Wenn ein Baby oder Kleinkind in einer Gruppe weint, dann weinen die anderen Kinder gleich mit. Kinder im Vorkindergartenalter stecken sich noch gegenseitig mit ihren Gefühlsausbrüchen an. Diese „Ansteckung“ ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, denn daraus wird später das Mitgefühl, die Empathie. Affekte sind wie ein Magnet. Im Moment des Affekts wollen wir gar nicht loslassen. Es fühlt sich an, als hätten wir das Wichtigste auf der Welt genau jetzt zu lösen und als sei eine sofortige Lösung lebensnotwendig. Affekte empfinden wir besonders dann als unaushaltbar, wenn wir an einer „frühen Störung“ leiden und wenn sie in unserer Kindheit nicht liebevoll und haltend beantwortet wurden. Affekte seien die subjektive Seite des Triebs, sagt der Neuropsychoanalytiker Mark Solms (Podcast: https://talksonpsychoanalysis.podbean.com/e/mark-solms-the-hidden-spring/)
Affektansteckung erleben wir insbesondere in Gruppen, bei gemeinsamem Lachen, beim Filmeschauen oder in Psychotherapien.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 1.7.2009
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