
Das Cingulum (lateinisch „Gürtel“) ist eine Struktur des Gehirns. Es sind Nervenbahnen, die vorne vom Stirnlappen (Lobus frontalis) des Gehirns einmal im Bogen um den sogenannten „Balken“ (Corpus callosum) des Gehirns verlaufen und bis in den Schläfenlappen (Lobus temporalis) reichen. Bei der Gefühlsregulation und dem Zusammenspiel von Gedanken und Gefühlen spielt der Anteriore (vordere) Gyrus Cinguli (ACC, Anterior Cyngulate Cortex) eine wichtige Rolle.Weiterlesen
Sich in seinem Körper nicht zu Hause zu fühlen, ist ein uraltes Problem der Menschheit. Wir fühlen uns mitunter gefangen in unserem Körper. Wie wir uns in unserem Körper fühlen, hängt unter anderem davon ab, mit welchen Augen uns unsere Eltern anblickten. Die Blicke gerade in der frühen Kindheit sind etwas ganz Subtiles. Mutter und Vater haben oft schon bei der Zeugung Phantasien darüber, wie ihr Kind vielleicht einmal sein wird. Auch wünschen sich Mutter und Vater oft – zumindest in der unbewussten Phantasie – ein bestimmtes Geschlecht ihres Kindes.Weiterlesen
Wenn wir in uns hinein spüren, dann spüren wir ihn: den psychischen Raum. Hier schweifen unsere Gedanken umher, hier liegen unsere Wünsche, Sorgen, Ängste und Vorstellungen. Hier liegt der Platz, in dem wir die Sorgen eines anderen aufnehmen können. Der psychische Raum ist der Raum, in dem wir all dies von links nach rechts schieben, es betrachten können, darüber nachdenken können, Gefühle verdauen und steuern können usw. Der psychische Raum will reifen und geschützt werden. Doch wie ist er entstanden? Weiterlesen
Patienten, die zu uns in die Psychotherapie kommen, liefern uns viele Ebenen zum Nachdenken. Da sind Konflikte („Ich will selbstständig sein, aber auch zu anderen gehören“), da sind Symptome („Ich habe Angst, bin depressiv“) und da ist das vielleicht schwache Strukturniveau des Patienten („Ich kann mich nicht beherrschen!“). Für „Strukturschwäche“ wird auch der Begriff „Persönlichkeitsstörung“ gebraucht, der ja immer auf eine Störung der Beziehung zu sich selbst und anderen hinweist. Nach dem Strukturmodell von Freud lässt sich das Strukturniveau daran erkennen, wie gut das „Ich“ fähig ist, zwischen dem Über-Ich und dem Es zu steuern. Weiterlesen
Wer frühkindliche Traumata erlitten hat (z.B. durch frühe Trennungen von der Mutter, medizinische Eingriffe, Therapien und Gewalt), der leidet oft ein Leben lang unter immer wiederkehrenden „traumatischen Zuständen“. Das sind Zustände höchster körperlicher Anspannung und einer Beunruhigung, die sich kaum beruhigen lässt. Solche Zustände sind auch belastend für den Kreislauf. Nicht wenige bemerken verspannte Muskeln und „Herzschmerzen“, die durch Verspannungen bedingt sind.Weiterlesen
Schwere Ängste haben meistens nichts mit Vogelspinnen zu tun. Auch nicht mit der Frage „Was wäre das Schlimmste, das Du Dir vorstellen kannst?“ Schwere Ängste kommen von innen und sie sind bereits das Schlimmste. Wenn Du daran leidest, kämpfst Du mit inneren Gefahren, die Du noch nicht einmal genau benennen kannst. Ich schrieb das Buch für Menschen, die mit namenlosen Ängsten zu tun haben und mit Panikattacken, die in Wellen manchmal die ganze Nacht oder den ganzen Tag anhalten. In einem Lovelybooks-Interview spreche ich mit Helena Singer über solche Ängste. Am Anfang ein bisschen Geduld – ich komme als Insta-Neuling erst nach drei Minuten dazu. Das Buch ist am 23.2.23 im Humboldt-Verlag erschienen.Weiterlesen

Wenn wir Antidepressiva nehmen, dann kann uns das ganz schön auf den Darm schlagen. Lange wurde die Wirkung von Antidepressiva damit erklärt, dass sie einen angeblichen Serotoninmangel im Gehirn ausgleicht. Diese Theorie wird inzwischen angezweifelt (Benjamin Ang et al., 2022). Interessant bei den Überlegungen jedoch ist, dass im Darm selbst Serotonin produziert wird. („The gut provides approximately 95% of total body serotonin, most of which exists in plasma.“ Jeremy Appleton: The Gut-Brain Axis: Influence of Microbiota on Mood and Mental Health, Integr Med (Encinitas). 2018 Aug; 17(4): 28–32). Was im Darm passiert, beeinflusst unsere Psyche enorm – und umgekehrt: Unser psychischer Zustand hat auch Auswirkungen auf den Darm.Weiterlesen