
Die Schematherapie, entwickelt zwischen 1985 und 1998 von Jeffrey Young (Wikipedia), gehört zur Dritten Welle der Verhaltenstherapie. Hier wird die Kindheit stark berücksichtigt. Schematherapeuten gehen davon aus, dass es „Lebensfallen“ (Schemata) gibt, die uns in unserer Entwicklung behindern und die im Laufe unserer Kindheit und Jugend entstanden sind. Dies entspricht in etwa dem Begriff der „Fixierung“ in der Psychoanalyse. Es gibt 18 Schemata (gut aufgelistet auf der Website der Psychotherapeutin Ellen Gross) und unzählige Modi, also Arten des Umgangs mit unseren Hemmnissen. Während ein „Schema“ eher etwas Tiefsitzendes aus der Kindheit ist (ein „Trait“), ist der „Modus“ etwas später Hinzugekommenes – etwas, das der Patient weiter aus seinem Schema entwickelt hat (ein „State“). Weiterlesen

Ich muss mich nur so lange abgrenzen, solange ich überfordert bin. Der Chirurg muss sich nicht mehr von Blut abgrenzen, weil er es kennt. Wir Erwachsene müssen nicht mehr vor „Hänsel und Gretel“ weglaufen, weil wir verstanden haben, dass die böse Hexe ein Teil der guten Mutter ist. Wir können die Geschichte symbolisch verstehen. Wir können „Ja“ sagen, obwohl der andere auch „Ja“ sagt, wenn wir in uns spüren: Das sind wir selbst, die wir da „Ja“ sagen. Mich abgrenzen – oder besser gesagt „abwehren“ – muss ich als Psychotherapeutin nur so lange, bis ich mich selbst besser verstanden habe.Weiterlesen

Schon in den Ferientagen zuvor überkamen mich Angst und Übelkeit – ein mulmiges Gefühl. Wie würde es nach dem Urlaub weiter gehen? Zurück in der Klinik schauten Teammitglieder weg, als ich sie grüsste. Das war mir noch nie passiert. Ich merkte, dass auf der Station kaum einer mit mir sprach. Immerhin sollte mittags unsere Supervisionsrunde sein, auf die ich mich normalerweise freute. Doch heute war irgendetwas anders. Wir setzten uns in eisigem Schweigen auf unsere Stühle. Die anderen des Teams durften zuerst reden. Mir wurde bedeutet, jetzt gar nichts zu sagen. Weiterlesen