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Aktuelle Seite: Startseite / Borderline / Melanie Klein und die „Kleinianer“

Melanie Klein und die „Kleinianer“

09.11.2016 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Melanie Klein (1882-1960) war eine bekannte Psychoanalytikerin, die sich besonders mit der Entwicklung des kleinen Kindes beschäftigte. Sie entwickelte eine Form der Psychoanalyse für Kinder. Während die Psychoanalyse des Erwachsenen von Worten und freier Assoziation lebt, erfährt der Therapeut bei Kindern das meiste über ihr Spiel.

Die Welt ist so gut oder schlecht wie unsere Beziehungen

Wie ein Kind die Welt erlebt, ist nach Melanie Klein abhängig von seinen frühesten Erfahrungen mit den Bezugspersonen (Objekten). Die Phantasie des Kindes ist voller „innerer Objekte“, also Vorstellungen von anderen guten und bösen Bezugspersonen. Zusammen mit Donald Woods Winnicott und William Ronald Dodds Fairbairn begründete sie die Objektbeziehungstheorie.

Gut und Böse gehören zusammen

Von Melanie Klein stammen die Begriffe paranoid-schizoide und depressive Position des Kindes. Mit dem Begriff „paranoid-schizoide Position“ beschreibt Melanie Klein den seelischen Zustand des Kindes in den ersten sechs Lebensmonaten. Nach ihrer Theorie erlebt das Kind die Mutter einmal als „böse“ und einmal als „gut“, ohne die beiden Teile zusammenführen zu können. Nach den ersten sechs Monaten erkennt das Kind die Mutter als ganze Person – mit ihren guten und schlechten Seiten. Das Kind erlebt sich nach dieser Theorie erstmals als getrennt von der Mutter – es ist in der „depressiven Position“. Es ist traurig über die Trennung und besorgt um die Mutter, von der es abhängt.

Bei vielen psychischen Störungen überwiegt die „paranoid-schizoide Position“

Gemäß dieser Theorie stecken Menschen mit einer Borderline- oder schizoiden Störung besonders häufig in der „paranoid-schizoiden Position“ fest, was sich unter anderem darin zeigt, dass die Betroffenen den anderen nicht wirklich sehen. In angespannten Situationen erscheint der andere „nur böse“ und „Gefühle des Abstands“ wie Reue, Trauer, Mitgefühl, Schuldgefühl oder Gnade sind nicht möglich. Der andere wird in den Himmel gejubelt oder total vernichtet. Dieser Vorgang wird als „Spaltung“ bezeichnet. Aber auch sich selbst kennt der Betroffene nicht ganz, denn er projiziert seine Gefühle so heftig nach außen, dass er sie quasi „im anderen unterbringt“. Der andere spürt die Gefühle, die ihm sozusagen „untergejubelt“ werden (projektive Identifizierung). Der andere empfindet dann die Gefühle, die eigentlich zum Betroffenen gehören. Wir kennen das selbst: In wütenden Situationen gehen wir manchmal mit dem anderen eine Art „Ping-Pong-Spiel“ ein: Wir sind erleichtert, wenn der andere endlich wütend wird.

Das Über-Ich als Antwort auf Wünsche der Zerstörung

Melanie Klein vertrat die Meinung, dass Kinder schon vor der ödipalen Phase Phantasien über Sexualität haben können. Bestimmte Vorstellungen sind nach ihrer Meinung angeboren. So wie Tiere einen Instinkt haben und „wissen, wie’s geht“, kommen Kinder ihrer Meinung nach mit einer Art „Präkonzept“ auf die Welt, sodass sie z.B. Vorstellungen über die Sexualität haben.

Das Über-Ich, also das strenge Gewissen, entsteht nach ihrer Theorie nicht erst in der ödipalen Phase, so wie Freud es glaubte. Klein vertrat die Theorie, dass das Über-Ich als Reaktion darauf entsteht, dass das kleine Kind sadistische Impulse hat.

Wenn das Kind die depressive Position erreicht hat, merkt es, dass es die Mutter nicht nur liebt, sondern oft auch hasst. Sobald das kleine Kind seine Hassgefühle spürt, bekommt es Schuldgefühle. Auf den Wunsch, zu zerstören, folgt der Wunsch, die Dinge wieder gut zu machen. Die Wiedergutmachung spielt in Kleins Theorie eine wichtige Rolle.

Umstrittene Theorien

Melanie Kleins Theorien waren und sind umstritten. Die bekanntesten Gegnerinnen von Melanie Klein waren ihre eigene Tochter, Melitta Schmideberg, und Anna Freud, Tochter von Sigmund Freud. Später war es unter anderem die Psychologin Alice Miller, die sich Kleins Vorstellung vom „bösen Säugling und Kleinkind“ entgegenstellt.
Die Psychoanalytiker, die der Theorie von Melanie Klein anhängen, heißen „Kleinianer“. Bekannte „Kleinianerinnen“ sind zum Beispiel die Psychoanalytikerinnen Betty Joseph und Hanna Segal.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Projektive Identifizierung
Schizoid-paranoide und depressive Position
Das Unbewusste bei Melanie Klein: Der Angriff auf die böse Brust
Buchtipp: Melanie Klein: Das Seelenleben des Kleinkindes
Was wird aus den „inneren Objekten“, wenn Bezugspersonen abwesend sind?

Links:

Melanie Klein auf www.psychoanalytikerinnen.de
www.melanie-klein-trust.org.uk
Melanie Klein – Lebenslauf (Quelle: Uni Wien)

Helen Schoenhals (Frankfurt a. M.), Grosskurth, Phyllis:
Melanie Klein. Ihre Welt und ihr Werk
Heft 7, Juli 1995, 49. Jahrgang, pp 679-684
https://www.psyche.de/article/ps_1995_07_0672-0703_0679_01.pdf (kostenpflichtig)

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 26.4.2008
Aktualisiert am 9.11.2016

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Kategorie: Borderline, Glossar Psychoanalyse, Kinder, Psychoanalyse Stichworte: Borderline, GlossarPsychoanalyse, Psychoanalyse

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