Der Wirkstoff Aripiprazol ist ein Neuroleptikum und wirkt bei Psychosen. Es wirkt außerdem angstlösend. Viele kennen es unter dem Medikamentennahmen „Abilify“ von www.janssen.com. Es wirkt auf die Dopamin-2- und Serotonin-Rezeptoren ein (5HT1A-Rezeptor = Serotonin-Rezeptor). Es ist ein sogenannter „Partialagonist“ (Agonist = ein Mittel, das förderlich auf eine Nervenzelle einwirkt). Das bedeutet, dass Aripiprazol die Dopamin- und Serotoninwirkung fördert. Wenn man jedoch zu viel Aripiprazol einnimmt, dann hemmt es die Wirkung von Dopamin. Weiterlesen
Quetiapin ist ein Wirkstoff gegen Schizophrenie, gegen Manie, Depression und generalisierte Angststörung. Es blockiert verschiedene Rezeptoren, z.B. H1-Rezeptoren, Serotonin- und Dopaminrezeptoren. Es wird in der Leber verstoffwechselt und über das Cytochrom P (Typ CYP3A4) abgebaut. Nach ein bis zwei Tagen Einnahme ist ein dauerhafter Blutspiegel erreicht. Nebenwirkungen: Schläfrigkeit, Benommenheit, niedriger Blutdruck, Schwindel, Senkung der Schilddrüsen-Hormone in den ersten 2-4 Wochen, Verringerung der weißen Blutkörperchen, Schnupfen, Verstopfung, Erhöhung des Leber-Enzyms Gamma-GT und der Creatininkinase. Nicht zusammen mit Grapefruitsaft einnehmen. Quetiapin („zum Einschlafen“) wird gerne kombiniert mit dem Antidepressivum Sertralin oder Duloxetin.Weiterlesen
Ein Neuroleptikum ist ein Medikament, das gegen Psychosen wirkt. Bei einer Psychose kann der Betroffene die Realität von der Phantasie nur schwer unterscheiden: Er fühlt sich verfolgt, hat Wahnideen oder hört Stimmen. Es gibt hochpotente Neuroleptika, die stark gegen die Psychose wirken, also stark neuroleptisch sind. Sie wirken jedoch nur wenig beruhigend. Zu diesen hochpotenten Neuroleptika gehören einige Wirkstoffe aus der Gruppe der Butyrophenone wie das Haloperidol, Benperidol, Pimozid oder Fluspirilen.Weiterlesen
Pipamperon ist ein sogenanntes niederpotentes Neuroleptikum, das heißt, es wirkt nur wenig stark gegen psychotische Symptome, dafür aber stark beruhigend (= sedierend). Es wird bei aggressiven psychotischen Zuständen und bei Schlafstörungen eingesetzt. Es ist vielen bekannt unter dem Handelsnamen Dipiperon®. Chemische Formel: C21H30FN3O2, ein Butyrophenon, also abgeleitet vom Haloperidol (hochpotent). Ähnlich wirksam ist auch das niederpotente „Melperon“ (ebenfalls ein Butyrophenon). Patienten-Meinungen zu Pipamperon auf: www.bipolar-forum.de/read.php?5,608614,608776Weiterlesen
Biperiden (C21H29NO) wird als Begleit- oder Notfallmedikament bei zu starken Neuroleptika-Nebenwirkungen gegeben. Durch Neuroleptika kann es dazu kommen, dass die feinen, unwillentlichen Bewegungen des sogenannten „extrapyramidalen“ Systems gestört sind. Zum Beispiel kann es zu Schlundkrämpfen kommen. Biperiden ist hier ein Gegenmittel. Es wird selten auch bei Parkinson eingesetzt. Es wirkt stimmungsaufhellend. Es wirkt gegen den körpereigenen Botenstoff Acetylcholin; man sagt, es wirkt „anticholinerg“.
Das Butyrophenon (1-Phenylbutan-1-on) ist die Grundstruktur vieler Neuroleptika (Antipsychotika, Mittel gegen Psychosen). Der bekannteste Wirkstoff, der sich vom Butyrophenon ableitet, ist das Haloperidol, das 1958 von Bert Hermans hergestellt wurde. Das Wortteil „Butyro“ leitet sich von „Buttersäure“ ab. Haloperidol ist ein hochpotentes Neuroleptikum, das heißt, es wirkt stark gegen Psychosen, aber nur wenig beruhigend. Ein weiteres hochpotentes Butyrophenon ist z.B. das Droperidol (DHB®). Nur mäßig neuroleptisch wirken die Butyrophenone Melperon (Eunerpan®) und Pipamperon (Dipiperon®). Weiterlesen
Phenothiazine ist der Oberbegriff für spezielle Medikamente, die gegen Psychosen wirken (Neuroleptika). Die Silbe „Thi“ bedeutet, dass der Wirkstoff ein Schwefelatom enthält. Die Phenothiazine gehören zu den trizyklischen Neuroleptika: In ihrer chemischen Struktur haben sie drei Kohlenstoffringe. Phenothiazine blockieren die Dopamin-2-Rezeptoren im Gehirn. Zu viel Dopamin im mesolimbischen System des Gehirns kann möglicherweise Wahn und Halluzinationen verursachen. Phenothiazine hemmen auch Serotonin und Histamin.
Phenothiazine wirken phototoxisch, das heißt: Wer Phenothiazin-Wirkstoffe einnimmt, muss sich vor Sonnenstrahlen schützen. Das Wortteil „azo“ weist auf das Stickstoffatom („N“) hin, das in den Phenothiazinen erhalten ist. Es gibt je nach Molekülstruktur aliphatische Phenothiazine, Piperidine und Piperazine. „Aliphatisch“ heißt, dass die Kohlenstoffe und Wasserstoffe im Wirkstoffmolekül kettenförmig miteinander verbunden sind (und nicht als Ring). „Aliphatisch“ leitet sich vom griechischen Wort „aleiphar“ ab und bedeutet „fettig“.
Zur Stoffklasse der Phenothiazine gehören z.B. diese Wirkstoffe:
Fluphenazin (hochpotentes Neuroleptikum)
Trifluoperazin (hochpotent)
Perphenazin (hochpotent)
Chlorpromazin (mittelpotent): ab ca. 1955 als Neuroleptikum bekannt
Perazin (mittelpotent)
Thioridazin (mittelpotent)
Triflupromazin (niedrigpotent)
Levopromazin (niedrigpotent)
Promazin (niedrigpotent)
Promethazin (niedrigpotent): wirkt beruhigend und gegen Allergien (Antihistaminikum)
Niedrigpotente Neuroleptika wirken nur in geringem Maße neuroleptisch, also nur geringfügig antipsychotisch. Dafür wirken sie sehr beruhigend. Zu ihnen gehören z.B. Chlorpromazin, Promethazin (Atosil®), Melperon, Pipamperon (Dipiperon), Chlorprothixen, Thioridazin.
Der Wirkstoff Hydroxyzin (Medikamentenname: Atarax®, UCB-Pharma) ist gleichzeitig ein Beruhigungsmittel und ein Antihistaminikum. Er setzt sich auf die H1-Rezeptoren der Zellen und blockiert sie. Hydroxyzin wirkt beruhigend. Der Name Atarax®, den die Pharma-Firma UCB sich als Medikamentennamen für diesen Wirkstoff ausgedacht hat, ist zurückzuführen auf das griechische Wort „ataraktos“, was „nicht beunruhigt“ heißt. Beruhigungsmittel heißen daher auch „Ataraktika“. Eine andere Bezeichnung für diese Wirkstoffgruppe ist „Tranquillizer“ („Ruhigsteller“). Da Hydroxyzin angstlösend wirkt, wird es auch als „Anxiolytikum“ (Lyse = Auflösung) bezeichnet. Hydroxyzin wird eingesetzt bei Ängsten, Zwängen, Schlafstörungen, aber auch bei Psychosen sowie bei Nesselsucht (Urtikaria). Es beeinflusst das Histamin H1, das Serotonin, das Dopamin und die alpha-1-Adrenorezeptoren.
Strukturformel auf Wikipedia
So sehen die Tabeltten aus (Wirkstoff: Hydroxyzin. Medikamentenname: Atarax)
www.emedicinehealth.com: Hydroxyzin
Das sagen Patienten zu Atarax®:
www.depri.ch: Atarax
www.eve-rave.ch: Atarax
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