Warten hat ein Ende. Es ist, als habe man sich ein Leben lang geduckt, obwohl die Gefahr schon lange vorüber ist. Blinzele ruhig durch deinen Arm und entdecke, dass der Weg frei ist. Es kostet Kraft, die Schale selbst aufzupicken. Daran muss man sich erst gewöhnen. Doch Du hast diese Kraft. Und Du selbst gibst Dir die Erlaubnis, es zu tun.

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Kategorie: Begriffe, Bindung, Borderline, Kinder, Lebenshilfe, Psychoanalyse, Sexueller Missbrauch Stichworte: Bindung, Borderline, Kinder, Lebenshilfe, Psychoanalyse, Reizdarm, Sexueller Missbrauch, Trauma

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