Manchmal scheint eine Entscheidung unmöglich. Es ist, als hättest Du nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Für so manche Entscheidung ist es wichtig, sich ausreichend Informationen zu beschaffen. Doch manchmal scheint das wenig zu nützen – trotz ausführlicher „Pro- und Kontraliste“ fällt die Entscheidung nicht leichter. Da kannst Du vielleicht nur überlegen: Was ist zumindest ein bisschen weniger schlimm? Gilt Deine Entscheidung für immer und ewig? Weiterlesen
Es brennt brutal. Diese innere Hitze, diese innere Glut. Die Sehnsucht. So groß, dass sie alles um einen herum verschwimmen lässt. Keiner da. Man geht allein, schleppt sich allein, atmet schwer. Kein Ufer in Sicht. Fatamorganas ziehen vorbei. Plötzlich, wie im Traum, taucht in echt ein Mensch auf. Er steht ganz nah. Er macht Angst. Er merkt, dass er Angst macht. Er verschwindet wieder. Ruhig wird es. Nur noch der eigene Atem ist zu hören. Die Mauer der Angst ist zu hoch. Die Wüste, sie wird noch eine Weile dauern. Weiterlesen
Wir können vor Wut heulen oder tief-traurig schluchzen. Wir können leise in uns hieinweinen oder vor Angst wimmern. Sind wir überwältigt von Freude oder Schmerz, können uns ebenfalls die Tränen kommen. Je nach Art des Weinens reagiert auch unser Gegenüber: verunsichert, selbst traurig und tröstend, mitfühlend, schweigend oder genervt. Patholgisches Weinen bei schweren psychischen oder hirnorganischen Störungen erkennen wir in der Regel rasch – es ist mitunter monoton, unpassend und irritierend. Weinen vor Trauer setzt voraus, dass wir uns selbst als eigenständiges Wesen begreifen und Trennung erleben können. Wir weinen, wenn wir etwas oder jemanden verlieren. Mütter stellen manchmal einen Zeitpunkt fest, an dem das Schreien des Babys in ein Weinen aus Trauer übergeht.Weiterlesen
Wir hatten es uns so schön vorgestellt: Wir werden eine Familie haben, Vater, Mutter, Kind sein. Wir werden ein Haus haben, einen Garten, einen Beruf, eine Arbeit. Wir werden glücklich sein. Alles wird ganz sein. Und dann kommt irgendwann die Zeit, in der wir merken: Es gibt Lücken im Leben, die schließen sich nicht. Manche Lücken haben wir selbst verursacht, andere wurden uns zugefügt oder waren schon immer da. Wir haben eine Psychoanalyse gemacht, um die innere böse Mutter doch noch gut werden zu lassen. Wir haben vielleicht eine Paartherapie gemacht und unzählige Befruchtungsversuche unternommen. Weiterlesen
Du besuchst jemanden, dessen Tisch reich gedeckt ist, während Du selbst darbst. Du kannst das das duftende Essen riechen. Du siehst, wie zufrieden der andere ist. Er hat einen Partner, Berührung, Kinder, Familie. Du klagst ihm Dein Leid. Du führst ein ausgeschlossenes Leben. Und dann stehst Du – vielleicht etwas gesättigt – wieder auf und gehst nach Hause. In die leere Kammer. Während Du weißt, oder meinst, zu wissen, dass der andere genug hat. So ist Einsamkeit. Weiterlesen