Acetylcholin (ACh) ist ein Botenstoff im vegetativen Nervensystem, also in dem Nervensystem, das wir nur wenig willentlich steuern können. Das vegetative Nervensystem wird auch als „autonomes Nervensystem“ bezeichnet. Damit gemeint sind die zwei großen Systeme „sympathisches und parasympathisches Nervensystem“. Vereinfacht kann man sagen: Der Sympathikus ist für Aktivität, Wachheit und Flucht zuständig. Bei Überreizung macht er uns Stress. Der Parasympathikus ist für das Ruhen und die Verdauung zuständig. Er entspannt uns. Weiterlesen
Alle paar Wochen wacht Lena frühmorgens mit Erbrechen auf. Viele Stunden verbringt sie am Waschbecken. Nach zwei Tagen ist der Spuk vorbei. „Zyklisches (also immer wiederkehrendes) Erbrechen“ (Cyclic vomiting syndrome, CVS) nennen die Kinderärzte es, wenn keine handfesten Ursachen dafür gefunden werden können. Auf den ersten Blick lassen sich keine psychosomatischen Zusammenhänge feststellen. Doch hier ist genaues Beobachten gefragt: Viele Kinder erbrechen dann, wenn sie zu oft alleingelassen wurden, zu sehr Mutter und/oder Vater vermissten oder mit einem großen Kummer ins Bett gegangen sind.
Wenn man hier genau beobachtet, kann man herausfinden, wodurch die Phasen des Erbrechens getriggert (leicht ausgelöst) werden. Das braucht sehr viel Geduld. Obwohl es das zyklische Erbrechen auch bei Erwachsenen gibt, ist es eine typische Erkrankung des Kindes, die oft mit der Migräne des Erwachsenen verglichen wird. Etwa 2% der Kinder sind betroffen (Abu-Arafeh, Ishaq & Russell, George, 1995). Schlaf und viel Ruhe lindern die Beschwerden und fördern die Erholung.