Kinder vor dem Fernseher – meistens wird das kritisch gesehen. Wenn schon Fernsehen, dann sollten es sinnvolle Sendungen sein wie „Wissen macht Ah!“, so denken viele. Doch die Kinder selbst erleben das anders. Immer wieder sagen Patienten in der Psychotherapie: „Wenn ich das Fernsehen nicht gehabt hätte! Dann hätte ich gar keine Vorstellung von heiler Familie.“
Die Fernseh-Mutter motiviert zum Nachahmen
Gerade Kinder, die in hochgestressten, sich streitenden und gewaltbereiten Familien aufwachsen, können durch Familienserien ein Bild davon bekommen, wie es anders gehen könnte. Sie entwickeln das Gefühl dafür, dass das, was sie in ihrer Familie erleben nicht „normal“ ist. Das Über-Ich kann durch Familien-Serien – aber auch Anwalts-Serien – gestärkt werden. Fernsehen ermöglicht das „Lernen am Modell“. Wiederkehrende Sendungen stärken das Gefühl für Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit. „Und dann sah ich im Fernsehen den Lehrer XY und ich dachte: So will ich werden!“, sagt so mancher, der vielleicht nur durch das Fernsehen an seinem Traum festhalten konnte. Wir sollten kritisch mit der Kritik am Fernsehen umgehen.
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