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Dreimonatskoliken – haben Windeln etwas damit zu tun? Elimination Communication

Der Schweizer Kinderarzt Remo Largo hat in seiner Zürcher Längsschnittstudie gezeigt, dass Kinder früherer Zeiten nicht früher sauber wurden als die Kinder heute, sondern dass die Eltern sie nur viel öfter über das Töpfchen hielten. Beim Kinderarzt hören wir oft, dass die bewusste Kontrolle der Schließmuskeln (Sphincter vesicae der Blase und Sphincter recti des Darmausgangs) erst mit zwei oder drei Jahren möglich sei. Fragend oder gar verächtlich schauen wir manchmal auf die osteuropäischen Länder, wo die Kinder angeblich schon mit einem Jahr trocken sind. Wir können uns das nicht vorstellen. Meistens gehen wir davon aus, dass diese Kinder besonders streng erzogen werden und dadurch Schaden erleiden, denn nach der klassischen psychoanalytischen Theorie gibt es möglicherweise einen Zusammenhang zwischen einer strengen Sauberkeitserziehung und einer späteren Zwanghaftigkeit beim Kind.Weiterlesen

Geräusche haben bei frühen Störungen eine besondere Bedeutung

Als "Frühe Störung" bezeichnet man in der Psychoanalyse solche psychischen Störungen, die bereits in der vorsprachlichen Zeit entstanden sind. Schon die frühe Mutter-Kind-Bindung war hier oft gestört. Psychoanalytisch spricht man auch von der "präödipalen Phas...

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Einzelkind

Das Kind, es steht im Mittelpunkt. Ob gut oder schlecht: Die Eltern starren, beobachten, zupfen, küssen, streicheln, beschämen, lauschen, verfolgen, quälen, verlassen. Sie loben und schimpfen. Das Kind, es hat keinen eigenen Raum. Nur manchmal ganz oft, wenn die Eltern sich streiten, dann sind sie beschäftigt. Es ist ihr Streit. Das Kind, es mag ihn nicht hören. Es macht ihm Angst. Es hält sich die Ohren zu und läuft im Flur auf und ab. Ganz allein. Weiterlesen

John Bowlby: Bindungstheorie (Attachment Theory) und Bindungsstile

Sobald ein Ungeborenes das Licht der Welt erblickt, nimmt es Kontakt zur Mutter auf. Seine Stimme und Blicke erreichen sie und die Mutter weiß intuitiv, was zu tun ist. Dieses angeborene Bindungsverhalten sichert uns seit jeher das Überleben. Der britische Psychoanalytiker John C. Bowlby (1907-1990) und die amerikanische Entwicklungspsychologin Mary S. Ainsworth (1913-1999) entwickelten die Bindungstheorie. Bowlby hatte im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Ende des zweiten Weltkrieges erforscht, was mit den Kindern passierte, die ihre Eltern verloren hatten. Er kam zu dem Ergebnis, dass traumatische Trennungserfahrungen in der Kindheit zu psychischen Störungen führen können, die sich bis ins Erwachsenenalter hinein zeigen. Weiterlesen

ADHS – das umstrittene Syndrom aus psychoanalytischer Sicht. Ist ADHS heilbar?

Aus verhaltenstherapeutischer und psychiatrischer Sicht gibt es für die Diagnose „ADHS“ (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung) eindeutige Kriterien. Hierzu gehören die Diagnosekriterien nach dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Diseases (DSM IV und DSM V) und der International Classification of Diseases (ICD-10: F90.0 und ICD-11: 6A05.2). Kinderärzte und Psychologen, die sich darauf spezialisiert haben, können anhand von Anamnese und Tests nach diesen Kriterien recht genau sagen, welches Kind ADHS hat. Sie behandeln dann meistens nach den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften, AWMF (Leitlinie ADHS, 2017). Weiterlesen

Buchtipp: Die psychische Geburt des Menschen nach Margaret Mahler

Die Entwicklung eines Babys ist unglaublich spannend. Die Psychoanalytikerin Margaret Schonberger Mahler (1897-1985), beschreibt die Säuglingsentwicklung eindrucksvoll in ihrem Buch "Die psychische Geburt des Menschen". Ein Baby wird "psychisch geboren", wenn ...

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Das überträgt sich aufs Kind!?

Als Mutter hört man ein Argument besonders oft: „Das überträgt sich auf’s Kind!“ Das sagen nicht nur Nachbarn und Feinde Freunde, sondern bisweilen auch Kinderärzte, Lehrer oder Therapeuten. Wann immer eine Mutter diesen Satz hört, fühlt sie sich auf merkwürdige Weise dazu aufgefordert, sich besser zu kontrollieren und das Negative von sich wegzuschieben. Sie bemüht sich, nichts Schlechtes über die Kita oder den Partner zu sagen und gibt sich mutiger als sie ist. Doch in Wirklichkeit verändert sie damit nichts. Denn was das Kind mitbekommt, ist das Unbewusste. Weiterlesen

Ein luxuriöses Leben

Mit leisem Summen öffnet sich das Tor. Der Junge empfängt mich freundlich. Ich darf mit in den riesigen Garten kommen. Kinder springen in den Pool, doch sie werden ermahnt, das Wasser zu verlassen, weil Blitz und Donner nahen. Es ist schwül. Wir setzen uns an ...

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„Mein Mädchen kommt als Junge nach Hause.“ Handeln Ärzte zu schnell?

"In meiner Klasse sind jetzt die Jungs in der Überzahl", erzählt mir eine Lehrerin. Es handelt sich um dieselbe Schülerzahl und um dieselben Schüler. Doch einige Mädchen hätten im Laufe der Schulzeit festgestellt, dass sie sich als Jungs fühlten. Sie wollten s...

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Triangulierung: „Was ich bei Mama nicht finde, finde ich beim Papa.“

Am Anfang unseres Lebens steht die sehr nahe Beziehung zur Mutter. Neun Monate lang waren wir aufs engste mit ihr verbunden. Wie in einer Symbiose verbrachten wir – wenn alles gut ging – die ersten Wochen miteinander. Langsam kam für uns merklich der Dritte im Bunde dazu, der Vater oder die Lebenspartnerin der Mutter. Als „trennender Dritter“ sorgte er/sie dafür, dass wir den Weg nach draußen in die Welt fanden. Üblicherweise ist die Mutter oft dafür, das Kind eher noch zu schonen, während der Vater die Stimme für die Herausforderung erhebt. Weiterlesen