Wer eine Psychoanalyse macht, verändert sich. Kernstück der Psychoanalyse-Ausbildung ist die eigene Lehranalyse, das heißt, als angehender Psychoanalytiker legt man sich selbst 4-mal pro Woche (Beispiel DPV) bei einem Lehranalytiker auf die Couch. Das bringt mindestens ebenso viele Veränderungen mit sich wie die „normale“ Psychoanalyse. Dazu gehört unter Umständen auch, dass sich der Freundeskreis neu zusammensetzt. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Man kann nicht allen gerecht werden
„Wenn Sie Psychoanalytiker werden, können Sie nur noch das machen“, sagte mir ein Analytiker. Ein anderer verglich den Beruf des Psychoanalytikers mit dem eines Pfarrers. Die Zeit wird knapp – man muss Geld verdienen, Fortbildungen besuchen, bewusster Zeit für seine Kinder einplanen, zur Lehranalyse gehen, eigene Ausbildungsfälle behandeln. Und so schafft man es seltener, Freunde zu treffen oder man muss sich am Telefon kurz halten. Man selbst entwickelt sich weiter und setzt neue Prioritäten. Manche Freunde muss man enttäuschen oder man erweckt ihren Neid. So manch eine Freundschaft überlebt diese Veränderungen nicht. Es muss nicht so sein. Aber es kann. Und das ist schmerzhaft.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 26.3.2015
Aktualisiert am 23.4.2016
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