
„Mir ging es am Ende der Stunde wirklich nicht gut und dennoch hat mein Analytiker die Sitzung pünktlich beendet. Manchmal hat dieser strenge Rahmen etwas Grausames.“ Die Psychoanalyse ist für ihren strengen Rahmen bekannt: Die Stunden fangen pünktlich an und hören pünktlich auf (nicht so bei Lacan allerdings). Weiterlesen
Psychoanalyse-Couch und Analytiker-Sessel sind das Grundwerkzeug des Analytikers. Der berühmte „Ikea-Poäng“ ist in vielen Anfangs-Praxen zu finden. Doch ähnlich wie beim Spielen eines Musikinstruments ist es wichtig, dass man sich mit seinem Instrument wirklich wohlfühlt. Gute Schlagwörter bei der Google-Bilder-Suche sind „Daybed“, „Lounge Sessel“ und „Design“. Schlicht ist zum Beispiel das Lubi-Schlafsofa, mysofabed.de. Auch Einzelbetten mit einer guten Matratze eignen sich als Psychoanalyse-Couches. Zur Sessel-Suche kann ich „Home24.de“ empfehlen, wo ich meinen Sessel „Houston“ gefunden habe. Auch bei Habitat lassen sich schöne Sessel finden. Weiterlesen
„Ich stehe in meiner Psychoanalyse-Ausbildung unter einem ungeheuren Druck“ sagst du vielleicht. Vielleicht ist die finanzielle Belastung zunächst der größte Druck. Du verdienst wenig, hast hohe Kosten und fragst dich, woher das Geld für die Ausbildung kommen soll. Dieser Druck hängt oft auch mit einem anderen Druck zusammen: Du möchtest drängende Lebensthemen bearbeiten, unter denen du selbst schon immer gelitten hast und du witterst in der Ausbildung eine einmalige Chance.Weiterlesen
Manche Psychoanalytiker und Psychotherapeuten haben keinen Kassensitz, das heißt, die Krankenkassen übernehmen nicht so selbstverständlich die Kosten wie bei einem Vertragspsychotherapeuten (ein Vertragspsychotherapeut hat Verträge mit den gesetzlichen Krankenkassen geschlossen). Psychologen oder Ärzte mit abgeschlossener Psychoanalyse- bzw. Psychotherapie-Ausbildung können jedoch nach dem „Kostenerstattungsverfahren“ mit den gesetzlichen Krankenkassen zusammenarbeiten. Weiterlesen
Der Patient hat Familie und Kinder, während man selbst unter seiner Familienlosigkeit leidet. Sie spricht mehrere Sprachen, sie hat schönere Beine, eine bessere Gesundheit, mehr Geld, weniger Frühtraumatisierungen und ist jünger als man selbst. Vor dem Psychoanalytiker macht der Neid nicht Halt. Und es ist oft sehr schwierig, in den neidischen Momenten bei sich zu bleiben und die Situation genau zu analysieren: Was ist eigener, verständlicher Neid? Wo spüre ich als Analytiker den Schmerz des eigenen Mangels? Wo verstärkt der Patient meinen Neid? Reagiere ich sadistisch aufgrund meines Neides? Weiterlesen

Elf Jahre hat meine Ausbildung bei der DPV gedauert, bis ich mich endlich bei der Ärztekammer zur Prüfung anmelden konnte. Ein Abschlusskolloquium bei der DPV habe ich jedoch nicht gemacht. Ein paar Jahre zuvor wäre diese Vorstellung für mich noch katastrophal gewesen. Ich hätte noch bleiben und vielleicht irgendwann das Kolloquium machen können, aber das Gefühl dafür, wann es wirklich Zeit ist, zu gehen, das kommt einfach. Mich trug der Choral „Es ist genug“ (Bachwerkeverzeichnis 60, Youtube). Obwohl viele oft lange mit der Ausbildung hadern und aufhören möchten, so beissen sich die meisten wohl doch bis zum Abschlusskolloquium durch. Wie ist es, früher zu gehen?Weiterlesen