Mit „Positivsymptomen“ werden in der Psychiatrie die Symptome eines Patienten bezeichnet, die quasi „überschäumend“ sind. Dazu gehören zum Beispiel Halluzinationen (der Patient sieht oder hört etwas, das in der Außenwelt nicht vorhanden ist) oder Wahnvorstellungen (der Patient fühlt sich beispielsweise verfolgt oder denkt, er würde verarmen). Auch die motorische Unruhe, also der überstarke Bewegungsdrang, gehört zu den Positivsymptomen. Wer bereits als Baby Gewalt und Missbrauch erfahren hat, kann später psychotisch werden und Positivsymptome entwickeln. Sogenannte „Negativsymptome“ können Folge von schwerer Vernachlässigung sein (Thomas Bailey et al. 2018). Weiterlesen
Die Diagnosestellung bei psychischen Störungen ist oft nicht leicht. Da gibt es zwar das Kapitel V der ICD 10 (F0-F99 Psychische und Verhaltensstörungen, International Classification of Diseases) oder das DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Diseases), doch die „Depression“ von Patient A lässt sich oft nur wenig mit derjenigen von Patient B vergleichen. Mit der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) hingegen lassen sich psychische Störungen schon genauer beschreiben. Das Handbuch OPD-3 ist 2023 in der ersten Auflage im Hogrefe-Verlag erschienen. Siehe auch: OPD-online.net.Weiterlesen
Zu den fünf Dimensionen der Persönlichkeit („Big Five“) nach Paul Cota und Robert McCrae, 1985, gehören:
Zu den vier Dimenstionen der Persönlichkeit („Big Four“) nach Peter Becker, 2002, zählen:
Peter Becker:
Trierer Integriertes Persönlichkeitsinventar (TIPI)
www.testzentrale.de
Ein Arzt oder Psychologe beurteilt mithilfe der GAF-Skala (Global Assesment of Fuctioning Scale) wie gut ein Patient psychisch, sozial und beruflich maximal „funktioniert“. Die GAF-Skala ist Teil des Diagnosesystems DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) und entspricht der „Achse V“. Weiterlesen
In psychologischen und medizinischen Studien ist immer wieder die Rede von „Clustern“. „Grob gesagt versteht man unter Clustering die Einteilung von mehr oder weniger großen Datenmengen in verschiedene Gruppen bzw. Klassen.“ So erklärt es Can Önder in seinem ausfürhlichen, aber verständlichen Beitrag „Clustering“ vom 15. Januar 2004, Technische Universität München, Fachgebiet „Erweiterte Realität“. Weiterlesen
Wenn Sie schon einmal bei einem Psychotherapeuten oder in der Ambulanz einer psychotherapeutischen Klinik waren, dann kennen Sie vielleicht den umfangreichen Fragebogen, die Symptomcheckliste SCL-90. Der SCL-90 misst, wie sehr ein Patient an seinen körperlichen und psychischen Symptomen leidet. Die Checkliste wurde von dem Psychologen Leonard Derogatis entwickelt (SCL-90-R = revidierte Version 1994). Man kann die Checkliste über die Testzentrale bestellen. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Beltz Test GmbH)Weiterlesen
Wenn Du schon lange irgendwie mit Deinem Leben unzufrieden bist, wenn Deine Beziehungen ständig in die Brüche gehen oder wenn Du sehr oft Schwierigkeiten mit Deinen Freunden und Kollegen hast, leidest Du vielleicht an einer Persönlichkeitsstörung (ein unschöner Begriff, der abgeschafft werden sollte, wie ich finde). Eine Persönlichkeitsstörung ist nach dem amerikanischen Diagnosesystem DSM IV (Diagnostic and Statistical Manual of Diseases, 4. Version) eine sogenannte „Achse-II-Störung“. Hierzu zählen allgemein psychische Störungen, die dauerhaft – und oft schon seit der Kindheit – bestehen. Aber auch leichte geistige Behinderungen werden als „Achse-II-Störung“ klassifiziert.Weiterlesen
Zu den Achse-I-Störungen nach dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM, Version IV) gehören aktuelle psychische Symptome wie zum Beispiel Angststörungen, Depressionen, Schlafstörungen, Essstörungen oder Anpassungsstörungen. Weiterlesen
Der Zyklisch Maladaptive Beziehungszirkel (Cyclic Maladaptive Pattern, CMP) ist ein Kommunikationsmodell, das 1984 vom Psychotherapieforscher Hans Strupp und dem Psychologen Jeffrey L. Binder entwickelt wurde. Der Psychoanalytiker Wolfgang Tress hat dieses Modell 1990 modifiziert. Das Modell bezieht sich auf die Erwartungen eines Menschen an andere und die Reaktionen, die die anderen auf diese Erwartungen zeigen. In dem von Tress modifizierten Modell werden mögliche Zirkel in der Arzt-Patienten-Beziehung beschrieben. Weiterlesen
Wer online Bilder vom Gehirn in der Magnetresonanztomographie (MRT) anschauen möchte, der gehe auf die Website „The whole brain atlas“ der Harvard Medical School. Die Ärzte Dr. Keith Johnson und Dr. Alex Becker haben diesen hervorragenden Atlas zusammengestellt. Hier bekommt auch der Laie eine Vorstellung davon, wo welche Hirnstrukturen liegen.