Liquor – was ist das?

Mit „Liquor“ bezeichnen Ärzte die Flüssigkeit, die das Rückenmark und das Gehirn umgibt. Diese Flüssigkeit verläuft in eigenen „Räumen“, die durch feine Häutchen begrenzt sind. Der Liquor hat keinen direkten Kontakt zum Blut und Stoffe im Blut können die Liquorräume nur schwer erreichen – man spricht von einer „Blut-Hirn-Schranke“. Nur kleinste Teilchen wie Sauerstoff oder Glucose können die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Die Liquorräume des Gehirns und des Rückenmarks stehen jedoch alle miteinander in Verbindung. Der Liquor fließt durch die Räume (Gehirn, Ventrikel im Gehirn und Rückenmark) und pulsiert.

Liquor kann per Rückenmarkspunktion entnommen werden

Bei verschiedenen Krankheiten entnimmt der Arzt Liquor aus der Gegend der Lendenwirbelsäule. Dazu muss er eine „Rückenmarkspunktion“ durchführen. Dann wird die Liquorprobe im Labor untersucht – hier kann festgestellt werden, ob sich Entzündungszellen oder Blut im Liquor befinden, was auf eine Erkrankung hinweisen würde. Besonders häufig wird die Rückenmarkspunktion bei Verdacht auf eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder auf Multiple Sklerose durchgeführt. Der römische Arzt Claudius Galenus hat im 2. Jahrhundert nach Christus die Hirnflüssigkeit als „Pneuma psychikon“, also als „Stoff der Seele“ bezeichnet.

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