Panikattacken können das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen

Ärzte sagen manchmal lapidar: „Das ist nur eine Panikattacke – daran sterben Sie nicht.“ Doch wieso fühlt der Patient es so anders? Wer als 20-Jähriger eine Panikattacke erleidet, der stirbt mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht daran. Doch wer ein psychisches Leiden hat, das immer wieder von Panikattacken und Spannungszuständen geprägt ist, der ist in der Tat gesundheitlich schwer belastet. Panikattacken und Herzinfarkte lassen sich gerade bei Frauen häufig kaum voneinander unterscheiden. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Panikattacken auf Dauer eben doch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen können. Die Betroffenen stellen sich die Frage, wie sie damit leben können.

Durch großen Kummer, Gefühle der Einsamkeit, innere Qualen und häufige Anspannung kann das Herz geschädigt werden. Vielen Angstpatienten ist dieser Zusammenhang mehr oder minder bewusst und schwer traumatisierte Menschen spüren vielleicht schon früh, wie ihr psychisches Leiden ihr Herz belastet.

Was hilft?

Das Erlernen von Meditationstechniken oder Yoga kann helfen, Angstattacken und Spannungszustände zu reduzieren. Immer wieder hilft es, sich innerlich selbst in den Arm zu nehmen und sich selbst zu trösten: Ja, die Folgen eines Traumas und ständig wiederkehrende Spannungszustände können das Herz belasten und mit der Zeit zu objektiven Schäden führen. Manchmal kommt es dann auch zu einem Hass auf die Welt, vielleicht auch auf sich selbst und zu einem Neid auf die Menschen um einen herum, denen es anscheinend besser geht.

Es ist wichtig, die Trauer zu spüren, die mit diesen Lebensumständen zusammenhängt. Ein tiefes Verständnis für sich selbst und die ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Thema können entlasten. Dabei kann es hilfreich sein, täglich Yoga zu üben, sich immer wieder mit der eigenen Atmung zu beschäftigen, Lebensziele zu haben und eine Psychotherapie oder Psychoanalyse zu machen.

Panikstörungen erhöhen das Risiko für einen Herzinfarkt:

Kate Walters et al. (University College, London, 2008):
Panic disorder and risk of new onset coronary heart disease, acute myocardial infarction, and cardiac mortality.
European Heart Journal, October 2008
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18948354

Jordan Smoller et al. (2007):
Panic Attacks and Risk of Incident Cardiovascular Events Among Postmenopausal Women.
Archives of General Psychiatry 2007
http://archpsyc.ama-assn.org/cgi/content/abstract/64/10/1153

I Kawachi et al. (Harvard School of Public Health, Boston, USA, 1994):
Symptoms of anxiety and risk of coronary heart disease. The Normative Aging Study.
Circulation. 1994; 90: 2225-2229
doi: 10.1161/01.CIR.90.5.2225
http://circ.ahajournals.org/content/90/5/2225.short

Ripke, Annekatrin Asja (2007):
Experimentelle Studie zur Thrombozytenaktivierung durch psychisch induzierten Stress
bei Patienten mit vermehrten Ängsten.

Dissertation, Universität zu Lübeck, 2007
http://www.zhb.uni-luebeck.de/epubs/ediss337.pdf

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 23.11.2019
Aktualiserit am 15.8.2021

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