Wer ein großes Ziel hat, arbeitet mit aller Kraft. Doch auf allen langen Wegen verlassen uns auch mal die Kräfte. Einmal, zweimal oder mehrmals. Immer wieder schauen wir zum Gipfel und denken: „Das schaff‘ ich nie.“ Dann fällt einem der Spruch ein: „Der Weg ist das Ziel.“ Klingt vielleicht vergebens. Doch auf dem Weg findet das Erleben statt. Vielleicht lässt sich ein Mittelweg finden: Du schaust auf Deinen Weg in dem Vertrauen, dass Du das Ziel schon erreichen wirst. Manchmal definieren sich Ziele auch neu. Es ist wie in vielen Märchen: Nicht nach hinten schauen, aber auch nicht nach vorne starren. Einfach gehen. Du verlierst so viel weniger Kraft. Weiterlesen
Nach dem Aufwachen wollen wir vielleicht erst einmal etwas trinken, uns den Mund spülen oder die Zähne putzen. Irgendwie kommt mit der Frische im Mund auch ein allgemeines Frische-Gefühl auf. Zahnfleischbeschwerden schwächen uns und die Bakterien, die an einer Parodontitis beteiligt sind, können sogar einem Herzinfarkt den Weg bahnen (Zaremba M. et al. 2007). Sich den Mund sauber zu halten, gibt ein gutes Gefühl – es weckt auf und kann auch Heißhungerattacken mindern. In der ayurvedischen Medizin werden gerne Mund-Öl-Spülungen verwendet, um den Mund gesund zu halten. Wissenschaftliche Studien kommen hier zu unterschiedlichen Ergebnissen. Weiterlesen

Vor dem Kind steht die traumatisierte Mutter. Das Kind weiß nicht, was das heißt. Es weiß nur: Es darf die Mutter nicht berühren. Nicht mit Worten, nicht mit Gefühlen, nicht mit Erinnerungen. Das Kind, es plappert den ganzen Tag, doch es spricht nicht. Sprechen heißt, Worte mit Bedeutung zu versehen. Sprechen heißt, beim anderen anzukommen und Antwort zu erhalten. Doch die schwer traumatisierte Mutter weicht aus. Sie will das nicht. Emotionale Berührung ist undenkbar für sie. Doch das Kind kann später in neuen Beziehungen nachlernen.Weiterlesen

„Im Hinterkopf“, sagt ein 9-jähriges Kind auf die Frage, wo im Körper es Langeweile spürt. Ein Kleinkind sagt: „Mir ist so langweilig“ und übergibt sich. Langeweile lädt zum Gähnen ein und kann ein Zeichen für Hunger sein – sie kann aber auch Hunger vorgaukeln. Während wir essen, ist es uns meistens nicht langweilig. Wenn wir in einem Raum sitzen, in dem die Luft verbraucht ist, kann uns leicht langweilig werden. Nächtliches Wachliegen ist langweilig, doch bettschwer werden, träumerisch dösen und einschlafen ist nicht langweilig. Allerdings sagt Calvin von „Calvin und Hobbes“ einmal: „I bored myself awake“ („Ich langweilte mich wach“).Weiterlesen
„Ich nehm‘ Dir das Handy weg – und das iPad gleich mit. Bis Montag.“, sagt die Mutter. Kraftlos schaut sie ihr Kind an. Sie ist wütend und verzweifelt, weiß keine andere Lösung. Sie sorgt sich, dass ihr Kind abhängig werden könnte von diesem ganzen Zeug. Doch die Angst führt dazu, dass sie ihr Kind behandelt, wie sie einst selbst behandelt wurde: bei genauerem Hinsehen respektlos. Gleichzeitig erwartet sie, dass ihr Kind Respekt vor ihr hat. Und sieht in diesem Moment nicht, dass es keinen Respekt haben kann, weil es selbst nicht mit Respekt behandelt wird. Weiterlesen
„Ich bin verletzt“ sagen wir und meinen, dass etwas in unserer Psyche verletzt ist. Doch wie kann die Psyche verletzt sein, wenn sie nur ein „schwebendes Nichts“ ist? Da muss also etwas sein, etwas wie Körperliches, das verletzt werden kann. Und der Ausdruck zeigt, wie sehr Seele und Körper miteinander verbunden sind. Manche sagen, es gebe nichts Gutes oder Schlechtes – nur unsere Gedanken würden etwas gut oder schlecht machen. Doch oft ist es anders. Ganz tief in uns wissen wir, was gut und schlecht ist. Wir können es fühlen. Ganz ohne Gedanken. Weiterlesen
Als Mutter hört man ein Argument besonders oft: „Das überträgt sich auf’s Kind!“ Das sagen nicht nur Nachbarn und Feinde Freunde, sondern bisweilen auch Kinderärzte, Lehrer oder Therapeuten. Wann immer eine Mutter diesen Satz hört, fühlt sie sich auf merkwürdige Weise dazu aufgefordert, sich besser zu kontrollieren und das Negative von sich wegzuschieben. Sie bemüht sich, nichts Schlechtes über die Kita oder den Partner zu sagen und gibt sich mutiger als sie ist. Doch in Wirklichkeit verändert sie damit nichts. Denn was das Kind mitbekommt, ist das Unbewusste. Weiterlesen
Für „psychische Gesundheit“ gibt es unzählige Definitionen. Besonders klar aber bringt es der Psychoanalytiker Wilfred Bion (1897-1979) auf den Punkt: Die Wahrheitsliebe und die Fähigkeit, Frustration zu ertragen, sind die wohl wichtigsten Zeichen psychischer Gesundheit (siehe James Grotstein: A Beam of Intense Darkness, Karnac 2007). Unsere Neugier hilft uns dabei, die Wahrheit herauszufinden. Wir wollen’s wissen – fast immer, fast überall, fast jeden Tag. Weiterlesen
Um zu leben, brauchen wir Energie. Energie holen wir uns unter anderem durch Atmen, Essen, Trinken und Schlafen. Wenn wir zu wenig schlafen, dann nehmen wir an Gewicht zu (z.B. Knutson & Van Cauter, 2008). Wenn wir müde sind und keine Gelegenheit zum Schlafen finden, greifen wir zu Schokolade, Chips und Kaffee. Menschen im Schichtdienst haben meistens Gewichtsprobleme (z.B. Antunes et al., 2010). Wer eine Diät macht, kann tagsüber diszipliniert sein – aber abends, wenn die Müdigkeit kommt, kommt auch der Hunger. Weiterlesen