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Aktuelle Seite: Startseite / Psychoanalyse / Stockholmer Studie zur Psychoanalyse

Stockholmer Studie zur Psychoanalyse

14.10.2014 von Dunja Voos 3 Kommentare

Der schwedische Psychoanalytiker Rolf Sandell veröffentlichte zusammen mit seinen Kollegen im Jahr 2001 eine Studie, die die Wirksamkeit der Psychoanalyse nachwies. In diese Studie einbezogen waren 400 Patienten in unterschiedlichen Behandlungsphasen. Sie wurden 3 Jahre lang mit direkten Interviews und Fragebögen untersucht. Weitere 3 Jahre später führten die Wissenschaftler eine Nachuntersuchung durch.

Psychoanalyse im Vergleich zur „normalen“ Psychotherapie

Das Beschwerdebild der Studienteilnehmer, die eine Psychoanalyse machten, wurde mit dem Bild von Patienten verglichen, die pro Woche nur eine Stunde Psychotherapie erhielten. Das Ergebnis: Die Patienten der psychoanalytischen Behandlung schnitten signifikant besser ab als die Patienten mit der gängigen Psychotherapie.

Welche Analytiker waren besonders gut?

Ältere Psychoanalytiker schnitten besser ab als jüngere. Weibliche Analytiker waren erfolgreicher als männliche. Je länger und hochfrequenter die Therapie, desto wirksamer. Nachteilig wirkte es sich aus, wenn tiefenpsychologische Therapieuten eine klassisch-psychoanalytische Haltung einnahmen, also wenn sie sehr zurückhaltend und „zu neutral“ waren.

Die Studienteilnehmer wurden mit diesen Fragebögen befragt:

Well-being-Questionnaire (WbQ)
Social Adjustment Scale (SAS)
SCL-90
Sense of Coherence Scale (SOCS)

Die Analytiker füllten den Fragebogen zur therapeutischen Identität (ThId) aus.

Weitere Ergebnisse:

  • Die Befragung mit dem Fragebogen SCL-90 ergab, dass Psychoanalyse- und Psychotherapiepatienten gleiche Fortschritte machten. Doch je länger das Ende der Therapie zurücklag, umso besser waren die Ergebnisse für die Pschoanalysepatienten.
  • Im ersten Behandlungsjahr verschlechterte sich das Befinden der Patienten leicht (ermittelt mit SOCS und SCL-90).
  • Selbstzahler waren NICHT motivierter als die Patienten, deren Kosten von den Krankenkassen übernommen wurden.
  • Je mehr Selbsterfahrung der Therapeut hatte, desto schlechter waren seine Behandlungsergebnisse. „Therapeuten mit einer besonders langen psychoanalytischen Selbsterfahrung hatten als Psychotherapeuten besonders schlechte Ergebnisse“
    (Zitat aus „Psyche 3/2001“).
  • Es wirkte sich positiv aus, wenn der Therapeut freundlich war und den Patienten unterstützte.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Psychoanalyse ist wirksam
Psychoanalyse ist auf lange Sicht wirksam

Links:

Rolf Sandell, Johan Blomberg, Anna Lazar, Jan Carlsson, Jeanette Broberg, Johan Schubert (2001):
Unterschiedliche Langzeitergebnisse von Psychoanalysen und Langzeitpsychotherapien. Aus der Forschung des Stockholmer Psychoanalyse- und Psychotherapieprojekts.
Psyche, 2001, 55(3), 277-310
Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
http://www.psychosozial-verlag.de/catalog/product_info.php/products_id/51366?p_id=51366

Blomberg, Johan; Lazar, Anna & Sandell, Rolf (2001):
Long-Term Outcome of Long-Term Psychoanalytically Oriented Therapies: First Findings of the Stockholm Outcome of Psychotherapy and Psychoanalysis Study.
Psychotherapy Research
Volume 11, Issue 4, 2001
DOI:10.1093/ptr/11.4.361
http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1093/ptr/11.4.361?journalCode=tpsr20#.VD1Zhvl_tUE

Dieser Beitrag erschien erstmals am 3.8.2010
Aktualisiert am 14.10.2014

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Kategorie: Psychoanalyse Stichworte: Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Jay meint

    16.10.2014 um 2:33

    Imo, Du hast natürlich Recht – jeder Mensch ist unterschiedlich, was dem einen hilft, bringt den anderen eventuell nur wenig weiter, dennoch gibt es auch im Bereich der Psychotherapien gewisse Trends, die vom vorherrschenden Zeitgeist geprägt sind.
    Zu Freuds Zeiten ging es eher um Verdrängung, Trieb und Libido – was höchstwahrscheinlich der viktorianisch geprägten Moralvorstellung jener Tage und dem vorherrschenden Zeitgeist zu verdanken war.
    Heutzutage ist es eher Depression bzw. Burnout (schlimmes Wort!) – bald die spätkapitalistische Volkskrankheit Nummer eins.
    Für mich ist die Verhaltenstherapie oft nur ein schnelles „wieder-flott-machen“, ein Reparieren an der Oberfläche, passend zur postmodernen Vorstellung von sogenanntem Humankapital.
    Mir persönlich hat die Analyse viel mehr gegeben als die Verhaltenstherapie, auch wenn sie nach knapp 90 Sitzungen leider zu Ende war, da die Krankenkasse nicht mehr genehmigt hätte.
    Womit wir beim nächsten Punkt wären, Zeit und Geld – aber das würde hier zu weit führen.

  2. imo meint

    15.10.2014 um 15:07

    Jay „Die Psychoanalyse ist wahrscheinlich vielen Menschen zu anspruchsvoll, sie wollen lieber schnell wieder “funktionieren” und entscheiden sich deshalb für eine Verhaltenstherapie.“

    Nee, nur jedes Problem und jeder Mensch braucht etwas anderes.

  3. Jay meint

    15.10.2014 um 2:27

    Die Psychoanalyse ist wahrscheinlich vielen Menschen zu anspruchsvoll, sie wollen lieber schnell wieder „funktionieren“ und entscheiden sich deshalb für eine Verhaltenstherapie.
    Das passt ja so wunderbar zum neoliberalen Zeitgeist.
    Für mich werden dabei aber die wahren Probleme bloß unter den Teppich gekehrt und alles nur nach außen hin ein wenig aufgehübscht.
    Bei der Psychoanalyse wird hingegen mental die ganze Wohnung einmal ausgeräumt, sich jedes Möbelstück genau angesehen, abgestaubt und danach entweder entsorgt oder an einen anderen Platz gestellt.

    Ich habe beides hinter mir: Eine Verhaltenstherapie und eine Analyse.
    Die Verhaltenstherapie hat mir persönlich rein gar nichts gebracht.
    Später meinte mein Psychoanalytiker während einer Sitzung, dass ich unbedarfte Therapeuten manipulieren und um den Finger wickeln könnte.
    Da ging mir ein Licht auf. Das hatte ich während der Verhaltenstherapie auch oft gespürt.

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