Bei der Menstruation ist es wie mit den Jahreszeiten: Manchmal beginnt der Frühling im März und manchmal eben erst im Mai. Auch während der Blutung selbst gibt es Rhythmen. Dadurch, dass die meisten Frauen Binden und Tampons verwenden, achten sie relativ wenig auf ihre körperlichen Vorgänge, aber dennoch gibt es sie. Wieder ein Gespür dafür zu entwickeln, kann bei Menstruationsschmerzen helfen – und auch die Umwelt schonen. „Freie Menstruation“ bedeutet streng genommen, auf Tampons und Binden während der Menstruation zu verzichten. Das ist jedoch im normalen Arbeitsalltag nicht möglich. Dennoch es lohnt sich, sich einmal mit der Idee zu befassen.Weiterlesen
Bei einer Angststörung oder Traumafolgestörung können manchmal starke Schwächegefühle entstehen. Manchmal entsteht das Gefühl, man hätte gar nichts mehr im Griff. Es ist, als würden die Hände und Arme schwach werden. Man fühlt sich fast wie in einem Traum, aus dem man schwer wach wird. Dieses Gefühl der „Schwäche ohne Grip“ ist besonders unangenehm, weil das Gefühl entsteht, man sei völlig handlungsunfähig. Manchmal aber fühlt man sich zwar schwach, hat aber trotzdem das Gefühl, noch Herr über sich und seinen Körper zu sein. Das würde ich als „Schwäche mit Grip“ bezeichnen. Weiterlesen
Wenn wir etwas Schönes erblicken, hüpft unser Herz vor Freude. Auch das ist eine Art „Auge-Herz-Reflex“. Aber eigentlich ist der folgende körperliche Vorgang damit gemeint: Wird Druck auf den Augapfel ausgelöst, so schlägt das Herz langsamer. Bei einem hohen Augeninnendruck können herzinfarktähnliche Symptome auftreten. Übelkeit, Brechreiz, Schwitzen, Blutdruckerhöhung, Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie) und schließlich Herzstillstand können die Folge des Drucks auf den Augapfel sein. Der Druck auf das Auge beeinflusst die Spannung des Nervus vagus (Vagotonus, Vagusnerv = 10. Hirnnerv). Der Herz-Auge-Reflex wird auch trigemino-vagaler Reflex genannt. Weiterlesen
Im Traum werden häufig Körperreize verarbeitet. So kann auch der „gefüllte Bauch“ im Traum anders verarbeitet werden als der „leere“ oder gar „hungrige Bauch“. Wenn wir abends dick gegessen haben, kann es sein, dass wir unruhiger schlafen und nicht die Schlaftiefe erreichen, die wir sonst erreichen würden. Das heißt vielleicht, dass wir näher am Wachen, also am Bewusstsein sind und dadurch anders träumen, als wenn unser Magen leer ist und wir tiefer schlafen und träumen. Menschen, die mit dem Intervall-Fasten begonnen haben und z.B. ab 17 Uhr nichts mehr essen, können vielleicht feststellen, dass sich ihre Träume verändern. Da Träume laut Sigmund Freud meistens auch Wunscherfüllungen sind, kann es sein, dass wir bei Hunger eher von gutem Essen träumen als wenn wir satt sind.
Sind die Träume vielleicht klarer, deutlicher und „unbelasteter“, vielleicht auch intensiver, wenn man abends nichts mehr gegessen hat? Während des Träumens „verdaut“ die Seele die Eindrücke des Tages – vielleicht kann die Seele besser verdauen, wenn der Magen-Darm-Trakt nicht auch noch schwer arbeiten muss. Wie träumen Sie, wenn Sie hungrig oder satt zu Bett gehen? Wie träumen Franzosen nach ihrem späten 3-Gänge-Menü? :-)
Dieser Beitrag erschien erstmals am 5.8.2019
Aktualisiert am 22.8.2019
Acetylcholin (ACh) ist ein Botenstoff im vegetativen Nervensystem, also in dem Nervensystem, das wir nur wenig willentlich steuern können. Das vegetative Nervensystem wird auch als „autonomes Nervensystem“ bezeichnet. Damit gemeint sind die zwei großen Systeme „sympathisches und parasympathisches Nervensystem“. Vereinfacht kann man sagen: Der Sympathikus ist für Aktivität, Wachheit und Flucht zuständig. Bei Überreizung macht er uns Stress. Der Parasympathikus ist für das Ruhen und die Verdauung zuständig. Er entspannt uns. Weiterlesen

„Also während der Stunde gehe ich schon mal gar nicht!“ – „Mein Therapeut hat sein Bad direkt neben dem Therapieraum. Wenn ich da muss, schäme ich mich in Grund und Boden.“ Patienten sprechen in Online-Foren darüber, wie schwer es ihnen fällt, bei ihrem Psychotherapeuten auf die Toilette zu gehen. Einen interessanten Thread hierzu gibt es auf der Website psychotherapiepraxis.at. Viele Patienten bringen das Problem mit dem „Müssen“ in der Psychotherapie selbst erst nach großer Überwindung zur Sprache. Ausscheidungen sind gefühlt etwas Schmutziges. Doch in der Werbung für Tampons, Binden, Windeln und Inkontinenzhilfen sind die Menschen immer sauber und lächeln. Weiterlesen