„Wag‘ es Dich ja nicht!“, zischte uns die strenge Mutter zu. „Du wirst schon sehen, was Du davon hast“, sagte der Vater. Wir hörten es oft. Wenn wir als Erwachsene vor einer Entscheidung stehen, kommt die Erinnerung: „Wag‘ es Dich nicht!“, hören wir eine Stimme in uns. Wir verbieten uns das Gute. „Es ist, als sei da ein ganz anderer Mensch in mir, der so mit mir spricht“, sagt der Patient über seine innere kritische Stimme. „Diese Stimme ergab früher vielleicht einen Sinn, aber heute tut sie es nicht mehr“, sagt der Therapeut in der Schematherapie. Aber warum fühlt es sich dann immer noch sinnvoll an?Weiterlesen
„Ich bin verletzt“ sagen wir und meinen, dass etwas in unserer Psyche verletzt ist. Doch wie kann die Psyche verletzt sein, wenn sie nur ein „schwebendes Nichts“ ist? Da muss also etwas sein, etwas wie Körperliches, das verletzt werden kann. Und der Ausdruck zeigt, wie sehr Seele und Körper miteinander verbunden sind. Manche sagen, es gebe nichts Gutes oder Schlechtes – nur unsere Gedanken würden etwas gut oder schlecht machen. Doch oft ist es anders. Ganz tief in uns wissen wir, was gut und schlecht ist. Wir können es fühlen. Ganz ohne Gedanken. Weiterlesen
Der Traumforscher William Domhoff nimmt in seinen Forschungen Träume nach Elementen auseinander. Er fand statistisch heraus: Kinder träumen häufiger von Tieren als Erwachsene. Auf dem Land wird häufiger von Tieren geträumt als in der Stadt. Männer träumen häufiger von Männern, während Frauen gleich häufig von Männern und Frauen träumen. Negative Elemente sind in Träumen öfter vertreten als positive: 80% der Träume haben mindestens ein negatives Element, während nur 53% der Träume ein oder mehrere positive Elemente enthalten. Träume sind meistens „Worst-Case-Scenarios“. Weiterlesen
Wenn wir träumen, werden verschiedene Dinge, die wir am Tag erlebt haben, zu einer Vorstellung zusammengebaut. Beispiel: In der Uni gerät man vormittags mit dem Professor aneinander. Auf dem Weg nach Hause knurrt einen der Nachbarshund an und abends fällt einem beim Auspacken der schweren Tasche das dicke Lehrbuch auf den Zeh. Verbunden sind diese Ereignisse vielleicht mit einem inneren Konflikt. Will man das Fach wirklich studieren? Hasst man den beängstigenden Professor nur oder findet man ihn vielleicht auch attraktiv? Wer dann von einer bellenden Großzehe mit Bart (oder Fell) träumt, der hat die Gedanken an den Professor, den Hund und den Fuß zu einem Gegenstand „verdichtet“.Weiterlesen
Wenn wir in uns hinein spüren, dann spüren wir ihn: den psychischen Raum. Hier schweifen unsere Gedanken umher, hier liegen unsere Wünsche, Sorgen, Ängste und Vorstellungen. Hier liegt der Platz, in dem wir die Sorgen eines anderen aufnehmen können. Der psychische Raum ist der Raum, in dem wir all dies von links nach rechts schieben, es betrachten können, darüber nachdenken können, Gefühle verdauen und steuern können usw. Der psychische Raum will reifen und geschützt werden. Doch wie ist er entstanden? Weiterlesen