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Traumforschung und Psychoanalyse: Hat der Traum einen Sinn?

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Wie kann Traumforschung ohne Psychoanalyse eigentlich funktionieren? Wenn Patienten in der Psychoanalyse-Stunde von ihren Träumen erzählen, kann man nur staunen: Wie sehr dieser Traum in die aktuelle Lebensphase und auch zur Kindheit passt! Wie leicht sich ein Tagesrest finden lässt, wie viele Bedeutungen ein Gegenstand oder ein Wort im Traum haben kann, wie der Traum die psychische Situation des Patienten widerspiegelt, wie sich die Träume mit der Entwicklung des Patienten verändern. (Text: Dunja Voos: Bild: Julia) Weiterlesen

Das Schweben des Traums: Im Traum gibt’s selten Berührung und später erzählen wir den Traum mit einer komischen Stimme

Wir werden gejagt, aber selten gefangen. Träume zeichnen sich meistens dadurch aus, dass das Gefühl von echter körperlicher Berührung nicht zustande kommt. Eher sind wir im freien Fall oder wir träumen etwas Erregendes von einem anderen, ohne gänzlich befriedi...

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Traumdeutung: Typische Träume und Traumquellen nach Sigmund Freud

Auf einmal bist Du nackt – obwohl Du von vielen Menschen umgeben bist. Doch dann merkst Du: Es ist nur ein Traum. Sigmund Freud hat in seinem Buch „Die Traumdeutung“ (1900) einige typische Träume beschrieben – hierzu gehört der „Verlegenheitstraum“ der Nacktheit. Im Traum schämen wir uns vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Möglicherweise erscheinen die umstehenden Menschen im Traum seltsam unbeteiligt. Weiterlesen

Kontinuitätshypothese in der Traumforschung: Übergänge vom Wach- zum Traumgedanken sind gleitend, Uhrzeit bestimmt Traumtiefe

Schon Sigmund Freud beschreibt in seinem Werk "Die Traumdeutung", dass in den Träumen meistens auch sogenannte "Tagesreste" enthalten sind. Auch heute wissen Traumforscher: Man träumt vorrangig von dem, was einen auch aktuell im Wachen am Tag zuvor beschäftigt...

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Träume vom Fliegen: Warum ist die Flughöhe oft relativ gering?

Jugendliche berichten häufiger als Erwachsene vom Fliegen im Traum (Michael Schredl, Brigitte.de). Doch auch viele Erwachsene haben noch Traumflüge und Flugträume. Erstaunlich ist, dass viele sagen, dass sie es genießen, nur wenige Meter über dem Boden zu schweben. Warum ist das so? Wenn man bedenkt, dass sich im Traum auch konkrete körperliche Erfahrungen widerspiegeln, so ist Manches denkbar: Kinder träumen vielleicht auch deshalb oft von Tieren, weil sie mit ihnen auf Augenhöhe sind. Weiterlesen

Tagesreste: Im Traum findet sich Bedeutsames vom Tag

Es sind oft nicht die großen Ereignisse des Tages, die uns nachts im Traum wieder erscheinen, sondern die Nebensächlichkeiten. Was wir in der Hektik des Tages kaum bemerken, wird im Traum wirkungsvoll. Das kann manchmal logisch sein: Wenn es im Haus brennt, kann eine funktionierende Türklinke zum Lebensretter werden. Oft sagen wir: „Ich weiß gar nicht, wieso dieses oder jenes Detail im Traum so wichtig war.“ Wenn wir an den heutigen Tag oder den Vortag erinnern, fallen uns häufig Zusammenhänge auf. Die Erinnerungsstücke, die wir vom Vortag in den Traum einbauen, heißen Tagesreste (englisch: day residues, französisch: restes diurnes). Weiterlesen

Einschlafphänomene: Hypnagoge Zustände und Halluzinationen führen vom Wachen in den Schlaf, Klarträume finden sich oft vor dem Aufwachen

Wenn wir einschlafen, haben wir eine Phase, in der schwebende Bilder entstehen. Nach einem schlechten Tag verfolgen uns die Szenen. Wenn es uns gut geht, bemerken wir die Bilder kaum bewusst. Während wir zunächst noch in Worten denken, gehen die Wortgedanken beim Einschlafen in Bildgedanken über. Diese Phase zwischen Wachen und Träumen ist ein „Hypnagoger Zustand“ (hypnos = griechisch: Schlaf, ago = treiben, führen). Weiterlesen

Freuds Traum von Irmas Injektion

Sigmund Freud (1856-1939) träumte den Traum von „Irmas Injektion“ vom 23. auf den 24. Juli 1895 (Projekt Gutenberg: Die Methode der Traumdeutung, Freud 1900). Freud steht im Traum in einer großen Halle mit vielen Gästen, worunter auch seine Patientin Irma war. Er zog sie im Traum zur Seite und tadelte sie, dass sie seine „Lösung“ noch nicht akzeptiert hätte. Freud behandelte Irma im realen Leben wegen ihrer hysterischen Ängste und Schmerzen, konnte ihr aber nicht ausreichend helfen. Im Traum sagt Irma, dass sie große Schmerzen im Rachen, im Magen und im Bauch hätte. Freud fragt sich im Traum, ob er eine körperliche Ursache übersehen hätte. Er zieht Irma im Traum zum Fenster und will ihr tief in den Hals schauen, aber sie sträubt sich – ähnlich wie es Frauen mit einem künstlichen Gebiss tun, so schreibt er. Weiterlesen

„Radikale“in der Traumforschung

Wenn wir in einem Traumlabor ein Bild als Stimulus (also als „Reiz“) so kurz gezeigt bekommen, dass wir es bewusst gar nicht wahrnehmen können, kann das Bild in Teilen wieder in unseren Träumen auftauchen. Beispielsweise zeichneten Versuchspersonen, die das Bild einer alten Lokomotive mit einem großen Rad gezeigt bekommen hatten, nach ihrem Traum Teile des Rades, z.B. die Schraube aus der Mitte. Das große Rad wurde also im Traum in seine Einzelteile zerlegt („Dissoziation“). Den kleinsten gezeichneten bzw. erinnerten Baustein, der noch als „Stimulusrest“ wiedererkannt werden kann, wurde von der Traumforschungsgruppe um Wolfgang Leuschner als „Radikal“ bezeichnet.Weiterlesen

Verdichtung (Condensation) im Traum: Ein Objekt hat viele Bedeutungen

Wenn wir träumen, werden verschiedene Dinge, die wir am Tag erlebt haben, zu einer Vorstellung zusammengebaut. Beispiel: In der Uni gerät man vormittags mit dem Professor aneinander. Auf dem Weg nach Hause knurrt einen der Nachbarshund an und abends fällt einem beim Auspacken der schweren Tasche das dicke Lehrbuch auf den Zeh. Verbunden sind diese Ereignisse vielleicht mit einem inneren Konflikt. Will man das Fach wirklich studieren? Hasst man den beängstigenden Professor nur oder findet man ihn vielleicht auch attraktiv? Wer dann von einer bellenden Großzehe mit Bart (oder Fell) träumt, der hat die Gedanken an den Professor, den Hund und den Fuß zu einem Gegenstand „verdichtet“.Weiterlesen