Das Vorwurfsvolle in der Stimme macht uns alles kaputt

„Wurd‘ ja auch mal Zeit“, sagen wir, wenn der andere endlich tut, was wir schon lange von ihm erwarteten. Manchmal glauben wir, es reiche nicht, zu sagen: „Ich bin erleichtert – ich habe schon so lange darauf gewartet.“ Wir glauben, wir müssten noch extra zeigen, wie gekränkt wir sind, damit der andere es kapiert. Dann lassen wir Vorwurf in der Stimme mitschwingen, vielleicht, weil wir glauben, uns dadurch noch besser abgrenzen zu können oder autonomer zu wirken.

Manchmal schämen wir uns vielleicht auch, unsere Gefühle einfach so zu zeigen. Wenn wir unsere Gefühle ohne Vorwurf in der Stimme zeigen, sind wir verletzlicher. Das nimmt auch der andere wahr – und muss sich dann selbst nicht so verteidigen. Das Vorwurfsvolle macht unseren Kommunikationsversuch kaputt, denn der andere spürt die Feindseligkeit und verliert seine natürlichen Reaktionen. Doch wenn wir auf unseren Vorwurf verzichten, können wir oft erstaunt darüber sein, wie ernst uns der andere nimmt.

Verwaendte Artikel in diesem Blog:

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 25.6.2018
Aktualisiert am 15.4.2025

Schreibe einen Kommentar