Psychosomatisch, somatoform oder somatopsychisch?

In der Medizin wird meistens das betonte Wort nach vorne gestellt. Das Wort „Soma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Körper“. Wer an einer „psycho-somatischen“ Erkrankung leidet, der hat also eine psychische Störung, die zu körperlichen Beschwerden führt. Depressionen beispielsweise können sich in Rücken- oder Magenschmerzen äußern, ohne dass eine körperliche Erkrankung vorliegt.

Im umgekehrten Fall handelt es sich um eine „somato-psychische“ Erkrankung: Wer Krebs hat, der ist natürlich auch psychisch beeinträchtigt. Der Betroffene kann also eine Depression als Folge seines geschwächten körperlichen Zustandes haben.

Wer an einer körperlichen Erkrankung leidet, die durch seelische Probleme ausgelöst oder wesentlich verschlimmert wird, der hat eine psychosomatische Erkrankung, auch „Psychosomatose“ genannt. „Soma“ ist das griechische Wort für „Körper“. Die Seele bewirkt also eine Veränderung im Körper. Diese Veränderungen sind auch nachweisbar: Bei der Neurodermitis z. B. ist die Haut sichtbar entzündet. Seit den 50iger Jahren gibt es den Begriff der „Holy Seven“, der sieben klassischen psychosomatischen Erkrankungen, die der Arzt Franz Alexander (1891-1964) zusammengefasst hat. Eine psychosomatische Erkrankung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein nachweisbarer Gewebeschaden vorliegt. Bei einer somatoformen Störung hingegen gibt es keine Organschäden.

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