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Aktuelle Seite: Startseite / Ärzte / Soll man als Psychotherapeut während der Sitzung mitschreiben?

Soll man als Psychotherapeut während der Sitzung mitschreiben?

04.08.2015 von Dunja Voos 5 Kommentare

„Meine alte Therapeutin hat während der Sitzung immer mitgeschrieben“, sagt ein Patient. Er ist irritiert, dass ich nicht mitschreibe. Er fragt sich, ob mich mir alles merken kann. Während der Sitzung mitzuschreiben kann Vorteile haben, weil man die Informationen ordnen kann. Durch das Mitschreiben können sich manche Therapeuten besser konzentrieren. Beim Patienten kann dadurch das Gefühl entstehen, dass das, was er sagt, gut gehalten wird und einen Platz findet. Er spürt, dass es wichtig ist, was er sagt. Das Mitschreiben hat jedoch auch Nachteile.

Sich hinter dem Notizblock verstecken

Manche Therapeuten schreiben gerade zu Beginn ihrer Therapeuten-Tätigkeit sehr viel mit. Sie wollen nichts vergessen. Doch der Notizblock kann auch als Versteck dienen: Solange der Therapeut schreibt, braucht er den Patienten nicht anzugucken. Der Therapeut kann dadurch das Gefühl haben, eigene Ängste besser unter Kontrolle zu halten und vor dem Patienten zu verstecken.

Sigmund Freud sagte:
„Ich kann nur davor warnen, die Zeit der Behandlung selbst zur Fixierung des Gehörten zu verwenden. Die Ablenkung der Aufmerksamkeit des Arztes bringt dem Kranken mehr Schaden, als durch den Gewinn an Reproduktionstreue in der Krankengeschichte entschuldigt werden kann.“
Fußnote bei „Bemerkungen über einen Fall von Zwangsneurose“ (1909) (PDF)

Die Vorteile des Nicht-Mitschreibens

Macht man sich während der Stunde keine Notizen, so ist man frei. Man kann sich entspannt hinsetzen und die Stimmung aufnehmen. Man kann den Patienten anschauen, sich ihm widmen, muss nichts festhalten. Der „freischwebenden Aufmerksamkeit“ ist keine Grenze durch einen Notizblock gesetzt. Ist die Stunde vorbei, wird sie niedergeschrieben. Viele Therapeuten sind gerade zu Beginn ihrer Tätigkeit erstaunt, wieviel sie sich – ganz ohne Notizen – sehr gut merken können.

Mal so, mal so

Viele Therapeuten schreiben manchmal mit und manchmal nicht. Jeder macht es anders. Interessant ist es da immer, was die Patienten über ihre Erfahrungen mit schreibenden oder nicht-schreibenden Therapeuten erzählen. Zu den schönsten Sätzen gehören für mich:

„Ich habe noch kein Wort gesagt und die Therapeutin schrieb schon. Die hat bestimmt die ganze Zeit nur Strichmännchen gemalt.“

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 16.1.2015
Aktualisiert am 4.8.2015

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Kategorie: Ärzte, Psychotherapie, Psychotherapiepraxis Stichworte: Psychotherapie

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. modean meint

    22.10.2019 um 19:10

    Man kann sich, wenn es einen wirklich brennend interessiert, eine Kopie der Patientenakte geben lassen. In aller Regel wird das, was auf den Handnotizen steht eher ernuechternd sein. Ist zumindest meine Erfahrung.

    Man idealisiert vermutlich so sehr, dass man das Empfinden hat, da wuerden ganze Romane verfasst oder man glaubt eben an die Strichmaennchen oder das, was manche waerend dem Telefonieren auf den Zettel kritzeln.

  2. Gut Joëlle meint

    07.08.2015 um 19:50

    Ich arbeite selber als Psychotherapeutin mit Praxis in Bern und Biel (Schweiz) und handhabe es so, dass ich es zum Thema mache, wenn ich merke, dass die Patienten während der Psychotherapie-Sitzung irritiert sind. Einige fragen mich auch, was ich aufschreibe und weshalb. Ich handhabe es ganz unterschiedlich, teilweise macht das Erzählte für mich chronologisch und im Ganzen einen Sinn, so dass ich mir alles auswendig merken kann, wenn es jedoch viele Informationen sind, ist es nützlich gewisse Eckdaten, als auch Therapieziele aufzuschreiben.

  3. Dunja Voos meint

    05.08.2015 um 8:31

    Lieber Peter,

    der Ausdrück „überfühlen“ ist sehr treffend! Ja, darum geht’s: Man bekommt einfach oft Nuancen nicht mit, wenn man schreibt.

    Herzliche Grüße
    Dunja

  4. Peter meint

    05.08.2015 um 5:08

    Ich habe da nun zwei Erfahrungen. Auf der einen Seite die des „Beraters“. Auch ich dachte am Anfang, ich müsste alles mitschreiben, damit ich nichts vergesse. Irgendwann merkte ich, dass ich durch das Mitschreiben Dine übersehe und „überfühle“. Der Begriff der „freischwebenden Aufmerksamkeit“ gefällt mir hier sehr gut.
    Heute ist es für mich absolut undenkbar, während der Termine zu schreiben. Für mich gehört es auch zu einem guten Klima, ganz bei meinem Gegenüber zu sein. Wenn ich schreibe, muss ich meine Aufmerksamkeit zwangsläufig von meinem Klienten abwenden. Daher nehme ich mir auch dann die Zeit nach den Terminen.
    Interessanter Weise habe ich als Klient solche Situationen als unangenehm erlebt. Mich hat es eher gestört, wenn der Therapeut oder der Coach mitgeschrieben haben. Auch wenn ich, früher, auf Nachfrage hin gesagt habe, dass es mich nicht stört.
    Als Berufsanfänger konnte ich mich dann an mein eigenes Unbehagen nicht erinnern und schrieb mit. Muss wohl eine Form von Amnesie sein .

  5. Fips meint

    16.01.2015 um 8:12

    Empfand das Mitschreiben als störend: Es veränderte das eigene Erzählen, man macht mitunter ne Pause, damit der Therapeut nachkommt mit schreiben zB.. Es lenkt einen von einem selbst ab. Es sind imo einfach klitzekleine Unterbrechungen, die eigene Aufmerksamkeit wird geteilt.
    Es ist unangemessen: In Begegnung sollte man sich ohne Nebendingbeschäftigung dem anderen zuwenden, so wie man als Normalo auch bei wichtigen Gesprächen seine Arbeit unterbricht und rein zuhört.
    Es ist unangebracht: Das mag nun nicht jeder so empfinden, mich störte es, daß was Privat ist aufgeschrieben wurde und später Inhalte/Zusammenfassungen davon an Gutachter oder wen auch immer, selbst wenn anonymisiert, weitergegeben werden. An sich sollte nichts den Raum verlassen auf keinem Wege. Die Schweigepflicht ist unter der Betrachtung eine Farce. Mir behagt es nicht, daß bestimmte Dinge von mir noch irgendwo schriftlich stehen. Erzählte ich privat wem etwas Vertrauliches, schreibt der auch nicht mit.

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