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Aktuelle Seite: Startseite / Psychosomatik / Der Jammer mit den Zahnärzten

Der Jammer mit den Zahnärzten

18.12.2015 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Im Wartezimmer lächeln sie einem von Plakaten entgegen: Dynamische Menschen, die anscheinend alle ihre Zähne gründlich geputzt haben. Meine Zähne sehen leider nicht so aus – obwohl ich immer geputzt habe. „Ein sauberer Zahn wird nicht krank“, steht auf einem Poster. Damit ist das Schuldgefühl bereits im Wartezimmer geweckt.

Warum sehen meine Zähne nicht so aus?

„Karies und Parodontose müssen heute nicht mehr sein“, klärt eine Broschüre auf. Aha. Ich fühle mich mit meinem Ist-Zustand noch weiter vom Soll-Zustand entfernt. An der Wand hängen drei Zertifikate, die der Zahnarzt erlangt hat – er ist Spezialist auf dem Gebiet der Implantologie. Ich will kein Implantat. Mir wäre es lieber, an der Wand hinge auch ein Plakat, das dem Zahnarzt Warmherzigkeit bescheinigt oder welches ihn auf dem Gebiet des „Zeithabens“ auszeichnet.

Was ist nur los mit der Zahnmedizin?

Die Zahnärzte selbst können nichts dafür – auch sie stecken in unserem vertrackten Gesundheitssystem fest und sie erhielten eben das Wissen, das man heute an den Universitäten erhält. Es gibt viele gute, erfahrene Zahnärzte, die man zufällig ausfindig macht. Viele Patienten sind jedoch dauerhaft enttäuscht. Unzählige Menschen leiden an Zahnarztphobie. Dass die Praxen immer „cleaner“ und technisch aufwendiger werden, trägt nicht zum Abbau von Ängsten bei.

Lachgas und Hypnose helfen vielen nicht dauerhaft

Da bietet man Lachgas, Hypnosen und Vollnarkosen an, ohne zu berücksichtigen, dass viele Angstpatienten nichts mehr fürchten als den Kontrollverlust. Obwohl bei der Hypnose die Kontrolle erhalten bleibt, so verbinden doch viele Patienten die Hypnose mit Abhängigkeit und Kontrollverlust. Mit diesen Angeboten signalisiert man den Patienten auch: „Deine Angst ist nicht willkommen. Wir bekämpfen sie.“ Vielen würde es einfach helfen, wenn man ihnen anböte, sie im Sitzen zu behandeln. Was den Angstpatienten nämlich Angst macht, ist die liegende Position.

Fragebögen bei der Anmeldung sagen meistens nur wenig über die Psyche aus

Wer neu beim Zahnarzt ist, soll erst einmal einen langen Anamnese-Bogen ausfüllen, in dem nach Allergien, Herzkrankheiten und Kreislaufbeschwerden gefragt wird. Mindestens genauso entscheidend wäre es jedoch zu fragen, ob der Patient Gewalterfahrungen in der Kindheit gemacht hat, ob er (sexuell) missbraucht wurde oder ob er zur Zeit in einer krisenhaften Situation steckt. Das geht natürlich nur schlecht per Fragebogen. Diese Informationen wären aber wichtig, damit der Zahnarzt die unglaubliche Angst oder die unklaren Beschwerden mancher Patienten besser verstehen könnte.

Die Implantate

Viele Menschen haben kein gutes Verhältnis zu Implantaten. Ein Zahnimplantat ist ein Fremdkörper, er gehört eben nicht zum eigenen Körper. Auch darüber machen sich viele Patienten Gedanken und es bereitet vielen Unbehagen, das Gefühl zu haben, dass da etwas Fremdes in sie reingesteckt wird. Auch diese Vorstellung hängt sicher bei vielen mit der Lebensgeschichte zusammen.

Bei Zahnärzten sieht es immer so einfach aus: Ein Implantat gehöre heute mit zu den besten Versorgungsmöglichkeiten, die es bei fehlenden Zähnen gäbe. Wer sich im Internet über Zahnprothesen oder Teilprothesen informieren möchte, findet relativ spärliche Informationen. Ein alter Hausarzt sagte kürzlich: „Also bei mir kommt kein Zahnimplantat rein! Wenn ich das Theater in den Altenheimen sehe! Früher ging Schwester Gertrud abends durch die Zimmer, sammelte die Gebisse ein und säuberte sie. Heute leiden viele alte Menschen an Entzündungen und Kieferschmerzen die durch die Implantate verursacht werden.“ Implantate sind eine tolle Sache. Doch zu einer ehrlichen Patienteninformation gehört auch die Aufzählung der Nachteile.

Professionelle Zahnreinigung – nur gut?

Die professionelle Zahnreinigung tut meistens sehr gut. Die Zähne fühlen sich gepflegt an und das Zahnfleisch bleibt gesund. Doch auch hier fehlt es wieder an Informationen: Welche Stoffe kommen zum Einsatz? Was bewirken die Aerosole im Körper und in der Lunge? Was macht die professionelle Zahnreinigung auf lange Sicht mit dem Zahn? Meistens wird die professionelle Zahnreinigung nur angepriesen. Der mündige Patient wünscht sich jedoch vollständigere Informationen. Keine Wirkung ohne Nebenwirkung.

Zahnhygiene ist Thema Nummer 1

Wenn es um gesunde Zähne geht, ist fast immer nur über das Zähneputzen zu lesen. Besonders Fluor sollte da zum Einsatz kommen. Während der Zahnarzt bei Kindern zur häufigen Anwendung von Fluor rät, sind die Kinderärzte oft zurückhaltend – schließlich wirkt Fluor nicht nur an den Zähnen, sondern im ganzen Körper.

Beispielsweise fand eine brasilianische Studie heraus, dass Fluor einen negativen Einfluss auf die Gedächtnisleistung haben könnte (Memory Impairment Induced by Sodium Fluoride is Associated with Changes in Brain Monoamine Levels. Marcela Pereira et al. (2011), Neurotoxicity Research, Vol 19, Number 1 (2011): 55-62, DOI: 10.1007/s12640-009-9139-5, www.springerlink.com/content/n7w1406l38v0ntu1).

Zudem frage ich mich manchmal: Was macht eigentlich der Körper mit der ganzen Zahnpasta? Auch hierzu finden sich nur wenige kritsche Studien. Das Lied von Haindling „Der Zahnpastastrang der Deutschen“ ist noch das „Kritischste“, was ich dazu bisher finden konnte.

Wenig Aufklärung über den Speichel

Zahnärzte geben einem wenig Informationen darüber an die Hand, wie man seine Zähne noch schützen könnte. Was ist zum Beispiel mit dem Speichel? Welche Ernährungstipps könnten für den Patienten wertvoll sein? Welche Rolle spielt der Stress? Beispielsweise zeigte eine Studie der Universität Gießen, dass psychoanalytische Therapien dazu führen, dass sich der Cortisolspiegel im Speichel senkt und Immunglobuline A ansteigen (Sebastian Euler et al. (2005):
On psychobiology in psychoanalysis – salivary cortisol and secretory IgA as psychoanalytic process parameters. Psychosoc Med. 2005; 2: Doc05. Published online 2005 March 31. www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2736497/). Im Mund geht es also um viel mehr als um Schokoriegel und Zähneputzen.

Auf der anderen Seite: die Ganzheits-Zahnmediziner

Wer sich auf die Suche nach Alternativen macht, stößt bald auf die Website der Internationalen Gesellschaft für ganzheitliche Zahnmedizin (www.gzm.org/). Hier findet man oft das Gegenteil des „engen schulmedizinischen Denkens“, denn hier geht es um Bioresonanztherapie, um die Elektroakupunktur nach Voll (EAV, www.imgeav.org), um die Kinesiologie und vieles mehr. Wer hiermit nichts anfangen kann, der fühlt sich ebenfalls nicht gut aufgehoben. Zu „abgedreht“ erscheinen da manchmal die Angebote der Ganzheits-Zahnmediziner.

Doch auch hier kommt es wieder auf den einzelnen Zahnarzt an – auch hier wird es gute wie schlechte Zahnärzte geben. Wer den Zahnarzt findet, der zu ihm passt, für den ist es oft zweitrangig, welche Philosophien er vertritt. Gutes Handwerk, etwas Zeit, weites Denken und ehrliche Informationen, das können einige Zahnärzte bieten – den für sich optimalen, „eigenen“ Zahnarzt kann man finden.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Zahnartzphobie – die Angst vor dem Zahnarzt

Links:

Dr. Roland Zörner:
Die Psyche, der heimliche Zahnkiller
Psychosomatik und Erkrankungen in der Zahnheilkunde
Ein Online-Buch

Siegfried Leder:
Kopf- und Gesichtsschmerzen behandeln.
SpringerMedizin.at, 6.3.2009

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 30.10.2012
Aktualisiert am 18.12.2015

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Kategorie: Psychosomatik Stichworte: Psychosomatik

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