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Aktuelle Seite: Startseite / Psychoanalyse / Therapieabbrecher haben gute Gründe

Therapieabbrecher haben gute Gründe

21.06.2013 von Dunja Voos 4 Kommentare

Herablassend diskutieren Psychotherapeuten über einen Patienten: „Der bricht jede Therapie ab, das kannste vergessen.“ Patienten, die mit starken Ängsten, Zwängen oder Selbstmordgedanken einen Psychotherapeuten aufsuchen, haben einen starken Leidensdruck. Dieser Leidensdruck ist das gesunde Zeichen der Psyche, dass hier etwas nicht stimmt. Der Patient wünscht sich Hilfe und geht zu einem Psychotherapeuten. Er trifft vielleicht auf einen Therapeuten, der nicht die für ihn passende Methode anwendet. Einen Therapeuten, der tief innen ähnliche, ungelöste Probleme hat. Oder auf einen schlecht ausgebildeten Therapeuten.

Bleiben ist nicht immer gut

„Manche Patienten bleiben einfach jahrelang bei einem Therapeuten, der ihnen nicht gut tut. Damit werden ihre masochistischen Anteile ständig befriedigt“, sagte kürzlich eine Psychoanalytikerin in einer Schulung. Viele Patienten leiden immer wieder unter den Psychotherapiestunden, aber beziehen alles auf sich. Sie halten sich für so krank, dass sie glauben, die Situation nicht beurteilen zu können. Sie glauben, der Therapeut weiß es besser. Ein Patient, der sagt: „An dieser Stelle breche ich ab, ich suche mir einen anderen Therapeuten“, folgt oft seinem klaren Gefühl. Er sucht sich jemanden, der besser passt.

Schwer Betroffene brauchen sehr gute Therapeuten

Patienten, die mit schwerem Leiden in die Psychotherapiepraxis kommen, brauchen sehr gut ausgebildete Therapeuten, die dieses Leiden verstehen können. Patienten, die nicht das bekommen, was sie brauchen, wenden sich enttäuscht ab. Der britische Psychoanalytiker Peter Fonagy beschreibt in seinen Büchern Borderline-Patienten, die oft Therapien abgebrochen haben und die dann bleiben, wenn sie sich mithilfe des psychoanalytischen Verstehens endlich ernstgenommen fühlen.

Es ist nicht einfach

Man kann nicht einfach sagen: Der Patient ist ein hoffnungsloser Fall, weil er immer wieder abbricht. Bleiben oder gehen ist eine Entscheidung, die von innen kommt. Und manchmal handelt der Patient, der abbricht aus einer inneren Kraft heraus, die anderen vielleicht fehlt.

Halt! Jetzt aber nicht gleich alle die Therapie abbrechen. Langes Leiden in Therapien ist auch oft notwendig. Außerdem ist das Problem – wie immer – vielschichtig.

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Kategorie: Psychoanalyse Stichworte: Borderline, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Bjelka meint

    09.09.2021 um 17:22

    Ein guter Artikel, danke.
    Das was Leighanne schreibt, finde ich sehr richtig.
    Es gibt auch Therapeuten die nicht loslassen bzw. abgeben können. Obwohl es dem Patienten schon besser geht oder man sich nur noch im Kreis dreht, weil irgendwelche Hemmnisse es beiden erschwert herauszukommen aus dem System. Manchmal wenn Patienten dem Therapeuten zu ähnlich sind, oder man als Patient die Blinden Flecke des Therapeuten entdeckt. Dann möchte man vielleicht sein „Elternteil“ schützen vor dieser Konfrontation – insbesondere wenn man merkt, dass dieser selbst keinen Umgang mit Kritik ihm gegenüber hat. Wenn ich die Scham des Therapeuten spüre, dann ist es uU schwer als Patient offen darüber zu sprechen.

    Aber auch Therapeuten sind fehlbar, auch wenn man sich wünscht sie wären es nicht.

    Da wäre es sinnvoll, wenn auch der Patient die Möglichkeit hätte, sich eine dritte Person im Vertrauen heranzuziehen. Schön, wenn dies Freunde tun.
    Supervision sollte nicht nur Therapeuten vorbehalten sein.

    Dennoch – vermutlich ist es auch ein Zeichen, wenn all dies nicht mit dem Therapeuten besprochen werden kann, dass diese Therapiebeziehung an ihre Grenzen gestoßen ist.

  2. Koko meint

    31.05.2021 um 22:39

    Guter Artikel.
    Ich finde manche Psychologen/Therapeuten/innen,haben heutzutage leider nicht die nötige Geduld.
    Abbrechen ist da manchmal besser.
    Mir kommt es vor das man erwartet, nach 10 Sitzungen,dass man sich die Seele aus dem Leibe heult …
    Es ist natürlich frustrierend für Patient/Klienten und Psychologen/Therapeuten.
    Hoffnungslose „Fälle“ brauchen einfach mehr Geduld und Zeit .

  3. leighanne meint

    03.12.2016 um 18:12

    Den Artikel finde ich gut, weil er so wahr ist. Leider verlangt das aber auch von Therapeuten eine realistische Selbsteinschätzung bzw. die Fähigkeit zu erkennen, dass sie eben nicht zwangsläufig über dem Patienten stehen und diesen besser einschätzen können als der sich selbst. Meine Erfahrung ist , dass es nicht wenige Therapeuten gibt, die diese Fähigkeit nicht haben. Hinzu kommt, dass gerade in psychodynamisch orientierten Therapien genügend Möglichkeiten vorhanden sind, dem Patienten die Schuld wieder in die Schuhe zu schieben, auch wenn man vielleicht das Wort ´“Schuld“ gar nicht verwendet, sondern irgendwelche Erklärungen, die im Seelenleben des Patienten liegen. Da muss man als Patient schon sehr aufgeklärt sein bzw. auch die Kraft haben, sich selber aus diesen Verstrickungen zu befreien. Ersteres war ich, die Kraft hat mir leider lange gefehlt. Letzten Endes habe ich es aber dann doch geschafft, mit den Folgen kämpfe ich noch heute.

    Ich plädiere sehr dafür, dass auch Patienten, und nicht nur die Therapeuten, den Therapieverlauf immer wieder reflektieren, vielleicht mit Dritten, damit solche Verläufe gar nicht erst so lange bestehen können.

    LG Leighanne

  4. Sandra Möller meint

    21.06.2013 um 14:15

    Hallo Frau Dr. Voos,

    ein sehr spannender Beitrag zum Therapieabbrechen. Aber kann nicht auch ein Therapeut, der tief innen ähnliche Probleme hat oder hatte, sich besonders gut in das Leiden des Patienten einfühlen, eben weil auch er es von sich selbst kennt? Freilich darf ich die Auseinandersetzung und Begegnung mit dem Thema nicht in ähnliche Nöte bringen oder ihm den Boden unter den Füßen wegziehen, möglicherweise so, dass er die Beschäftigung damit stark abwehren muss und auf diese Weise auch der Patient in der Therapie nicht an die tieferen Schichten herankommt.

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