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Der Gutgeh-Stress

Es muss uns gut gehen. Davon sind wir überzeugt. Und davon werden wir an jeder Ecke überzeugt – Ratgeber mit befreit-lachenden Gesichtern zeigen uns, wie es wirklich geht: Endlich entspannt zu sein und es geschafft zu haben. Doch wer kennt nicht die ausgedehnten Phasen des Lebens, in denen man wochenlang geknickt ist und sich zu nichts aufraffen kann? Wer ist nicht nach einer (nicht) bestandenen Prüfung, nach einer Fehlgeburt, nach einer Scheidung, nach einer Kündigung für sehr lange Zeit in einer schweren Krise?Weiterlesen

„Wenn’s mir gut geht, geht’s mir schlecht.“

"Wenn ich mich entspanne und mich eigentlich wohlfühle, geht's mir auf einmal ganz schlecht", sagst du vielleicht. Manche fühlen sich depressiv, kurz nachdem sie von körperlichen Schmerzen befreit worden sind oder wenn eine beschwerliche Zeit beendet ist. Die ...

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Mit der Unsicherheit leben lernen

Die Sicherheit ist unsere Geliebte. Das Bedürfnis nach Sicherheit zählt zu unseren Grundbedürfnissen. Die Unsicherheit, unsere Feindin, lauert uns überall und jeden Tag auf. Unsicherheit aushalten zu lernen ist eine hohe Kunst. An der Hand eines Freundes lässt es sich besser ertragen, wenn man nicht weiß, wie es morgen weitergehen soll. Unsicherheit fühlt sich an, als stünde man auf einem Hochseil und müsste den nächsten Schritt setzen, ohne wirklich gut balancieren zu können.Weiterlesen

Antidepressiva können die Fähigkeit zu weinen und zur sexuellen Erregung verringern

Ähnlich wie beim Lachen entspannen sich beim Weinen die Muskeln. Es wird etwas „abgeführt“, das Weinen erleichtert uns normalerweise. Menschen mit Depressionen berichten jedoch oft, dass sie das Weinen anstrengend finden. Es ist, als hätte es seinen Sinn verloren. Manche Menschen sprechen von „Traurigkeit“, wenn sie von Depression sprechen. Tatsächlich ist die Depression aber oft eher eine Unfähigkeit, Trauer zu empfinden und traurig zu sein. Auch andere „negative“ Gefühle können in der Depression schlechter wahrgenommen werden. Stattdessen macht sich oft Gefühllosigkeit, Gelähmtheit, Erschöpfung und eine Starre breit. Weiterlesen

Das frühe Trauma erfordert oft eine grosse Kraft der Zurückhaltung

Ich habe allen Grund zur Wut. Hass und Zerstörungswut sind immer nah. Ich sehe jeden Tag, wie gut es den anderen geht. Gut und immer besser. Sie haben Familie, sie kommen weiter, sie haben Geld. Sie gehören zusammen. Ich stehe draußen. Und will reinkommen. Doch immer wieder möchte ich im Zusammensein mit den anderen hinausschreien: „Es ist so ungerecht! Es geht mir so schlecht! Ich kämpfe täglich um’s innere Überleben. Und ihr macht einfach weiter!“ Weiterlesen

Heilung in kleinen Häppchen

„Ich will jetzt jeden Tag eine halbe Stunde ums Feld spazieren“, sagen wir uns. Ein guter Vorsatz, doch oft wird er zum Krampf. Manche schaffen über diesen Vorsatz den Weg zum regelmäßigen Gehen, andere wiederum quälen sich damit, dass sie es „schon wieder nicht“ geschafft haben. Wer gesund leben und sein eigener Arzt sein möchte, dem tut es gut, den Blick zu weiten. Wir können alles, was uns gut tut, zu unserer Heilung nutzen. Schön ist es, die Ordnungstherapie wiederzuentdecken, die durch Pfarrer Kneipp populär wurde. Ist die Umgebung sauber und ordentlich, fühlen wir uns oft gleich wohler. Anstatt uns schwierige Dinge vorzunehmen, können wir im Alltag viele kleine Dinge verwirklichen, die alle wie kleine Gesundheitshäppchen wirken.Weiterlesen

Wenn innere Objekte versauern: Warum der gute Psychoanalytiker am Wochenende schlecht wird

Als wir uns als Kind entwickelten, konnten wir irgendwann die Abwesenheit von Mutter und Vater ertragen. Wir erreichten eine "Objektkonstanz" - das heißt: Das Bild von Mutter und Vater (die Repräsentanz) blieb in uns stabil, auch wenn wir sie für eine Weile ni...

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Der psychische Schmerz der Wechseljahre: Mit dem Ende der Tage sind die Tage nicht zu Ende

Für Mädchen ist es ein besonderes Ereignis, wenn sie das erste Mal ihre Tage bekommen. Für viele Eltern ist es das Signal, mehr Abstand zu halten. „Meine Mutter hat mich oft geschlagen, aber das hat aufgehört, als ich meine Tage bekam“, erzählen manche Frauen. Die Periode empfanden sie wie einen Schutz. Das Ufer des Erwachsenseins ist erreicht. Die Periode bestimmt von nun an den Lebensrhythmus. Mit einem Mann zu schlafen bedeutet lange Zeit auch, dass daraus neues Leben entstehen könnte. Neigt sich die Periode dem Ende zu, empfinden viele Frauen das als Befreiung, aber mancher wird’s auch schwer ums Herz. Das war’s gewesen. Das erste spürbare Ende des Lebens naht – die Blätter an den Bäumen werden gelb. Weiterlesen

Berührung – ein schwieriges Thema bei erwachsenen Kindern von alkoholkranken Eltern

Wenn Du bei alkoholkranken Eltern aufgewachsen bist, hast Du vielleicht recht oft erlebt, wie Du in unangenehmer Weise berührt wurdest. Da rutschte mal eine Hand aus, da kam ein Tätscheln wie aus Versehen, da wurde es schmierig und wabernd. Der betrunkene Elternteil hatte seine Bewegungen nicht mehr unter Kontrolle. Du fühltest Dich vielleicht abgestoßen, befremdet, vielleicht auch irgendwie negativ-fasziniert vom Unbegreiflichen. Die Berührung hatte vielleicht auch einen sexuellen Touch mit all der Verwirrung. Du wolltest diese Berührung nicht haben – Du schämtest Dich vielleicht, es hat Dich geängstigt und Du hast Dich geekelt, aber vielleicht auch selbst ekelig gefühlt. Du konntest nicht einordnen, was Du da mit der betrunkenen Mutter/mit dem betrunkenen Vater erlebt hast.Weiterlesen

Ein Instrument lernen heißt auch: stark durch Beziehung werden

"Mein Kind will nicht üben!", klagt eine Mutter. "Es soll ja auch nicht üben, es soll spielen!", sagt mein Geigenlehrer zu ihr. Noch heute habe ich Kontakt zu ihm. Das Schöne am Musikunterricht ist häufig das Zusammenwachsen mit einem Vobild: dem Lehrer oder d...

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