Wir haben immer wieder Impulse, die wir nicht einfach jetzt und hier ausleben können. Diese Impulse lenken wir um und machen daraus etwas, das sich sehen lassen kann. Kinder, die mit Kot spielen wollen, geben sich schließlich mit Fingerfarben zufrieden. Menschen, die auf Sexualität verzichten, geben sich der Kunst oder Musik hin. Wer wütend ist, der veranstaltet keine Schlägerei, sondern macht Sport. „Sublimierung ist die Umwandlung von sozial weniger akzeptablen Triebzielen in sozial höherwertige“ (Hoffmann/Hochapfel: Neurosenlehre, Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin, Schattauer-Verlag 1999).
„sub“ = „unter“, „limes“ = „Grenze“
Kreativität ist gefragt
Sublimierung ist eine Form der Abwehr, doch nicht nur das – sie ist auch ein notwendiger Schritt zur kulturellen Entwicklung. Freud bezog den Begriff „Sublimierung“ auf das Verschieben sexueller Impulse in andere Bereiche. Er sagte:
„Man nennt diese Fähigkeit, das ursprünglich sexuelle Ziel gegen ein anderes, nicht mehr sexuelles, aber psychisch mit ihm verwandtes, zu vertauschen, die Fähigkeit zur Sublimierung.“ (Sigmund Freud: Die „kulturelle“ Sexualmoral und die moderne Nervosität (1908), in: Das Unbehagen in der Kultur (1930), Fischer-Verlag 1994, S. 117)
Dieser Beitrag erschien erstmals am 2.4.2007
Aktualisiert am 26.12.2015
Klaus-Peter Baumgardt meint
Auf einem gerade gesellschaftlich zunehmen wichtiger werdenen Feld habe ich eine Sonderform der wünschenswerten Sublimierung herausgearbeitet:
“Von der Fresssucht zur Esslust – Diät, Sublimierung und Persönlichkeitsentwicklung”.