50 Wie wird man Psychoanalytiker? Die Wege der Ärzte, Psychologen und anderen Akademiker

Wer Psychoanalytiker werden möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Beispielsweise führt die DPV-Ausbildung zum Berufsziel „Psychoanalytiker DPV“. Es gelten die Ausbildungsrichtlinien der DPV. Ärzte, Psychologen und Akademiker anderer Fachrichtungen können diese Ausbildung machen. Wenn man die DPV-Ausbildung mit der Weiterbildung nach der ärztlichen Weiterbildungsordnung (WBO) bzw. dem Psychotherapeutengesetz (PTG) kombinieren möchte, muss man Arzt oder Psychologe sein. Die DPV-Institute bilden auch Weiterbildungen nach der WBO bzw. dem PTG an.

Für Ärzte und Psychologen in der Ausbildung nach der WBO bzw. nach dem PTG: Es gilt die Weiterbildungsordnung der Ärztekammern/Psychotherapeutenkammern des Bundeslandes, in dem man seine Weiterbildung macht. Hat man schon eine Psychotherapiepraxis, gilt die Weiterbildungsordnung des Bundeslandes, in dem man niedergelassen ist.

Die DPV bietet einen hohen Ausbildungsstandard. Außerdem kann man nach seinem Abschluss einen Antrag zur Aufnahme in die Internationale Psychoanalytische Vereinigung (IPV) stellen. Als Ausbildungskandidat und Analytiker kann man die Zugehörigkeit zu einer Vereinigung genießen – mit allen Vor- und Nachteilen eines Vereinslebens. Die DPV-Institute bieten sowohl die DPV-Ausbildung „pur“ an als auch die Weiterbildungen nach der Psychotherapeuten-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (PsychTh-APrV) bzw. der Weiterbildungsordnung (WBO) der Ärztekammer.

Die Psychoanalyse-Weiterbildung nach der WBO und auch die DPV-Ausbildung können nach Erhalt der Ärztlichen Approbation (3. Staatsexamen) begonnen werden. Am Ende kann der Arzt jedoch nur dann als Ärztlicher Psychoanalytiker von der Ärztekammer anerkannt werden, wenn er auch einen Facharzttitel der Unmittelbaren Patientenversorgung trägt. Ohne Facharzttitel kann man das DPV-Kolloquium machen und ist dann Psychoanalytiker nach den Richtlinien der DPV. Man ist dann auf Selbstzahler angewiesen, weil der alleinige DPV-Abschluss außerhalb des Gesundheitssystems liegt.

Schliesslich können auch andere Akademiker Psychoanalytiker werden. Mehr Infos unter dem Stichwort „Laienanalyse“.

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Dieser Beitrag wurde am 8.5.2017 veröffentlicht.

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