Dietrich Bonhoeffer schrieb 1944 aus dem Kellergefängnis: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ Menschen mit einer schweren Angststörung spüren aber oft das Gegenteil: Sie fühlen sich von „bösen Mächten“ umgeben und bedroht. Krieg, Klima und Krankheiten machen uns Angst – egal, ob mit oder ohne Angststörung. Wie ist das mit dem Eindruck, dass wir von Mächten umgeben sind? Weiterlesen

Manchmal haben wir vielleicht das Gefühl, uns vor uns selbst ekelig zu fühlen. Möglicherweise fing dieses Gefühl in der Pubertät an. Da bekam man Akne, fing an, zu riechen, Speckröllchen anzusetzen und sich mit Haar und Körper unwohl zu fühlen. Lieblose Eltern haben durch ihre kritischen Blicke und distanzlose Sprache dafür gesorgt, dass sich das Gefühl von Ekel verstärkte. Frauen, die darunter leiden, sich ekelig zu fühlen, hatten oft Mütter, die sich selbst als Frau nicht schätzten und sich nicht gut pflegten. Oft kamen die Mütter oder Väter einem mit ihrem Körper viel zu nah.Weiterlesen

Neugeborene Babys geben sich manchmal zur Beruhigung noch mit anderen Müttern kurzzeittig zufrieden. Wenn sie etwa acht Monate alt sind, erleben sie die Mutter jedoch bewusster als einzigartig. Sie beginnen, zu fremdeln: Alles, was „Nicht-Mutter“ ist, macht ihnen Angst – manchmal sogar der Vater, wenn er nach Hause kommt. Dieses Fremdeln kann in verschiedenen Formen länger anhalten. Zu Karneval zeigen die Kleinen große Angst vor verkleideten Personen; aber auch der Nikolaus macht ihnen Angst oder ein Mensch von einer anderen Hautfarbe. Der Forscher Henry Parens sieht sogar einen Zusammenhang zwischen Fremdeln und Fremdenhass.Weiterlesen