„Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen“ (Psalm 127). Dieser Satz kommt mir in den Sinn, wenn ich mich schon lange abmühe und arbeite, ohne dass die Arbeit Früchte trägt. Der Psalm lässt sich sehr gut auf innere Kämpfe übertragen. Immer wieder kann man beim Bau seines inneren (und auch äußeren Hauses) ins Stocken geraten oder scheitern, wenn es ein Hindernis gibt, das man noch nicht verstanden hat. Einmal sah ich eine Reportage über Trolle in Norwegen. Eine Stadt hatte sehr engagiert den Bau einer Straße geplant, der jedoch über Jahre nicht gelingen wollte. Es verunglückten Bauarbeiter und es kam zu Zwischenfällen, die den Bau schier unmöglich machten. Weiterlesen
Wer sich schämt, der traut sich kaum, die Augen aufzuhalten. „Ich wahre mein Gesicht, indem ich es nicht zeige“, zitiert die Kinderpsychoanalytikerin Marita Barthel-Rösing einen Patienten (psychologie-aktuell.com). Wer sich viel mit dem Blick beschäftigte, war der Philosoph Paul Sartre (siehe: Nina Strehle: Der Blick und das Schamgefühl in Paul Sartres Werk „Das Sein und das Nichts“, grin-Verlag, 2002). Der Psychoanalytiker Bruno Bettelheim (1903-1990, Wikipedia) beschreibt in seinem Buch „Die Geburt des Selbst“ (The empty fortress, Fischer-Verlag, 1984, zvab), wie Gefangene eines KZ zu einem verschämten Blick gelangten. Weiterlesen

Psychische Traumata können tödlich sein. Sie führen zu einem empfindlichen Nervensystem. Sie belasten das Herz. Traumatische innere Bilder kehren immer wieder zurück. Sie sind in mir. Und ich spüre mich abgegrenzter denn je. Keiner kann sie mir abnehmen. Sie lassen sich nicht im MRT darstellen und nicht weg-erzählen. Sie sind kein Hirntumor. Und doch wirken sie maligne. Ich spüre es an meinem Herzen, an meinem inneren Druck. Mit der Seele ist es wie mit der Haut: Auch, wenn ich weiß, dass meine offene Haut vom Stress kommt, so wird sie dadurch nicht besser. Ich bin gefangen mit mir, in mir, mit diesen Bildern und Empfindungen. Weiterlesen