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Aktuelle Seite: Startseite / Kinder / „Wenn-dann-Sätze“ in der Erziehung

„Wenn-dann-Sätze“ in der Erziehung

07.09.2014 von Dunja Voos Kommentar verfassen

„Wenn Du heute lieb bist, dann darfst Du heute Abend fernsehen.“ „Wenn-dann-Sätze“ kommen vielen Eltern nur allzu leicht über die Lippen. Doch schauen wir uns diesen Satz einmal näher an: Viele von uns sind selbst damit groß geworden. Heute hören wir überall, dass Kinder „Konsequenzen lernen“ müssen. Wir glauben allzu oft, dass unsere Kinder mit konsequenten „Wenn-dann-Sätzen“ Konsequenz lernen. Doch Konsequenz lernen die Kinder von ganz alleine schon im alltäglichen Leben. Dazu gehören etwa solche Zusammenhänge: „Wenn die Wolken am Himmel stehen, dann gibt es gleich Regen.“ Oder: „Wenn die Mama so ein Gesicht aufsetzt, dann wird sie gleich schimpfen.“ Oder: „Wenn ich der Mama eine Blume male, dann wird sie sich freuen.“ Konsequenz lernen die Kinder überall.

Konsequent sein ist nicht alles

Viele Mütter leiden regelrecht darunter, weil sie sich nicht so konsequent fühlen, wie sie es doch laut Lehrbuch und Ratgeber sein müssten. Doch ich glaube, viele Mütter belasten sich dadurch unnötig. Denn wie fühlt sich ein Kind, wenn man ihm sagt: „Wenn Du heute lieb bist, darfst Du am Abend Deinen Lieblingsfilm sehen“? Versteckte Wut ist bei vielen Kindern die Reaktion. Kleine Kinder leben im Hier und Jetzt, gerade das lieben wir ja so oft an ihnen und gerade dafür bewundern wir sie. Einen Zeitraum bis zum Abend zu überblicken, fällt ihnen sehr schwer. Und was heißt denn „Liebsein“? Wenn Kinder neugierig sind und die Welt entdecken, dann tun sie manchmal Dinge, die die Eltern eben als „nicht-lieb“ bezeichnen würden. Vor allem aber ist der Tag belastet. Das Kind kann den Tag nicht mehr unbeschwert gestalten, denn es passt die ganze Zeit auf. Die Chance, zu „versagen“, ist groß. Und was lesen die Eltern derweil im nächsten Psychologiebuch? „Es ist wichtig, die Kinder bedingungslos zu lieben.“ Abgesehen davon, dass das oft eine wünschenswerte, aber unrealistische Forderung ist, geben wir dem Kind mit unserem „Wenn-dann-Satz“ zu verstehen, dass wir es lieben, wenn es die Bedingung „Liebsein“ erfüllt. Denn für das Kind ist es ein Zeichen der Liebe, wenn wir ihm erlauben, einen Film zu gucken, wenn wir ihm etwas kaufen oder ihm einen anderen Wunsch erfüllen.

Liebe und Wunscherfüllung hängen für das Kind noch zusammen

Wir Erwachsenen sehen das manchmal anders. Wir sagen: „Auch, wenn Du jetzt nicht bekommst, was Du willst, haben wir dich lieb.“ Richtig, auch das kann ein Kind lernen: dass es geliebt wird, auch, wenn die Eltern nicht so handeln, wie es sich das selbst wünscht. Aber in der Regel leben die kleinen Kinder noch in einer sehr konkreten Welt. Aus Sicht der Kinder ist die Wunscherfüllung eben oft ein Liebesbeweis.

Mutter und Kind fühlen sich wie Versager, obwohl sie es nicht sind

Die Folge von „Wenn-dann-Sätzen“ ist doch oft, dass die Mutter mit sich unzufrieden wird, weil sie „mal wieder“ nicht konsequent war. Das Kind wiederum fühlt sich möglicherweise nicht „bedingungslos geliebt“. Das Kind schafft es nicht, den ganzen Tag „lieb“ zu sein und fühlt sich als „Versager“. Oder es fühlt sich wie in einer unberechenbaren Welt, weil die Eltern unter Liebsein etwas anderes verstehen als es selbst. Wer von uns Erwachsenen schafft es denn schon, bis zum Abend „lieb“ zu sein? In der Hektik nicht einmal dem anderen schnell eine Parklücke wegzunehmen oder die Mutter des anderen Kindes nicht mal eben mit einer Notlüge abzuwimmeln? „Wenn-dann-Sätze“ kann man hier und da anwenden. Doch es ist wichtig, kurz einmal innezuhalten und nachzudenken, warum wir diese Sätze sagen und wie wir das tun. Wir können viel öfter auf „Wenn-dann-Sätze“ verzichten als wir glauben.

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 24.2.2012
Aktualisiert am 7.9.2014

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Kategorie: Kinder Stichworte: Kinder

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