Globusgefühl im Hals: So kannst Du die Spannung lösen

Wenn Du ein Kloßgefühl im Hals hast, dann hast Du vielleicht auch Panik, zu ersticken. Manchmal tritt das Gefühl nach dem Trinken heißer Getränke auf, manchmal kommt es aber auch ganz unvermittelt. Dafür kann es körperliche Ursachen geben, wie z.B. hier aufgelistet (Robert Bublak, HNO-Nachrichten, 7.4.2018). Wenn Dein Arzt aber nichts finden kann, dann leidest Du vielleicht unter einer Anspannung Deiner feinen Halsmuskulatur. Hier werden verschiedene Behandlungen empfohlen, wie z.B. die laryngeale osteopathische Manipulation nach Jacob Lieberman. Ich meine jedoch, dass es schon hilft, wenn Du Dich selbst links und rechts vom Kelhkopf massierst. Es gibt Phasen im Leben, in denen das Globusgefühl häufiger auftritt und solche, in denen es kein Thema ist.

Das Kloßgefühl tritt manchmal zusammen mit einer Hyperventilation auf: Obwohl Du eigentlich „zu viel“ atmest, hast Du das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Hier habe ich Dir ein paar Selbsthilfetipps bei Hyperventilation zusammengestellt.

Auch wichtig zu wissen: Etwas oberhalb des Kehlkopfes liegt links und rechts am Hals der Sinus caroticus – eine empfindliche Stelle in der Halsarterie (Carotis interna). Hier gibt es viele Nervenenden, die auf Druck reagieren. Sie heißen „Barorezeptoren“ und gehören zum 9. Hirnnerven (Nervus glossopharyngeus), der auch durch die Zunge (Glossus) und den Rachen (Pharynx) zieht. Wenn die Druckrezeptoren gereizt werden, dann spürt der Körper: Der Druck ist zu hoch. Der Druck kann von innen erhöht sein, z.B. durch einen hohen Blutdruck, aber auch durch emotionalen Druck, der zur Anspannung der Muskulatur führt. Auch kann der Druck von außen erhöht sein, z.B. durch einen engen Kragen oder durch eine ungünstige Kopfhaltung am Tisch, in der Du Dir selbst den Hals einengst.

„Es ist sehr schwer zu beschreiben, aber manchmal fühlt es sich an, als würde einfach nur eine unangenehme ‚Energie‘ über dem Hals schwirren – als hätte ich da irgendwie zu viel Strom“, sagt eine Betroffene. Bei chronischem Kloßgefühl im Hals ohne erkennbare Ursache kann Yoga helfen, denn Yoga beeinflusst auch das Feingefühl. Du kannst dir mit verschiedenen Haltungen (z.B. dem „Kehlverschluss“ durch das Vornüberbeugen des Kopfes wie bei der „Kerze“). Auch Atemübungen (insbesondere der Ujjayi-Atmung) können das Globusgefühl zurückgehen lassen.

Das Globusgefühl im Hals wurde früher auch als „Globus hystericus“ bezeichnet, da das Symptom aus klassisch psychoanalytischer Sicht einen (sexuellen) Konflikt darstellen kann. Es ist dann ein sogenanntes „Konversionssymptom„. Mehr oder weniger bewusste Gedanken an sexuellen Oralverkehr können nach psychoanalytischer Theorie am unangenehmen Globusgefühl beteiligt sein.

Hoher Druck auf den Hals führt zu langsamerem Herzschlag

Lastet zu hoher Druck auf Deiner Halsmuskulatur und Deinen Halsgefäßen, sagen die Halsnerven zum Herzen: „Schlag langsamer.“ Das ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Der Körper reguliert seinen Blutdruck und seine Herzfrequenz nach unten. Die Nerven in der Halsschlagader geben ständig Rückmeldung an das Gehirn, ob der Druck im Blutkreislauf in Ordnung ist oder nicht. Bei einem Globusgefühl im Hals spürt Du vielleicht zwar Druck auf dem Hals, aber Du hast vielleicht gleichzeitig das Gefühl, dass Dein Herz schneller schlägt und Du in Aufregung kommst. Da kann es helfen, für einen Moment einmal die Luft anzuhalten und Dir vorsichtig den Hals zu massieren.

So unangenehm das Kloßgefühl im Hals auch ist: Meistens ist es harmlos. Obwohl die Probleme lange Zeit anhalten können und in bestimmten Lebensphasen wiederkehren, so kommen meistens auch wieder Zeiten, in denen das Kloßgefühl im Hals kein Thema ist.

Was hilft beim Kloßgefühl im Hals?

• Strecke deinen Hals nach hinten, oder auch nach vorne und nach links und rechts. Strecke vielleicht die Zunge raus. Probiere aus, was dir im aktuellen Moment Erleichterung verschafft. Du kannst deinen vorderen Hals auch massieren oder auf die Brust klopfen.
• Huste und putze dir die Nase, auch, wenn die Nase sauber ist. Massiere dir die Nasenscheidewand mit deinen Zeigefingern.
• Hüpfe auf der Stelle, sage vielleicht: Ich bin so sauer!
• Frage Dich, worüber Du gerne sprechen würdest oder welche Gefühle Du gerne mitteilen würdest.
• Stärkerer körperlicher Reiz von außen kann helfen, z.B. eine heiße oder kalte Dusche.
• Entsteht das Kloßgefühl, während Du heißen Tee oder Kaffee trinkst, stelle das Getränk zur Seite und warte etwas ab.
• Manchmal verursachen in empfindlichen Zeiten bestimmte Speisen oder Getränke ein Kloßgefühl. Oft hilft es, kurz etwas anderes zu essen (siehe: Atemnot beim Essen).
• Es kann helfen, kurz die Luft anzuhalten oder in den Ärmel zu atmen.
• Bewegungsübungen, bei denen Du den Kopf stark nach vorne beugst, können paradoxerweise helfen, das Kloßgefühl loszuwerden. Zu diesen Übungen gehört zum Beispiel die Kerze. Im Yoga nennt man diese Übungen „Kehlverschluss“ oder „Kinnverschluss“.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

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• Atemnot beim Essen
• Kehlkopf-Asthma
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• Atembeschwerden durch Verkrampfung des unteren Rückens
• Respiratorische Psychophysiologie

Literatur:

Kiese-Himmel, C. (2010):
Die Globussensation
Eine klinische Übersichtsarbeit
HNO, June 2010, Volume 58, Issue 6, pp 586-594, doi:10.1007/s00106-009-2065-2
link.springer.com/article/10.1007/s00106-009-2065-2

Elke Decot (2005):
Therapeutic methods for psychosomatic disorders in oto-rhino-laryngology: 3.3.2 Globus pharyngeus
GMS Current Opinion in Otorhinolaryngology, Head and Neck Surgery, 2005; 4: Doc 21
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3200998/

Dieser Beitrag erschien erstmals am 25.7.2014
Aktualisiert am 17.6.2025

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