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Beziehungsangst

05.07.2015 von Dunja Voos 4 Kommentare

liebe„Ich habe Beziehungsangst“, sagt man vielleicht. Aber was heißt das überhaupt? Ein bisschen Beziehungsangst haben wohl die meisten Menschen – besonders dann, wenn sie gerade neue Beziehungen knüpfen. Beziehungsangst sieht bei jedem Menschen anders aus – und doch gibt es viele Gemeinsamkeiten. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Angst vor Selbstaufgabe

Wer befürchtet, um einer Partnerschaft willen sich selbst, seinen Beruf, alte Verbindungen oder Angewohnheiten aufgeben zu müssen, der leidet unter Beziehungsangst. Manche Menschen fürchten schon um ihre Beziehung, wenn sie andere Vorstellungen haben als der Partner. Doch wer keinen Privatraum in der Beziehung hat, der kann keine befriedigende Beziehung führen.

Sich fallen lassen und dennoch stark sein dürfen

Vielen Menschen fällt es schwer, sich einem anderen Menschen hinzugeben, weil sie befürchten, damit ihre Selbstständigkeit aufzugeben. Erst wenn sie sich sicher sind, dass ihr Gegenüber sie nicht mit Haut und Haaren vereinnahmt, sondern daran interessiert ist, dass sie wachsen und sich entwickeln, können sie sich auf die Beziehung einlassen.

Dazu braucht man natürlich die Fähigkeit, sich solche reifen Menschen als Partner auszusuchen. Tief innen schlummert wohl in den meisten Menschen diese Fähigkeit, aber sie lassen sich aus den verschiedensten Gründen immer wieder auf Menschen ein, die ihnen tatsächlich nicht gut tun. „Beziehungsangst“ heißt in diesem Fall: Angst vor der eigenen Wahl bzw. vor dem fehlenden Gespür zu haben. Hier kann eine Psychotherapie oder Psychoanalye oft helfen.

Tür zu!

Kinder, die vor ihren Eltern niemals die „Tür zu“ machen durften, zögern auch als Erwachsene oft, ihrem Wunsch nach dem Alleinsein nachzukommen. Wer solche Erfahrungen gemacht hat, fühlt sich in Anwesenheit eines anderen oft wie gelähmt. Es taucht die Vorstellung auf, nicht mehr weglaufen zu können, wenn sich ein Partner liebevoll nähert. Manche Menschen suchen sich dann lieber einen Partner aus, der etwas Abstoßendes an sich hat oder der wenig liebenswert ist, weil das vor dem Sog der Liebe schützt. Das geht bei manchen so weit, dass sie sich Partner aussuchen, die sie wortwörtlich „zum Kotzen“ finden. Die Gefahr, dass einer den anderen verschlingt, scheint somit gebannt.

Verachtung

Ein Kind, das meist nur Verachtung von den Eltern erlebt hat, wird auch als Erwachsener glauben, dass es verachtungswürdig ist. Dieser Erwachsene erwartet förmlich, von anderen verachtet zu werden – teilweise provoziert er sogar die Verachtung, weil es ihm so ein vertrautes Gefühl ist. Und weil Verachtung ihm so nahe ist, tendiert er selbst dazu, andere leicht zu verachten. Die Verachtung „hilft“ dabei, Wünsche nach Abhängigkeit zu verdrängen. Verachtende Gefühle sind ein „Abstandhalter“ zum anderen. Erst, wenn diese Mechanismen bewusst werden, kann der Erwachsene aus dieser Situation herauswachsen.

Die geschundene Seele

Sowohl seelische als auch körperliche Angriffe der Eltern schunden die Seele eines Kindes zutiefst. Diese Wunden sind beim Erwachsenen oft noch vorhanden. Die Liebe eines anderen wirkt dann wie ein echter Schmerz. So, wie die Haut eines Verbrannten keine liebevolle Berührung erträgt, so fühlt die geschundene Seele Schmerz, wenn sich jemand liebevoll nähert. Auch dieser Schmerz kann wiederum ein Schutzschild sein. Erst, wenn dieser Erwachsene wirklich begriffen hat, dass der andere weder angreift, noch schlägt oder verschlingt, dann heilen Seele und Haut. Erst dann sind liebevolle Berührungen wieder möglich und werden als Wohltat empfunden.

„Es ist, als hätte jemand bei mir die Schalter für Schmerz und Liebe vertauscht“, sagt eine Betroffene.

Der Unterschied macht den Schmerz

Aber auch aus einem anderen Grund kann die Liebe des anderen als Schmerz empfunden werden: Ein Kind, das von den Eltern nicht liebevoll behandelt wird, spürt den großen Unterschied zwischen dem „Ist-Zustand“ und dem „Soll-Zustand“. Es selbst liebt die Eltern und es ist auf die Liebe der Eltern angewiesen. Wenn auf Dauer aber diese Liebe nicht zu erhalten ist, dann spürt das Kind die ungeheure Sehnsucht nach Liebe, die nicht erfüllt wird. Irgendwann wird es diese Sehnsucht unterdrücken und kalt durch die Welt gehen, weil es glaubt, nicht liebenswürdig zu sein und von den anderen nichts erwarten zu können. Tritt dann doch die „große Liebe“ ins Leben, wird die Kluft wieder spürbar: Der Erwachsene erinnert sich daran, wie es war, so bedürftig zu sein und dennoch keine Liebe zu erhalten. Es macht dem Betroffenen Angst, wenn ihm Liebe entgegengebracht wird. Es geht ja auch ohne Liebe, denkt er sich. Man braucht viel Mut und oft viel psychotherapeutische Hilfe, um sich für das Gute zu entscheiden.


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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 5.10.2011
Aktualisiert am 5.7.2015

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Kategorie: Bindung, Depression, Lebenshilfe Stichworte: Bindung, Depression, Lebenshilfe

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. elixir meint

    17.01.2018 um 10:15

    Aus meiner Erfahrung: Ich bin in einer Partnerschaft, vom Gefühl und Verständnis aus waren wir bereit, die Beziehung als dauerhaft, lebenslang zu sehen. Nach zwei Jahren hatte ich mein altes Problem gehabt, etwas änderte sich langsam und ich war mir plötzlich unsicher, über mich, über ihn, über die Beziehung. Ich konnte es nicht glauben und wollte nicht aufgeben und habe mir später Psychotherapie aufgesucht. Was mir geholfen hat, sich mehr an die Beziehung einzulassen, waren zwei Jahre lange intensive Selbstreflektion, wiederholte seelische „Reisen“ in die Vergangenheit, mit vielen Misdeutungen und Versuchungen auf dem Weg, welche ich nur dank dem Nicht-Aufgeben und mit Hilfe meines Therapeuten überwinden konnte. Ich habe gelernt, mit meinem Partner darüber zu reden, das war eine schwere Zeit für uns beide, aber unsere Beziehung ist dadurch immer stärker, realistischer geworden, und er konnte mein Verhalten verstehen, was auch gewisse Erleichterung für ihn bedeutet hat, und so auch für mich. Es ist so wichtig, sich zu öffnen…

  2. schu meint

    12.12.2014 um 23:10

    Die „arme Seele“ kann aber im Rahmen ihrer Schädigung durchaus ohne mit der Wimper zu zucken
    einen Anderen ins Elend stürzen, bis der sich nicht mehr wiedererkennt.
    Danach stellt sie sich als unwissend hin. Sie wollte im Rahmen ihrer Bescheidenheit doch nur einen Geschlechts- Partner um zu einem Kind zu kommen.
    Das die „arme Seele“ mit ihrem saufen und rauchen während der Schwangerschaft möglicherweise ihr heranwachsendes Kind gefährden könnte, resultiert nur aus den dummen, vom Geiz getragenen
    Worten ihres blöden Partners. Dieser ist nun nur noch „Persona non Grata“ und mißgönnt ihr jeden Spaß.
    Heraus kam ein schwer behindertes Kind woran natürlich alle anderen Schuld haben nur sie selbst nicht.
    Sie ist ja so eine arme Seele…-niemand gönnt ihr etwas.

  3. karli meint

    18.01.2011 um 16:01

    ich bezweifle ernsthaft, dass der vorgeschlagene lösungsweg, sich langsam auf eine beziehung einzulassen, eine möglichkeit ist, die angst zu überwinden.
    ich hab selber bindungsangst, und weiß, wie stark die angst ist.
    im gegensatz zum aktuellen wissen und wollen, was man kognitiv steuern kann, ist diese angst emotional, und lässt sich nicht einfach „weglernen“
    „sich dem schmerz stellen“ trifft es schon eher, aber hierfür ist therapeutisches vorgehen notwendig.
    einem menschen mit bindungsangst zu sagen, du schaffst es wenn du nur motiviert genug bist und dich richtig auf den anderen einlässt, dürfte eher demotivieren, wenn man es beim wiederholten mal immer noch nicht schafft.

  4. Methusalem meint

    22.10.2008 um 17:49

    Das Thema möchte ich etwas differenzierter betrachten… und habe dazu einen Artikel verfasst. Vielleicht lässt sich der Ansatz diagnostisch noch verfeinern? http://lebensgestaltung.over-blog.com/article-23998001.html

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