Zu den häufig verwendeten Antidepressiva (= Medikamente gegen Depressionen) gehören die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI, Selective Serotonin Reuptake Inhibitors) und die Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI). „Selektiv“ bedeutet, dass das Medikament gezielt auf den Stoffwechsel bestimmter Botenstoffe wirkt – zum Beispiel auf den Stoffwechsel von Serotonin (SSRI), Noradrenalin (SNRI) oder Serotonin und Noradrenalin gleichzeitig (SSNRI). Weiterlesen
„Der Psychiater gab der Angstpatientin Lyrica“, erzählt eine Freundin. „Lyrica®“ (Wirkstoff Pregabalin, Firma Pfizer) – der Name erinnert daran, dass die Patientin viel zu erzählen hätte. Aber zum Lyrischen, zur Dichtung, zum Erzählen kommt es nicht – die Zeit ist knapp und die Patientin bekommt ja Lyrica®. Plazebo-Studien zeigen: Ob wir ein Medikament vertragen oder als wirksam empfinden, hängt auch ab von Farbe und Form des Medikaments (z.B. Buckalew LW et al., 1982). Aber auch der Klang des Namens, das Design der Verpackung und die Persönlichkeit des Arztes (z.B. di Blasi, Zelda et al., Lancet, 2001) spielen in die Wirksamkeit mit hinein. Weiterlesen
Bei einer Demenz gehen auch Nervenzellen zugrunde, die Serotonin und Noradrenalin produzieren. Insbesondere Antidepressiva vom Typ SSRI (Selective Serotonin Reuptake Inhibitors) wie z.B. Sertralin und Citalopram greifen in den Serotoninstoffwechsel ein. Forscher der Universität Saskatchewan, Kanada, veröffentlichten im Dezember 2016 eine Studie, nach der eine milde kognitive Beeinträchtigung oder Demenz besonders häufig bei Menschen auftritt, die Antidepressiva eingenommen haben. Die Studie erschien im Journal Depression and Anxiety (Volume 34, Focus on Treatment: Pages 217–226, DOI: 10.1002/da.22584, Autoren: John Moraros, Chijioke Nwankwo, Scott B. Patten, Darrell D. Mousseau). Weiterlesen
Opipramol wird zur Zeit gerne von Hausärzten bei Ängsten und Depressionen verschrieben. Pharmafirmen, die das Medikament herstellen, sind z.B. betapharm, neuraxpharm und ratiopharm. „Opipramol“, der Name, der an den gemütlichen „Opa“ erinnert, ist wohl der Begleiter vieler Menschen (siehe auch: „Die Namen der Psychopharmaka“). Der Wirkstoff Opipramol gehört zu den trizyklischen Antidepressiva.Weiterlesen
Amitriptylin ist ein Medikamenten-Wirkstoff, der gegen Depressionen wirkt (Antidepressivum). Die chemische Struktur (Wikipedia) sieht so aus, dass drei Kohlenstoffringe aneinandergereiht sind; deswegen zählt Amitriptyllin zu den „trizyklischen“ (tri = drei, zyklisch = ringförmig) Antidepressiva. Amitriptylin ist einer der ältesten Wirkstoffe, die bei Depressionen eingesetzt werden. Es wirkt beruhigend, hellt aber gleichzeitig die Stimmung auf. Das Journal „arznei-telegramm“ hat im Juni 2006 einen kurzen Beitrag zur Qualität verschiedener Präparate, die Amitriptylin enthalten, veröffentlicht. Weiterlesen
Der Psychologe, Arzt und Buchautor Professor Borwin Bandelow (Universität Göttingen) und Kollegen haben im Deutschen Ärzteblatt (2013) aufgelistet, welche Medikamente bei der generalisierten Angststörung zu empfehlen sind. Da sich Betroffene immer wieder für die Frage nach Medikamenten bei der Angststörung interessieren, hier eine Zusammenfassung: Weiterlesen
Viele Neuroleptika (Mittel gegen Psychosen) stammen aus der chemischen Gruppe der Piperazine. Piperazin wurde zunächst gegen Gicht und Würmer eingesetzt. Bei Würmern hemmen die Piperazine das Acetylcholin, sodass die Würmer unbeweglich werden. Piperazin verstärkt die GABA-Wirkung (GABA = Gamma-Amino-Buttersäure, ein hemmender Botenstoff im Zentralnervensystem), wirkt also beruhigend. Piperazine lösen kaum Krämpfe aus, daher werden sie gerne bei Epilepsiepatienten eingesetzt, die Neuroleptika benötigen.Weiterlesen
Acetylcholin (ACh) ist ein Botenstoff im vegetativen Nervensystem, also in dem Nervensystem, das wir nur wenig willentlich steuern können. Das vegetative Nervensystem wird auch als „autonomes Nervensystem“ bezeichnet. Damit gemeint sind die zwei großen Systeme „sympathisches und parasympathisches Nervensystem“. Vereinfacht kann man sagen: Der Sympathikus ist für Aktivität, Wachheit und Flucht zuständig. Bei Überreizung macht er uns Stress. Der Parasympathikus ist für das Ruhen und die Verdauung zuständig. Er entspannt uns. Weiterlesen
Der Wirkstoff Aripiprazol ist ein Neuroleptikum und wirkt bei Psychosen. Es wirkt außerdem angstlösend. Viele kennen es unter dem Medikamentennahmen „Abilify“ von www.janssen.com. Es wirkt auf die Dopamin-2- und Serotonin-Rezeptoren ein (5HT1A-Rezeptor = Serotonin-Rezeptor). Es ist ein sogenannter „Partialagonist“ (Agonist = ein Mittel, das förderlich auf eine Nervenzelle einwirkt). Das bedeutet, dass Aripiprazol die Dopamin- und Serotoninwirkung fördert. Wenn man jedoch zu viel Aripiprazol einnimmt, dann hemmt es die Wirkung von Dopamin. Weiterlesen