Herzfrequenzvariabilität (HFV): Das Herz schlägt bei Depressionen anders

Sowohl bei Ärger als auch bei Freude schlägt unser Herz schneller. Bei Angst schlägt es uns bis zum Hals. Unser Herzschlag und unsere Emotionen gehen Hand in Hand. Diese Variationen in der Herzfrequenz sind normal und gesund. Ein Zeichen von geschwächter Gesundheit ist es, wenn die Herzrhythmusvariabilität (HRV) (anderer Ausdruck: Herzfrequenzvariabilität, HFV) kleiner wird – das Herz wird also weniger flexibel. Normalerweise schlägt unser Herz beim Einatmen etwas schneller und beim Ausatmen etwas langsamer.

Bei einer Depression ist die Herzrhythmusvariabilität verringert – das konnten die Forscher Andrea Chambers and John Allen in einer Studie bereits im Jahr 2003 herausfinden (Vagal tone as an indicator of treatment response in major depression, Cambridge University Press). Gleichzeitig ist die Herzfrequenz insgesamt erhöht (siehe Martin Siepmann et al., 2008). Hier können Biofeedback-Methoden helfen: Indem Du mithilfe eines Pulsoxymeters siehst, wie schnell Dein Herz schlägt, kannst Du durch mentales Training in Deinen Herzschlag beeinflussen – zwar vielleicht nur ein wenig, aber immerhin etwas. Die Depression drückt also irgendwie aufs Herz. Geht die Depression zurück, kann sich auch die Herzratenvariabilität wieder verbessern.

Herzrhythmusvariabilität = Herzratenvariabilität (HRV) = englisch: Heart Rate Variability
Beim Einatmen schlägt unser gesundes Herz etwas schneller, beim Ausatmen etwas langsamer. Das kommt besonders stark bei Jugendlichen vor und wird als „respiratorische Sinusarrhythmie“ bezeichnet – es ist etwas völlig Normales.

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Links:

Chambers, Andrea S. et al. (2002):
Vagal tone as an indicator of treatment response in major depression.
Psychophysiology, Volume 39, Issue 6, pages 861-864, November 2002
onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1469-8986.3960861/abstract

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 20.4.2014
Aktualisiert am 9.8.2025

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