Wenn einer von zwei Menschen den Kontakt abbricht, kann das einer Katastrophe gleichkommen. Derjenige, der keinen Kontakt zum anderen mehr aufnehmen kann, verfällt in unruhige Suchbewegungen. Derjenige, der den Kontakt abgebrochen hat, fühlt sich selbst mitunter wie zerbrochen. Ein Zustand zwischen Erleichterung und Schuld. Das Problem bei einem Kontaktabbruch: Jeder ist von nun an nur noch auf seine Phantasie angewiesen. Die Realität ist ausgeschaltet. (Siehe auch mein Gespräch mit Jule Roth auf Spiegel.de, November 2022)Weiterlesen
In der Säuglingsforschung misst man die Überraschung des Säuglings unter anderem daran, wie oft und wie stark er an seinem Schnuller saugt. Säuglinge haben schon früh ein Gespür für Stimmigkeit. Wenn man ihnen zwei Bälle plus einen Ball liefert, rechnen sie mit drei Bällen. Lässt man einen Ball weg, schauen sie länger hin und zeigen durch verstärktes Saugen, dass sie erregt und überrascht sind. Auch wir Erwachsene haben ein Gespür für das „Normale“. Wenn etwas nicht „normal“ ist, also mit unseren inneren Bildern nicht übereinstimmt, dann steigt auch bei uns kurzfristig die Erregung an.Weiterlesen