
„Du musst doch wissen, was Du willst!“, höre ich. „Ja hast Du denn gar keinen Plan?“ Nein. Ich weiß es nicht. Schon eine geraume Weile nicht. „Woher soll denn das Geld kommen? Welche Stelle willst Du denn? Oder willst Du lieber selbstständig sein? Willst Du da eigentlich immer wohnen bleiben? Hast Du schon das Ergebnis Deiner Untersuchung? Meinst Du, Du hältst das kräftemäßig durch?“ Und die freudige Antwort ist immer wieder: Ich weiß es nicht. Der Mensch denkt, Gott lenkt. Manchmal fühlen wir uns gedrängt, uns zu entscheiden, die Richtung zu kennen und die Dinge zu wissen. Einen Plan zu haben. Doch wir wissen es eben nicht.Weiterlesen

Wie schafft man es, die Liebe in sich aufrecht zu erhalten? Wenn man alleine, verlassen und einsam ist? Wie schafft man es, die Liebe in sich aufrecht zu erhalten, wenn man täglich Schmerzen hat? Wenn man schon Gewalt erfuhr, bevor man sprechen konnte? Wenn Lebensträume nicht in Erfüllung gingen? Wie schafft man es, die Liebe in sich zu erhalten, wenn alle weg sind? Wenn sich Tod, Hass und Bitterkeit breit machen? Wie schaffen es die Menschen, zu lieben – sich selbst und andere zu lieben – obwohl sie scheinbar keinen Grund dazu haben? Es muss ein Geheimnis darin liegen. Man kann es schaffen. Man schafft es durch eine neue Begegnung in dem Wissen, dass der andere Mensch genau so leidet wie man selbst. Weiterlesen

Psychische Verletzungen gehören zum Leben und lassen sich nicht vermeiden. Manche Verletzungen sind sehr schwer, andere fallen weniger ins Gewicht. Wenn jedoch schwere, vielleicht immer wiederkehrende psychische und körperliche Angriffe in einem Alter stattfinden, in dem ein Mensch noch nicht sprechen kann, sind auch die Folgen oft besonders schwer und hartnäckig. Wenn du selbst betroffen bist, leidest du vielleicht unter den verschiedensten körperlichen und psychischen Symptomen, die sich nicht so leicht erklären lassen. Weiterlesen
Andy Holzer ist blind und Bergsteiger. Linda Thomas ist aus Leidenschaft Reinigungsfachkraft. Sie schreibt Bücher und hält Vorträge über den spirituellen Hausputz (Putzen!? Von der lästigen Notwendigkeit zu einer Liebeserklärung an die Gegenwart, amazon). Safi Nidiaye hat sich mithilfe ihrer Intuition aus ihrer Geldnot befreit und die „Intuitive Herzensarbeit“ entwickelt. Elfriede Ringsgwandl träumte von Kindes Beinen an von einem eigenen Theater. Sie hat es über viele Jahre aufgebaut, obwohl alles gegen ihr Vorhaben sprach (Youtube). Amanda Palmer lebte lange von der Musik durch Schenken und Beschenktwerden (TED-Talks: The Art of Asking). Sabine Asgodom lebt vom Coachen und Redenhalten. Amy Web fand über das Internet ihren Traummann, obwohl sie extrem „picky“ war (TED-Talk: How I hacked online dating).Weiterlesen

Ich muss mich nur so lange abgrenzen, solange ich überfordert bin. Der Chirurg muss sich nicht mehr von Blut abgrenzen, weil er es kennt. Wir Erwachsene müssen nicht mehr vor „Hänsel und Gretel“ weglaufen, weil wir verstanden haben, dass die böse Hexe ein Teil der guten Mutter ist. Wir können die Geschichte symbolisch verstehen. Wir können „Ja“ sagen, obwohl der andere auch „Ja“ sagt, wenn wir in uns spüren: Das sind wir selbst, die wir da „Ja“ sagen. Mich abgrenzen – oder besser gesagt „abwehren“ – muss ich als Psychotherapeutin nur so lange, bis ich mich selbst besser verstanden habe.Weiterlesen

Vielleicht fühlst du manchmal eine Art Suiziddruck oder Suizidimpuls: Du hast das Gefühl, du müsstest dich umbringen, obwohl du das gar nicht willst. Es fühlt sich vielleicht an wie ein Zwangsimpuls, den manchmal junge Mütter beschreiben, wenn sie gegen ihren Willen den Impuls verspüren, ihrem Baby etwas antun zu müssen. Solche Druckgefühle können extrem unangenehm werden – gerade auch, weil sie so schwer zu beschreiben sind und wie „verrückt“ wirken. Es kann hilfreich sein, sie zu erforschen. Weiterlesen

Der Satz „Ich mache mir Sorgen um Sie“ ist sicher einer der sensibelsten in der Psychotherapie. Es kann so vieles heißen. Das Sich-Sorgen kann anzeigen, dass eine bedeutsame Bindung zwischen Analytiker und Analysand entstanden ist. Manche erleben es vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben, dass sich überhaupt jemand um sie sorgt. Hier kann der Satz eine korrigierende emotionale Erfahrung ermöglichen. Er kann jedoch auch verunsichern und auf fruchtlose Weise beunruhigen. Der Satz kann das Gefühl auslösen, dass etwas Schlimmes passieren wird, ohne dass irgendjemand hier noch die Zügel in der Hand hätte.Weiterlesen