Es lässt sich nicht beschreiben. Es ist wortlos. Es ist eine Art namenlose Angst. Eine Art namenloses Gefühl. Es ist auf eine Art bekannt, weil es immer wiederkehrt. „Vertraut“ wäre zu viel gesagt. Es wird immer seinen fremden und ratlosen Charakter behalten. Es ist wie eine Alptraum-Episode. Der Verstand greift nicht mehr. Es lässt sich mit niemandem teilen, weil es so außermenschlich ist. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Dieses Gefühl
Kurze_Geschichten
Immer im Dienst

Die Augenlider so heiß. Das Fieber, es will nicht sinken. Jeder Knochen schmerzt. Schwer wiegen die Geldsorgen. Noch einmal den Gang zur Toilette wagen. Am besten das Handy mitnehmen – man weiß nie, ob nicht die Beine versagen. Der Weg zurück ins Bett ist geschafft. Gegen vier kommt der Schlaf aus der Ferne. Wie ein wohltuender Schleier legt er sich über den Körper. Erst zaghaft, dann sicher und fest. Und wie durch einen fernen Nebel erklingen zwei Silben: „Ma-ma.“ Das Kind, es ist erkältet und braucht etwas zu trinken. Immer im Dienst. Immer im Dienst. (Text & Bild: © Dunja Voos) [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Immer im Dienst
Festgemauert
Festgemauert in der Erde … hält sie mich, lässt mich nicht los. Es gibt kein Vor, kein Zurück, kein Auf und kein Ab, kein Links und Rechts. Dieses Festgehaltenwerden macht Panik und lässt die Angst auf eine merkwürdige Weise verschwinden. Auch, wenn der Körper unter diesem Druck sterben könnte. Wenn ich Abschied davon nehmen möchte, fliege ich weg. Oder nicht? [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Festgemauert
Mutter-Kind-Kommunikation

„Es ist hart“, sagt die Mutter. Und sucht Anerkennung. „Da siehste mal, wie das für mich war!“, sagt deren Mutter. Und sucht Anerkennung. Müde gehen sich beide mit ihren Blicken aus dem Weg. „Ich mach‘ es besser“, denkt die Tochter. Denkt die Mutter. Und die Mutter, die Tochter beendet den Kampf nicht. Anerkennung kann so nicht kommen. Zu alleingelassen waren beide viel zu lange. Lassen ist die Medizin. (Text & Bild: © Dunja Voos) [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Mutter-Kind-Kommunikation
Wohin mit der Wut auf früher?

Ich denke, ich weiß, warum mir gerade wieder so übel ist, dass ich die Arbeit unterbrechen muss. Ich denke, ich weiß, warum ich gerade wieder kaum Luft bekomme und mich verloren fühle. Warum ich gerade nicht weinen kann, obwohl ein schreckliches Weingefühl in mir mich zwingen will. Warum ich so langsam vorwärts komme. Warum mir, was für andere selbstverständlich ist, so unglaublich schwer fällt. Warum ich ohne Familie bin, in entsetzliche Stille gehüllt. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Wohin mit der Wut auf früher?
So ist Einsamkeit

Es ist … wie einen Nachbarn zu besuchen, der seinen Tisch voller guter Speisen gedeckt hat, während man selbst darbt. Man kann das duftende Essen riechen. Man sieht, wie zufrieden der andere ist. Er hat einen Partner, Berührung, Kinder, Familie. Man klagt sein Leid. Man führt ein ausgeschlossenes Leben. Und dann steht man – vielleicht psychisch etwas gesättigt – wieder auf und geht nach Hause. In die leere Kammer. Während man weiß oder meint, zu wissen, dass der andere genug hat. So ist Einsamkeit.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 25.6.2018
Aktualisiert am 21.12.2019
Psychoanalyse: Zwei Körper in einem Raum (Teil I) – ein Aphorismus

Es ist still. Nur der Atem geht. Einer schlägt die Beine übereinander. Einer streicht sich mit der Hand durch das Gesicht. Schlucken. Die Uhr tickt. Ein Räuspern. Darmgeräusche. Spannung auf der Haut. Leichte Übelkeit. Schwindet wieder. Wechselt mit Wohlgefühl. Die Ohren lauschen. Die Augen geschlossen. Wieder offen. Wo sind die Grenzen? Über dem Körper eine Schicht, die man nicht sieht. Ob der andere wohl darauf blickt und starrt und beobachtet? Ob er nur schaut? Oder sich lustig macht? Ob er gleich angreift – im Guten wie im Bösen? Oder gar schläft? [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Psychoanalyse: Zwei Körper in einem Raum (Teil I) – ein Aphorismus
Unverdaulich

Unvereinbar. Die Mutter, sie möchte helfen, doch sie übt Gewalt aus. Sie quetscht das Kind in der Vojta-Behandlung. Ekelig. Diese Brüste, überall. Das Kind, sobald es älter wird, wird sich schämen. Jetzt jedoch ist es ohne Worte in der Zwangslage. Viel zu früh wird es gezwungen, Widerstand zu leisten, ein Ich zu entwickeln, sexuelle Erregung zu empfinden in der Not. Immerhin: Das Schreien wirkt wie ein Schmerzmittel. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Unverdaulich
Neue Angebote im Gedankenshop

Frei flottierende, teils unbewusste Gedanken: 10 ct (alle Preise verstehen sich pro Strang ohne Gefühlssteuer) | Bewusste Gedanken ohne Willen: 1 €, mit Willen: 15 € | Gedanken plus Angst („Sorgen“): Nur im Dauerabo. Preis verhandelbar. | Gedanken plus Gefühle, gegenseitig beeinflussbar: 20 €, gegenseitig nicht beeinflussbar: 18,80 € | Gedanken ohne Gefühle: 2 € (mit Leeregefühlen: 50 ct Aufpreis) | Gedanken, aus der Luft gegriffen: 3 € pro Atemzug | Wer findet den naheliegenden Gedanken zuerst? Zu gewinnen: eine Stunde Bootsfahrt auf dem Gedankenfluss. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Neue Angebote im Gedankenshop
Ich stehle mich davon

Die Luft ist rein, der Augenblick scheint wie für mich gemacht. Perfekt. Ich kann mich davonstehlen. Ich habe ein kleines Zeitfensterchen entdeckt, einen kurzen Moment, in dem sie nicht aufgepasst hat. Ich bin schon durch den Türspalt. Ich rieche die Freiheit – gleich da vorne ist sie. Ich tue den ersten Schritt, dann den zweiten. Ich fühle mich etwas sicherer. Großartig. Die Beine finden Halt, ich kann gehen. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Ich stehle mich davon