Willkommen

Im Gefühl überall zu Hause

Irgendwann war alles weg. Die Menschen, mit denen ich zusammen stand. Das Haus meiner Kindheit: weg. Die Badestelle meiner Kindheit: weg. Alles, was mir lieb und teuer war: weg. Doch dann ein Traum: Wieder in der Gegend der Felder meiner Kindheit zu sein. Die ...

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Symbole sind Denkverschwendung

„Gibt es das wirklich, dass manche Menschen glauben, sie haben einen Engel auf der einen und einen Teufel auf der anderen Schulter, die ihnen unterschiedliche Sachen sagen?“, fragt das Kind. „Manche Menschen stellen sich das so vor. Der Engel und der Teufel sind Symbole. Sie machen es dem Menschen leichter, über manche Dinge zu sprechen.“ – „Ich sage lieber: Ich habe zwei Meinungen. Symbole sind Denkverschwendung. Die muss mein Denken ja erstmal erschaffen. Da denke ich lieber direkt“, sagt das Kind. Weiterlesen

Sicherheitshalber

Sicherheitshalber - stellen wir uns schon mal auf den Abschied ein, dabei wollen wir noch gar nicht Abschied nehmen. Sicherheitshalber bereiten wir uns innerlich auf das Wiedersehen vor, dabei genießen wir doch noch unser Alleinsein. Wir versuchen, in der Schw...

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Brüchig

Wie aufgebrochener Asphalt auf der mit dem Schlaghammer aufgebohrten Straße. So liegen die Steine in Fetzen an der Oberfläche neben dem ausgetrockneten Loch. Außen Beschädigung, innen tiefe Erschütterung. Wie in meine Einzelteile zerlegt, alle Bauklötze umhergeworfen. So fühlt es sich an. Darüber fegt ein Gedankensturm, der fast alle Fensterläden abreißt. Auch innen ist nichts mehr geschlossen. Es herrscht eine Überfüllung aus Abwesenheit. Die Wirkung, die die Mutter hatte, ist verheerend. Weiterlesen

Ich weiss es eben nicht

"Du musst doch wissen, was Du willst!", höre ich. "Ja hast Du denn gar keinen Plan?" Nein. Ich weiß es nicht. Schon eine geraume Weile nicht. "Woher soll denn das Geld kommen? Welche Stelle willst Du denn? Oder willst Du lieber selbstständig sein? Willst Du da...

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Wie schafft man es?

Wie schafft man es, die Liebe in sich aufrecht zu erhalten? Wenn man alleine, verlassen und einsam ist? Wie schafft man es, die Liebe in sich aufrecht zu erhalten, wenn man täglich Schmerzen hat? Wenn man schon Gewalt erfuhr, bevor man sprechen konnte? Wenn Lebensträume nicht in Erfüllung gingen? Wie schafft man es, die Liebe in sich zu erhalten, wenn alle weg sind? Wenn sich Tod, Hass und Bitterkeit breit machen? Wie schaffen es die Menschen, zu lieben – sich selbst und andere zu lieben – obwohl sie scheinbar keinen Grund dazu haben? Es muss ein Geheimnis darin liegen. Man kann es schaffen. Man schafft es durch eine neue Begegnung in dem Wissen, dass der andere Mensch genau so leidet wie man selbst. Weiterlesen

Wie lange?

Wie lange muss ich auf sicherem Boden leben, damit ich mich sicher fühle, wenn ich aus einem Erdbebengebiet komme? Wie lange muss ich mit gesunden Menschen zusammen sein, damit ich mich sicher fühle, wenn ich die Angriffe meiner Mutter überlebt habe? Wie lange muss ich in Frieden leben, bis ich mich sicher fühle, wenn ich im Bombenhagel groß wurde? Ist die Frage nach dem „wie lange?“ überhaupt richtig? So schön wäre es, könnte die Frage anders lauten, könnte ein erleichterndes Wort schneller helfen. Es dauert lange. Sehr, sehr lange. Irgendwann lässt sich die Entwicklung spüren: Du kannst dich stückweise mehr entspannen, etwas mehr vertrauen, dich etwas sicherer fühlen. Es dauert lange. Sehr, sehr lange. Weiterlesen

So anstrengend.

Es ist anstrengend. Das Kind, es schätzt den Alkoholpegel rasch und sicher ein. Zuverlässiger als jedes Messgerät. Es kennt die Anzeichen – die Dauer der Schlüssellochsuche, das Schmatzen und Schnalzen, den Verlauf der Zunge beim Sprechen. Es ist anstrengend. Das Kind, es dirigiert. Nach vorn geschaut und aufgepasst! Schau nach vorn, schau mich an, hör mir zu, bevor dir ein dreckiger Witz einfällt: Lass nur ja keinen Gedanken aufsteigen. Denn wenn es zu spät ist, ist es zu spät. Geh schön zu deinem Sessel und sieh zum Fernseher, damit ich hinter dir vorbeihuschen kann, bevor deine Hände tatschend suchen. Der Weg ins Zimmer, er ist geschafft. Hier bleibst du jetzt, denkt das Kind. Im Gefängnis. Beschützt vor der Außenwelt – immerhin. Weiterlesen

Ich will das nicht so.

Achtung! Ich werde gleich einen Annäherungsversuch starten. Ich habe dich schon im Blick. Im Visier. Ich weiß, dass du mir nicht geben wirst, was ich brauche. Ich habe diese Erfahrung abertausende Male gemacht. Ich werde 100 Arten haben, dich zu fragen? doch i...

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Das Eigenleben der Seele, das Eigenleben des Körpers

Ich liege im Gras. Mein Körper ist angenehm warm. Irgendwo da oben im verlängerten Rückenmark wird meine Temperatur für mich reguliert. Der Atem geht von selbst. Millionen Darm-Bakterien sorgen fürs Gleichgewicht. Kommt ein Virus, macht der Körper, was er will. Ich höre meinen Puls. Es ist schön, dass ich mich nicht um alles kümmern muss. Ich kann mit meinen Gedanken spazieren gehen und der Körper lebt von selbst. Auch die Seele lebt. Vieles kann ich steuern. Doch nachts, da träume ich. Weiterlesen