
„Die Ausbildung bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) ist mir zu teuer“, sagen manche, die sich dafür interessieren. „Die Angaben zu den Ausbildungskosten auf der DPV-Website entsprechen nur dem optimalen Ausbildungsfall“, sagen andere. Ich habe mal ausgerechnet, wie das bei mir aussieht mit den Kosten (inklusive Lebenshaltungskosten): Alleinerziehende Medizinjournalistin, Ärztin in Weiterbildung zur Psychoanalytikerin bei der DPV, Zustand nach Vorkolloquium, Appartment als Praxisraum gekauft. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Ausgaben pro Jahr:
Ausbildung: Lehranalyse | 14.790 € | |
Ausbildung: Supervision | 8200,00 € | |
Ausbildungsinstitut, Jahresbeitrag | 600,00 € | |
Ausbildungskredit-Rückzahlung (1. Kredit) | 4200,00 € | |
Ausbildungskredit-Rückzahlung (2. Kredit) | 4200,00 € | |
Lebensversicherung f. Kredit | 59,54 € | |
Ärztekammerbeitrag | 20,00 € | |
Ärzteversorgungswerk | 0 € | |
Autosteuer | 24,00 € | |
ADAC | 44,50 € | |
Autoversicherung | 373,46 € | |
Auto: Reifenwechsel Winter/Sommer plus Einlagern | 169,98 € | |
Auto-Inspektion/Reparaturen/Reifenkauf | 1200,00 € | |
Bankgebühren | 120,00 € | |
Berufsverband DGPT | 87,50 € | |
Berufsverband DJV (Journalismus) | 168,00 € | |
Blog (Paywall Memberpress) | 100 € | |
Blog (Technik, Instandhaltung) | 350,00 € | |
DPV-Kandidaten-Mitgliedsbeitrag | 72,00 € | |
GEZ privat | 216,00 € | |
GEZ Praxis | 70,00 € | |
Haftpflichtversicherung (Beruf und Privat) | 140,00 € | |
Handy | 117,20 € | |
Kind Musikschule | 840,00 € | |
Kind Busticket | 373,20 € | |
Kind Essen Schule | 446,40 € | |
Kind Tanzverein | 600,00 € | |
Kind Schulbücher, Hefte, Utensilien | 240,00 € | |
Kleidung (Beruf und Kind) | 1300,00 € | |
Künstlersozialkasse | 575,64 € | |
Lebensmittel/Kosmetika | 4800,00 € | |
Praxisraum abbezahlen | 6007,32 € | |
Praxisraum Hauskosten/Nebenkosten | 2860,32 € | |
Praxisraum Strom | 120,00 € | |
Praxisraum Grundbesitzabgaben/Jahressteuer | 149,90 € | |
Steuerberater | 1200,00 € | |
Tanken | 960,00 € | |
Telekom (Festnetz) | 515,28 € | |
Texttreff (freiwilliger Beitrag) | 23,00 € | |
Website-/Domainkosten | 92,28 € | |
Wohnen Miete warm | 7200,00 € | |
Wohnen: Strom | 700,00 € | |
Summe | 64.350 €/Jahr = 5363,00 €/Monat |
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- 33 Wie wird man PsychoanalytikerIn? Man braucht ein Auto
Link zum Vergleich:
Statistisches Bundesamt:
Konsumausgaben privater Haushalte 2013
www.destatis.de
Diskussion auf Twitter:
twitter.com/dunjavoos/status/673780544803643392
Dieser Beitrag erschien erstmals im Februar 2015.
Zuletzt aktualisiert am 14.5.2017
Dunja Voos meint
Ihnen auch alles Gute! Übrigens: Wenn man zur Ausbildung zugelassen wird bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV), dann gilt diese Anmeldung meines Wissens ein paar Jahre. Man muss also nicht direkt loslegen, aber man weiß dann schon einmal um den sicheren Platz :-)
Viele Grüße
Dunja Voos
MBoccia meint
Liebe Frau Voos,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich glaube, Sie haben Recht: das Geld kommt auch, wenn man etwas wirklich möchte. Tatschlich ist es oft so im Leben.
Ich werde trotzdem alles noch ein paar Jahre sitzen lassen und mich auch finanziell besser vorbereiten.
Alles Gute Ihnen weiter!
Viele Grüße
Martina Boccia
Dunja Voos meint
Liebe Frau Boccia,
ich finde es schwierig, hier genau zu antworten. In der DPV-Broschüre auf der DPV-Website waren einst die Ausgaben und Einnahmen gut dargestellt, doch zur Zeit ist die Broschüre nicht online (https://www.dpv-psa.de/ausbildung/broschuere).
Vereinfacht gesagt: Das teuerste ist ja die Lehranalyse viermal pro Woche. Wenn man dann einen Ausbildungsfall hat mit vier Terminen pro Woche minus Kosten für die Supervision einmal pro Woche und minus Abzüge für Bearbeitungsgebühren (2,2% Kassenärztliche Vereinigung, 15% Institut (variiert)), dann kann man mit einem Ausbildungsfall also ca. drei Viertel der Lehranalyse finanzieren. Viele haben zwei Ausbildungsfälle oder mehr, sodass die Rechnung dann aufgeht.
So lehrbuchmäßig findet es aber oft nicht statt. Viele arbeiten noch in ihrem ehemaligen Beruf oder in der Klinik oder wie ich z.B. im Medienbereich. Es ist immer gut, wenn man den Ausbildungsfall (Psychoanalyse) nicht unbedingt zum „Geldverdienen“ nimmt, denn dann lastet ein hoher Druck auf der Behandlung. In der Realität geht es ja oft nicht anders, aber wenn man tatsächlich noch weitere Einnahmequellen hat, ist es von Vorteil.
Ich habe jedoch auch die Erfahrung gemacht, dass ich durch meine Lehranalyse mehr Kraft gewonnen habe und mehr Selbstvertrauen, sodass sich auch die Einnahmen erhöhen und berufliche Pläne leichter verwirklichen lassen. Ich denke, gerade in dieser Ausbildung ist es ähnlich wie mit Corona: Die Zahlen sagen oft wenig aus.
Sobald man Ausbildungsfälle hat, brauchen viele das Geld ja auch, um Ausbildungskredite zurückzuzahlen. Es ist ein komplexes System ;-)
Viele Grüße!
Dunja Voos
MBoccia meint
Hallo,
erstmals vielen Dank für dieses sehr informatives Blog.
Ich versuche allgemein zu fragen: wie kann man die Ausgaben durch die Einnahmen der Ausbildungsfälle kompensieren?
Zweite Frage: können Sie etwas sagen über die Erfahrung von Laienanalytikern mit Selbstzahlern?
Freundliche Grüße
Martina Boccia
Christianius meint
Ohje. Das ist nicht ohne. Welch riesige Kosten.
Ich bleibe dann Auszubildender Dipl. :-] Holzverarbeiter.